Arnold, Gottfried – Lob Gottes.

Kann ich nicht dein Lob erreichen,
Höchster Herrscher, muss hier gleich
Alle Menschenrede weichen,
Wäre sie auch noch so reich,
Ist mein Herz auch viel zu klein,
Deinem Preis genug zu sein:

Dennoch bin ich hoch erfreuet,
Dass mein Vorsatz redlich ist,
Und mein Mund sich doch nicht scheuet,
Zu bekennen als ein Christ,
Dass dein Ruhm mich überwiegt,
Und den armen Dank besiegt.

Dann erfüllt mich Glaub‘ und liebe,
Wenn ich seh‘, Du seist so hoch,
Dass ich auch nach deinem Triebe
Dich doch höher finde noch.
Heil, dass ich Dich lobe frei,
Schwach, doch ohne Heuchelei!

Selneccer, Nikolaus – Hymnus.

Von den Apostel 11.
Nach eigener Melodie.

Gelobt sei Gott in Ewigkeit,
Der unermeßlich in Herrlichkeit
Ohn uns keinen Mangel leidt.

2. Und doch leibhaftig auf Erden,
Als ein Diener an Geberden,
Der Menschen Heil wollt werden.

3. Da er anfing mit seiner göttlichen Lehr,
Wählet er von einfältigem Heer
Zwölf Jünger, die liebt er sehr.

4. Lehret sie die himmlische Weisheit,
Der sie auch mit Unterthänigkeit
Zu folgen waren stets bereit.

5. Er zeigt ihnen Gottes Willen,
Und sie gingen gerne daran,
Ohn Judas, der seinen Lohn nahm.

6. Ließen Alles um seinetwillen stehn,
Dachten allein, wie sie diesem nachgehn,
Vor Gott möchten wohl bestehn.

7. Er nennt sie ein Salz und Licht der Welt,
Und sendet sie zu jung und alt
Mit seiner Kraft und Gewalt.

8. Daß sie leuchten und geben hellen Schein,
Ihre Predigt mit That beweisen fein,
Daß sie fruchtbar möge sein.

9. O wie groß ist Gottes Wohlthat,
Der uns also versorget hat
Mit seinem göttlichen Wort.

10. O wie theuer ist die Botschaft,
Die da führet in Gottes Kraft
Zu der Heiligen Gemeinschaft.

11. Die Apostel all einträchtig
Gingen in der Botschaft kräftig
Und predigten andächtig.

12. Ganz einfältig wie die Tauben,
Aber weise und stark im Glauben,
Brachten sie Gottes Gaben.

13. Im Wort und Werk ganz aufrichtig,
Und wie die Schlangen vorsichtig,
Flohen sie der Bösen Tücke.

14. sich selber versorget zu, voraus,
Theilten sie geistliche Gaben aus
Nach Nothdurft den Gläubigen.

15. Sie predigten Gnad und Wahrheit,
Und dienten mit rechtem Unterscheid
Den Leuten zur Seligkeit.

16. Vor Könige geführt und vor Gericht,
Hielten sie fest und verließen nicht
Glauben, Liebe und Zuversicht.

17. Kein Drohen, Lästern und Schanden
Mochte sie dem Herrn entwenden,
Auch kein Geschenk verblenden.

18. Gott regierte ihre Sinnen,
Und ließ die Gottlosen grimmen,
Ihnen nichts angewinnen.

19. Man schlug sie ohn Barmherzigkeit,
Und sie trugen viel größer Leid
Ueber die verblendten Herzen,
Denn über eigene Schmerzen.

20. Denn sie sorgten hier allermeist,
Wie sie stürzten den bösen Geist,
Und den Auserwählten zu guter Ruh
Dienten im Herren Jesu.

21. Kommt her, seht an wer diese sind.
Sie sind wahrhaftig Gottes Freund.
Denn sie haben seine Wahrheit
Vollendet mit viel Arbeit.

22. Recht und schlecht haben sie gelebt,
Allem Irrthum hart widerstrebt,
Derhalben viel Pein erlitten,
Bis sie im Herren sind verschieden.

23. Sei nun, Jesu, ihr Freud und Ruh,
Schick uns solcher Boten mehr zu,
Die uns im Glauben wohl vorgehn,
Und hilf, daß wir ihnen auch nachgehn,
Und sammt ihnen vor dir wohl bestehn.

24. Fertige uns mit deiner Botschaft
Zur himmlischen Freud und Erbschaft,
Heilige uns hier in der Wahrheit,
Und bereit uns zu der Klarheit,
Dir zu Lob und Preis in Ewigkeit.

Rinkart, Martin – Nun laßt uns alle Gott

1. Nun laßt uns alle Gott
Mit Mund und Herzen ehren;
Der uns so väterlich
Und mildiglich thut nähren.
Denn seine Güt und Gnad
Die währet immerdar,
Er speiset alle Welt,
Und uns das ganze Jahr.

2. Daß alles Fleisch und Vieh,
Auch die unflüggen Raben,
Nach jeder Art Begier
Ihr Unterhaltung haben,
Wenn sie auf ihre Sprach
Ihn rufen ängstig an,
So hat er ihnen schon
Ihr Futter eingethan.

3. Roß-Arbeit, Mannes-Stärk,
Ohn Glauben, Laufen, Rennen,
und Sorgen Tag und Nacht,
Gar nichts ausrichten können,
Auch Gott gefallen nicht:
Das aber ihm beliebt,
Wenn man in allem Thun
Sich seiner Gnad ergiebt.

Rinkart, Martin – Lobt Gott, lobt alle Gott

1. Lobt Gott, lobt alle Gott!
Die Macht lobt seiner Feste,
Lobt ihn im Heiligtum,
Sein‘ Herrschaft ist die beste:
Lobt ihn in seinem Thun
Und Thaten weit und breit,
Lobt ihn in seiner Macht
Und großen Herrlichkeit.

2. Lobt ihn mit Jubelschall!
Er hilft aus allen Nöten,
Lobt ihn mit Saitenspiel,
Posaunen und Trompeten,
Mein Herz ist Harfen-art,
Es soll auch stimmen ein:
Lobt ihn mit Cymbalen,
Die klingen wohl und fein.

3. Lobt, lobet, lobet ihn
Mit Reigen, Pauken, Pfeifen,
Mit Mund und Saitenspiel,
Mit Blasen, Schlagen, Greifen!
Was Leben, Weben, Klang
Und Wind und Odem hat,
Soll mit und neben uns
Gott loben früh und spat.

Rinkart, Martin – Dir sei Lob, Ehr und Preis

1. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Du treuer Menschen-Hüter.
Du Heil- und Tröste-Gast
Der furchtsamen Gemüter.
Willkommen in mein Herz
Zu tausend, tausend Mal
Dort will ich danken dir
Im Himmels-Freuden-Saal.

2. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Du treuer Menschen-Pfleger,
Für deine Hut und Wacht
Und Engelisch Heer-Läger,
Und alles was du mit
Gebracht von Schätzen mir.
Nun bin ich Sorgen-frei,
Nun bin ich reich in dir.

3. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Du treuer Menschen-Schützer:
Sei und bleib ewiglich
Mein Haus- und Herzbesitzer:
So bin ich frank und frei
Für Sorgen, Angst und Not:
Nun schaffen nichts an mir
Sünd, Teufel, Höll und Tod.

Rinkart, Martin – Lob sei dem höchsten Gott

1. Lob sei dem höchsten Gott,
Der wohnet in der Höhe,
Er siehet, hört und weiß,
Wie’s allen Menschen gehe,
Beherrscht das ganze Rund,
Und will eins schaffen recht,
Zum mind’sten dort einmal,
Dem Herren als dem Knecht.

2. Lob sei dem wahren Gott!
Der näher zu uns kommen,
Ihm einen Gnaden-Stuhl
Im Heiligtum genommen.
Er herrschet und regiert
Hier in der Gnaden-Zeit,
Zu sonderm Heil und Trost
Der werten Christenheit.

3. Lob sei dem treuen Gott!
Der allernächst gekommen
Der Auserwählten Schar,
Ihr Herz-Burg eingenommen!
Die, die regieret Er
Genädigst hier und dort,
Darum hat nichts allhier
Der Höllen Macht und Pfort.

Rinkart, Martin – O Jesu, meine Zier

1. O Jesu, meine Zier,
Du giebest Licht und Leben;
Du wollest Leben, Licht
Und Weisheit mir auch geben,
Daß ich im rechten Grund
Erkenne mich und dich,
So werd ich lieben dich
Allein, und hassen mich.

2. O Jesu, meine Zier.
Du prüfest Herz und Nieren,
Laß meiner Sünden Greul
Zu meinem Heil mich spüren,
Und was für Sünden-Straf
Ich habe bracht auf dich,
So werd‘ ich loben dich
Allein, und schelten mich.

3. O Jesu, meine Zier,
Laß deine Leuchte brennen,
Und deiner Gnaden Heil
Mich inniglich erkennen,
Und was ich hab und bin
Durch dich und ohne dich,
Werd‘ ich behalten dich
Allein, und lassen mich.

Rinkart, Martin – Dir sei Lob, Ehr und Preis

1. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Mein Leben und mein Hoffen,
Du hast nach Herzens Wunsch
Mein Herze mir getroffen,
O Jesu, meine Zier,
Ich fühle deine Kraft!
Ich sterbe, wo mir nicht
Durch dich wird Rat geschafft.

2. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Ich hab es wohl erkundet,
Was deine Hand vermag,
Du hast mein Herz verwundet,
Du hast verwundet mich,
Wirst mich verbinden auch
Du schlägest und machst heil,
Es ist dein alter Brauch.

3. Dir sey Lob, Ehr und Preiß,
Du hast zu meinem Frommen,
Mit deiner Äuglein Glanz
Mein Herze mir genommen,
Jesu, meine Zier,
Behalt es ewiglich,
Und gieb, und laß mir nur
Dafür dein Herz und dich.

Rinkart, Martin – Dir sei Lob, Ehr und Preis

1. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Mein A und mein Anfänger,
Du bist der Christenheit
Urheber und Vorgänger!
Du klopfest bei mir an,
Eh ich daran gedacht,
Das hat dein liebreich Herz,
Nicht mein Verdienst, gemacht.

2. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Mein Beistand und Begleiter!
Du wirkest fort und fort,
Und treibest immer weiter,
Du giebst das Wollen mir,
Klopf an, klopf an, klopf an,
Gieb das Vollbringen auch,
Sonst bleibt es ungethan.

3. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Mein O und mein Vollender;
Halt mich im Glauben fest,
Mein Kreuz- und Kummer-Wender.
Klopf an, sonst schlafen auch
Die klugen Jungfraun ein;
Vertreib den Sünden Schlaf,
Dein soll all Ehre sein.