Wie gerne möcht ich Hütten bauen,
Wo die Verklärung dich umstrahlt,
Und in dein Gottesantlitz schauen,
Wie es kein Wort, kein Zeuge malt,
Wo deine Heilgen aus den Toten
Anbetend feiernd um dich stehn,
Der nahenden Vollendung Boten,
Entzückt den Glanz die Jünger sehn!
Kurz war die Pracht, und eh sies dachten,
Schloss sich ihr Aug der Herrlichkeit
In schwachen menschlichen Umnachten,
Und wieder wallte weit und breit
Des irdschen Tages Sonnenflimmern
Um Fels und Wald, um Thal und Flur:
Von der Verklärung hohem Schimmern
Dahin die letzte lichte Spur.
Wie ist das Reich der selgen Geister
Dem Staubgeborenen so nah!
Sie sind bei dir, dem Herrn und Meister,
Und du bist heut und immer da;
Doch wenn in selgen Augenblicken
Der Vorhang unsichtbar sich hebt,
Und sich das Herz zum Schaun will schicken,
Sind wir von Wolken schnell umschwebt.
In solchem Fluten, solchem Schwanken,
Von Licht zu Nacht, von Nacht zu licht,
Erglühn und dunkeln die Gedanken,
Die lichtesten ein Traumgesicht;
Da fasst den Kühnsten Angst und Grauen:
Wer sind wir, Herr? und wo bist du?
Wann lässt du uns dein Antlitz schauen,
Und schenkst für immer Fried und Ruh?
Wir möchten reden, müssen schweigen,
Kaum wissend, was wir selbst gesehn,
Und von den Bergen niedersteigen
Und in des Lebens Täler gehn.
Nicht feiern dürfen wir da droben
Im Anschaun solcher Herrlichkeit;
Hier unten müssen wir erproben,
Ob wir dir wirklich uns geweiht.
So willst dus Herr, der uns erschaffen,
Von Höhen uns zu Tiefen führt;
Uns übst in deines Lichtes Waffen,
In treuem Dienst, wie sichs gebührt;
Und, wenn die Dunkel uns umwallen,
Und uns entgeht der letzte Hort,
Aus lichten Wolken lässt erschallen
Dein trost- und friedereiches Wort.
Was uns in jenen selgen Stunden
Kam Unaussprechliches zu gut,
Im eignen Kampf, in Kreuz und Wunden
Wird es uns erst zu Fleisch und Blut:
Da wird die Ahnung zur Erkenntnis,
Dein Wort zur grünen Lebenssaat,
Frei, klar und offen das Bekenntnis,
Und aus der Sehnsucht Kraft und Tat.