Huberinus, Caspar – Ain Gaystliche lied wie ain armer sünder sein not klagt Christo

seinem Herren/ vnd jn allain vmb gnad vnd hilff anrüfft.

Im thon/Nach/willen Dein. Order/ Was wirt es doch etc.

CHriste mein Herr
ich bin gantz ferr
von deiner lieb geschayden
Zu aller stund
auß bößem grund
in sündn thu ich mich waiden
Kain guts in mir
das klag ich dir
kan ich mit nichte finden
Darumb ich bit
versag mir nit
erleücht mich armen blinden.

ALlain bey dir
O herr hilff mir
steeht all mein thun vn lassen
Ain armer Mensch
recht du mich kennst
Der teüfel thut mich hassen
Schaff mir beystand
so wirt erkannt
dein wunder grosse guete
Die gib nun mir
thu Dich herfür
das mich dein trew behuete.

SPrich nun ain Wort
mein höchster hort
so wirt mein seel gesunde
Von dir ichs bit
versag mirs nit
jetzund zu diser stunde
So hats kein not
wenn schon der todt
mit seiner bracht her dringet
Darzu die hell
auch jr gesell
all vnglück mit jr bringet.

PEen und die straff
weyt von mir schaff
dein trew an mir beweyse
An deinem knecht
heb auf das recht
daß ich dein guete preyse
Schaff mir beistand
aufflöß die band
des teüffels und der helle
Dein vatter bitt
das er mich nit
so gar verstossen wölle.

AUff dich traw ich
gantz vestigklich
hilff mir auß meinen leyden
Gib mir dein gnad
das mir nichs schad
die sünd kan ich nit meyden
Ich hab kain ru
wie ich jm thu
in allem meinen leben
Wo du nit kumbst
miit deiner gunst
vn mir dein sterck thust geben.

RIeffen will ich
vnd bitten dich
in allem meinem leben
zu dir mein Gott
hilff mir auß nott
dein gnad wöllest mir geben
So bin ich frey
gleich wa ich sey
kan mir doch niemant schaden
Obschon vnglück
all augenblick
auff mich schwer wirt geladen.

HErr Zebaoth
ain trewen Gott
hast dich allzeyt erzayget
zu den sündern
als dein kindern
hast dich freündtlich genayget
Als man dann findt
gar wol gegründt
in baiden testamenten
Darumb mein herr
dich zu mir ker
erleücht mich gar verblend.

VErleich mir Gnad
das mir nit schad
kein übel hie auff erden
Kain rast noch ru
wie ich jm thu
kan mir gegeben werden
Dieweil mich plagt
vnd die sünd nagt
in meinem bösen gwissen
Dann zu der sünd
bin ich gantz gschwind
darzu mit ernst geflissen.

O Reicher Gott
in meiner nott
ich trewlich zu dir gilffe
Dann ich ye wayß
durch dein gehayß
daß Du bist mein gehilffe
In aller not
auch in dem todt
will ich mich zu dir wenden
Mich nit veracht
der sünd nit acht
dein gayst thu mir bald senden.

BIß eingedenk
dein’r edlen gschenk
damit vns hast begabet
deins fleischs vn bluts
des höchsten guts
das wir da warn berabet
Ain testament
vor deinem endt
mit vns hast aufgerichtet
Ain steten Bund
vn guten grund
da dich vns hast verpflichtet.

ERbarm dich nun
du hoechster sun
meins schwachen armen lebens
Nimm dich mein an
hilff mir aufban
sonst ist mein thun vergebens
Dann ye in mir
das klag ich dir
find ich kain guten funcken
In aller sünd
wie sathans kind
bin ich gantz tieff versuncken.

REychtung vnd eer
ich nit beger
wann ich nun hab dein hulde
Darumb ich bitt
versag mir nit
vergib mir all mein schulde
Vnd in dein reich
für mich zugleich
wann sich mein leben endet
Darzu der todt
vnd alle not
sein herschafft von mir wendet.

Huberinus, Caspar – Herr Gott, Vater im Himmelreich

1. Herr Gott, Vater im Himmelreich,
wir deine Kinder allzugleich,
bitten dich jetzt aus Herzensgrund:
Speis uns alle zu dieser Stund.

2. Tu auf dein reiche, milde Hand,
behüt uns Herr, vor Sünd und Schand
und gib uns Fried und Einigkeit,
bewahr uns auch vor teurer Zeit,

3. damit wir leben seliglich,
dein Reich besitzen ewiglich
in unsres Herrn Christ Namen.
Wer das begehrt, der sprech Amen.