Weise: Zerfließ, mein Geist, in Jesu Blut und Wunden.
1. Gelobet sei Jehovah der Heerscharen,
Der heute sein Triumphfest hält;
Man siehet ihn mit großer Macht auffahren
Und Abschied nehmen aus der Welt.
Er fährt dahin, wo er sonst war,
Eh man noch zählte Tag und Jahr,
Zum Vater, der ihn auf die Erden
Gesandt, ein Opferlamm zu werden.
2. Du kamst zu uns und wurdest unsers Gleichen,
Ein Mensch in armer Knechtsgestalt;
Man sahe dich am Kreuzesholz erbleichen
Und unterliegen der Gewalt,
Die sich an dir aus höherm Rat
So grausam hart vergriffen hat;
Du schienest ganz verspielt zu haben,
Als man darauf dich sah begraben.
3. Da liegt er nun, sprach deiner Feinde Rotte,
Nun soll er nimmer auferstehn;
Wir haben ihn gemacht zu Schand und Spotte,
Sein Werk wird nun ganz untergehn.
Ei, siehe aber, was geschicht?
So bald der dritte Tag anbricht,
Erwachest du, o meine Sonne,
Dem Feind zum Hohn, dem Freund zur Wonne.
4. Du brichst hervor und zeigest dich den Deinen,
Dein Antlitz ihren Geist erquickt;
Du ließest ihnen Friedensblicke scheinen,
Sie sind darüber als entzückt.
Ja, was noch mehr, du lässt sie sehn,
Da sie dir an der Seite stehn,
Wie du dich in die Höhe schwingest
Und durch der Himmel Himmel dringest.
5. So muss es gehn, so hat es vor bezeuget
Die heilige Prophetenschar;
Des Vaters Wort in Ewigkeit nicht treuget,
So sollte werden offenbar,
Dass du der Feinde Macht besiegt,
Dass alles dir zu Füßen liegt,
Womit du, Gottes Zorn zu dämpfen,
Bis auf den Tod hast wollen kämpfen.
6. Man sieht den Feind von seiner Macht entblößet,
Sein Raub ist ihm genommen ab;
Womit er sich sonst wider uns getröstet,
Ist nun verscharret in dein Grab.
Du führst ihn in Triumph mit dir,
Er darf sich nun nicht regen schier,
Er ist durch deinen Tod bezwungen,
wohl dem Held, dems so gelungen!
7. Nunmehro hat, o Gott, dein Gott gekrönet
Dein Haupt mit Ehre, Preis und Ruhm;
Es steht beschämt, was dich vorhin verhöhnet,
Als du kamst in dein Eigentum.
Ja, du bist selbst zum Haupt erhöht,
Dein Name über alles geht,
Was in dem Himmel und auf Erden
Nur herrlich mag genennet werden.
8. Du bist erhaben über alle Thronen
Der Cherubim und Seraphim; –
Sie werfen sammt den Alten ihre Kronen
Zu deinen heilgen Füßen hin.
Dein Regiment erstreckt sich weit;
So weit der Lauf der Sonnen reicht,
Hast du, o Herrscher, die dich kennen
Und ihren Herrn und König nennen.
9. Es ist dir nun des Geistes Füll geschenket,
Du bist gesalbt mit Freudenöl;
Der lautre Strom der Wollust dich nun tränket
Und labet dich nach Leib und Seel.
Doch gönnt auch uns dein Überfluss,
Was uns zur Heilgung dienen muss;
Du lässt nicht unbesucht die Glieder,
Was dir gegeben, gibst du wieder.
10. Hast du uns gleich dein Angesicht entzogen,
Sehn wir gleich nicht dich, unser Licht,
So bleibst du doch aufs beste uns gewogen,
Vergissest unser nimmer nicht.
Du trägest uns auf deiner Brust
Und Schultern, es ist deine Lust,
Uns zu vertreten alle Stunden
Durch deinen Tod und Liebeswunden.
11. Drum ist es gut, dass du bist hingegangen,
Dein Hingang schaffet große Frucht;
Wer an dir bleibt durchs Glaubensband behangen,
Der findet bei dir, was er sucht.
Der Eingang ist ihm nicht verwehrt
Ins Heiligtum, wo man dich ehrt;
Ist doch der Vorhang längst zerrissen,
Wer will, kann deiner wohl genießen.
12. Die Hoffnung bleibt ohndem im Geist fest stehen,
Dass wir nach wohlvollbrachtem Lauf
Auch deine Majestät mit Augen sehen
Und zu dir sollen fahren auf.
Die Stätte ist uns schon bereit,
Darin uns jene Herrlichkeit
Soll wie ein voller Strom bedecken
Und über alles sich erstrecken.
13. Drum sei gelobt, Jehovah der Heerscharen,
Dass du so siegreich triumphiert.
Zeuch uns dir nach zu hundert tausend Paaren,
Damit wir tun, was uns gebührt.
Ach, reiß uns los von Zeit und Welt
Und was uns noch gefangen hält,
Damit wir, wenn wir von der Erden
Uns scheiden, Himmelsbürger werden.