Preiswerk, Samuel – Das ist der Gemeine Stärke

Das ist der Gemeine Stärke,
sie bekennt es laut und frei:
Daß zu ihrem großen Werke
sie vom Herrn erkoren sei.

Er hat festgelegt die Gründe,
er ist seines Werkes Hort,
Wir, umgeben noch von Sünde,
bauen, wie wir können, fort.

Unsre Tage sind gezählet,
unsre Kräfte schwinden hin;
Wir nicht haben ihn erwählet,
sondern sind erwählt durch ihn.

Darum gehn wir ohne Zagen
ruhig unsern Pilgergang,
Wollen Jesu Zeugnis tragen
unter Schmerz und Lobgesang.

Ob wir auch mit Schwachheit rangen,
ob auch manche Träne fiel,
Er, ders mächtig angefangen,
führt es herlich einst ans Ziel.

Kraus – Geistliche Lieder im 19. Jahrhundert

Preiswerk, Samuel – Wir bauen, Herr,

Wir bauen, Herr, an deinem Haus,
und bauen es noch lang nicht auß;
Noch manche Kräfte liegen brach,
und auch die besten sind nur schwach.

Wir üben nur mit kleiner Kraft
die auferlegte Ritterschaft;
Doch ist die Kraft auch noch so klein,
so ist ja alle Stärke dein.

Gib du nur Fried an unserm Ort,
so gehet unser Bauen fort,
Und, auch in kümmerlicher Zeit,
von Herlichkeit zu Herlichkeit.

Kraus – Geistliche Lieder im 19. Jahrhundert

Preiswerk, Samuel – Volk des Herrn

Volk des Herrn! du hast hienieden
einen langen, schweren Streit;
Kämpfe sind dir hier beschieden,
Friede in der Ewigkeit.
Lege an die rechte Wehre,
und steh auf dem ewgen Fels,
daß dir Sieg und Heil beschere
er, der Heiland Israels!

Träumest du von guten Tagen,
oder wachst du auf zum Streit?
Wiegst du dich in alten Sagen,
oder kennst du deine Zeit?
Hörest du den Ruf der Wächter:
„glaubet ihr, so bleibt ihr stehn! –
aber wehe dem Verächter,
denn sein Trost wird untergehn!“

Volk des Herrn! du hast hienieden
einen langen, schweren Streit;
Nun, so suche keinen Frieden
in der bösen Zeitlichkeit!
Führe deines Gottes Kriege;
Jesu Kreuz ist das Panier;
unter diesem Zeichen siege!
seine Schmach sei deine Zier!

Kraus – Geistliche Lieder im 19. Jahrhundert

Preiswerk, Samuel – Einer nur ist ewig wert,

Einer nur ist ewig wert,
daß ihm Ehre widerfährt;
Einer nur, daß alle Welt
betend vor ihm niederfällt:
Jesus, der vom Himmel kam.

Einer hat der Menschheit Last
in den treuen Arm gefaßt;
Einer nahm ins eigne Grab
aller Sünder Schuld hinab:
Jesus, der am Kreuze starb.

Einer hat auß Todesnacht
Leben an das Licht gebracht,
Daß ein Stral auß jener Welt
unsrer Tage Nacht erhellt:
Jesus, der vom Tod erstand.

Einer hat den Zorn gestillt,
dessen Opfer ewig gilt,
Der den Sündern jeder Frist
ein barmherzger Priester ist:
Jesus, der gen Himmel fuhr.

Einer wohnt im Heiligtum,
und vollendet Gottes Ruhm,
Sammelt, heiligt und erbaut
seinen Tempel, seine Braut:
Jesus, der vom Himmel kommt.

Kraus – Geistliche Lieder im 19. Jahrhundert

Preiswerk, Samuel – Neujahrslied

Mel. Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr‘.

Wir treten in das neue Jahr
In Jesu heil’gem Namen.
In Ihm ist, was verheißen war,
Der Seinen Ja und Amen.
Die Welt, und was sie hat, zerstiebt,
Doch wer den Namen Jesu liebt,
Der hat das ew’ge Leben.

Wir ziehen mit dem Volk des Herrn
Und Seines Reichs Geweihten;
Wir folgen unserm Morgenstern
Im Dunkel dieser Zeiten.
Denn über allen Nächten klar
Strahlt uns Sein Name: Wunderbar,
Rath, Kraft und Ewig-Vater.

Wir legen auf den Hochaltar
Des Herrn, in Ihm verbunden,
Das angetretne neue Jahr
Und alle seine Stunden.
Die Thränen alle, die es bringt,
Die Lieder alle, die es singt, –
Dem Herrn sei Alles heilig.

Schaff – Deutsches Gesangbuch