Ihr Zionstöchter, die ihr nicht
In Babylon mehr steht,
Und ohne falsches Sektenlicht
Dem reinen Lamm nachgeht:
Kehrt eures Glaubens Munterkeit
Zu Salems König hin!
Ihr wisst, wie sich sein Herz erfreut
An einem treuen Sinn.
Was Welt und Fleisch dem Geist vorlegt,
Das achtet nur für Kot,
Und was sich außer Jesu regt,
Dem seid und bleibet tot!
Lasst euren Leib ganz lichte sein,
Die Lampen brennend stehn;
Das Öl muss sein bereit und rein,
Wollt ihr den Bräutigam seh’n!
Schaut! ist nicht hoch, von Wunderart
Die Krone seiner Pracht,
Die der erhöhten Menschheit ward
Zur Herrlichkeit gemacht?
Wie schmücket nun der Geist Ihn nicht
Auf Seinen Hochzeittag,
Daran Ihm keine Lust gebricht
Nach Leiden, Tod und Schmach!
Wie mächtig ist der neue Bund,
Seitdem des Geistes Kraft
Ihm, der vom Grabe auferstund,
Viel tausend Siege schafft!
Jerusalem, die Mutterstadt,
Für die der Geist uns zeugt,
Und die uns auferzogen hat,
Gepfleget und gesäugt,
Mehrt immer ihrer Kinder Zahl,
Und krönet Gottes Sohn
Mit tausend Kronen überall
Zu der Erlösung Lohn.
Wir freuen uns mit Ihm zugleich,
So oft ein Edelstein,
Durch Aufnahm‘ in das Gnadenreich
Der Kron‘ gesetzt wird ein.
Wir warten Sein, und wollen nun
Bis an den Hochzeittag
In Lieb‘, Geduld und Glauben ruhn,
Der uns vollenden mag!