Franck, Johann – Vergiss nicht, deinen Gott zu loben!

Weise: Herr, ich habe missgehandelt.

Gott, du Stifter aller Wonne,
Dessen Gnadenschein durchwirkt,
Was allhier die heiße Sonne
Mit dem weiten Strahl umzirkt:
Dich muss aller Odem loben,
Was auf Erden, unten, oben.

2. Alles Wild, was auf der Heiden,
Was durch Busch und Hecken geht,
Alles Rindvieh auf der Weiden,
Was in Stall und Hürden steht,
Was auf Bäum‘ und Felsen klimmet,
Was durch See und Flüsse schwimmet.

3. Auch die Schar, die man in Lüften
Allenthalben singen hört,
Und die ohne Kunst und Schriften
Uns die Sorgen meiden lehrt,
Muss vor dir die Stimm‘ erheben,
Muss mit Furcht dir Ehre geben.

4. Alle Gräslein auf den Feldern,
Alles, was in Gärten blüht,
Alle Blümlein in den Wäldern,
Alles, was man grünen sieht,
Muss, wenn gleich die Menschen schweigen,
Deinen Ruhm und Macht bezeugen.

5. Wie sollt‘ ich denn dies verhehlen,
Was das stumme Laubwerk preist?
Sollt‘ ich nicht vielmehr erzählen,
Was du, Herr, mir hast erweist?
Mir, der ich mit bösem Leben
Anlass dir zum Zorn gegeben?

6. Du hast mich aus Nichts formieret,
Hast von Sünden mich erlöst,
Hast mich mit Verstand gezieret
Und durch deinen Geist getröst’t
Hast mich dir zum Dienst erwählet,
Von Verdammnis losgezählet.

7. Du lässt mir zu gut aussprießen
Bäume, Kräuter, Öl und Most,
Dass ich dessen kann genießen,
Gibst mir Wild und Vieh zur Kost;
Erde, Meer und Luft muss geben,
Was da Not ist meinem Leben.

8. Wer kann deine Güt‘ erzählen?
Herr, dies ist für mich zu viel;
Zeit und Wort und Kräfte fehlen,
Denn dein‘ Hilf‘ ist ohne Ziel.
Drum so lass mein kindisch Lallen
Dir in Einfalt, Herr, gefallen.