Ludwig Helmbold. – Hiob 19, V. 25.

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt,
Ob ich schon hier auf Erden
Hab Sünd getan und sterbe:
All meine Feinde sind erlegt,
Nicht einer kann mir schaden.
So groß ist Gottes Gnaden,
Welcher mir seinen lieben Sohn,
Jesum Christ, hat geschenket:
Liebers war nichts in seinem Thron,
Hieran mein Herz gedenket.

Er wird hernach mich aus der Erd
Leiblich wieder erwecken,
Mich soll kein Feind mehr schrecken:
Höll, Teufel, Tod oder was mehr
Entgegen ist der Freuden,
Räumt er auf mit seinem Leiden:
Trotz, dass ihm etwas widerbell!
Zertreten ist die Schlange.
Herr, mein Seel ich dir befehl,
Gnad ist bei dir die Menge.

Zu dir hab ich mein Zuversicht
Und werde nicht betrogen.
Sei beiden unerzogen‘,
Auf dass sie, durch dein Wort erleucht‘,
Christen werden und bleiben,
Himmlische Güter lieben,
Selig vollenden diese Zeit
Samt den‘, so deinen Namen
Erkennen und in Ewigkeit
Neu dich anschauen. Amen.

Ludwig Helmbold – Vertrauen auf Gott.

Von Gott will ich nicht lassen,
Denn er lässt nicht von mir;
Führt mich auf rechter Straßen,
Da ich sonst irret‘ sehr.
Er reicht mir seine Hand;
Den Abend und den Morgen
Tut er mich wohl versorgen,
Sei, wo ich woll im Land.

Wenn sich der Menschen Hulde
und Wohltat all verkehrt,
So findt sich Gott gar balde,
Sein Macht und Gnad bewährt;
Hilfet aus aller Not,
Errett von Sünd und Schanden,
Von Ketten und von Banden,
Und wenns auch wär der Tod.

Auf ihn will ich vertrauen
In meiner schweren Zeit:
Es kann mich nicht gerauen;
Er wendet alles Leid.
Ihm sei es heimgestellt;
Mein Leib, mein Seel, mein Leben
Sei Gott dem Herrn ergeben:
Er schaffs, wies ihm gefällt.

Es tut ihm nichts gefallen,
Denn was mir nützlich ist.
Er meints gut mit uns allen,
Schenkt uns den Herren Christ,
Ja seinen lieben Sohn.
Durch ihn er uns bescheret,
Was Leib und Seel ernähret:
Lobt ihn ins Himmels Thron.

Lobt ihn mit Herz und Munde,
Welchs er uns beides schenkt.
Das ist ein selig Stunde,
Darin man sein gedenkt;
Sonst verdirbt alle Zeit,
Die wir zubringen auf Erden:
Wir sollen selig werden
und bleibn in Ewigkeit.

Auch wenn die Welt vergehet
Mit ihrer stolzen Pracht,
Kein Ehr noch Gut bestehet,
Welchs vor war groß geacht;
Wir werden nach dem Tod
Tief in die Erd begraben:
Wenn wir geschlafen haben,
Will uns erwecken Gott.

Die Seel bleibt unverloren,
Geführt in Abrams Schoß:
Der Leib wird neu geboren,
Von aller Sünden los,
Ganz heilig, rein und zart,
Ein Kind und Erb des Herren;
Daran muss ihn nicht irren
Des Teufels listig Art.

Darum, ob ich schon dulde
Hie Widerwärtigkeit,
Wie ich auch wohl verschulde:
Kommt doch die Ewigkeit,
Ist aller Freuden voll;
Dieselb ohn einigs Ende,
Dieweil ich Christum kenne,
Mir widerfahren soll.

Das ist des Vaters Wille,
Der uns geschaffen hat;
Sein Sohn hat Guts die Fülle
Erworben und Genad;
Auch Gott der heilig Geist
Im Glauben uns regieret,
Zum Reich der Himmel führet:
Ihm sei Lob, Chr und Preis!

Ludwig Helmbold, – Nun laßt uns Gott, dem Herren

1) Nun laßt uns Gott, dem Herren,
Danksagen und ihn ehren
Von wegen seiner Gaben,
Die wir empfangen haben.

2) Den Leib, die Seel, das Leben
Hat er allein uns geben,
Dieselben zu bewahren,
Tut er nicht etwas sparen.

3) Nahrung gibt er dem Leibe,
Die Seele muß auch bleiben,
Wiewohl tödliche Wunden
Sind kommen von der Sünden.

4) Ein Arzt ist uns gegeben,
Der selber ist das Leben.
Christus, für uns gestorben,
Der hat das heil erworben.

5) Sein Wort, sein Tauf, sein Nachtmahl
Dient wider allen Unfall,
Der Heilig Geist im Glauben
Lehrt uns darauf vertrauen.

6) Durch ihn ist uns vergeben
Die Sünd, geschenkt das Leben,
Im Himmel solln wir haben,
O Gott, wie große Gaben.

7) Wir bitten deine Güte,
Wollst uns hinfort behüten,
Uns Große mit den Kleinen,
Du kannst nicht böse meinen.

8) Erhalt uns in der Wahrheit,
Gib ewigliche Freiheit,
Zu preisen deinen Namen
Durch Jesum Christum, Amen.

Quelle: Hymns of the 1912 Lutheran Hymnal for Church, School and Home Evangelical Lutheran Synod of Wisconsin and other States

Helmbold. Ludwig – Amen, Gott Vat’r und Sohne

1.) Amen, Gott Vat’r und Sohne
Sei Ehr‘ in’s Himmelsthrone,
Sein Geist führ‘ uns im Glauben,
Im Glauben und mach uns selíg, Amen!

2.) Amen, es wird geschehen,
Wir werden Christum sehen,
In den Wolken hergekommen,
Hergekommen, uns mitzunehmen. Amen!

3.) Amen, uns ewig währe
Die Freude, Gott die Ehre
Bringt alle und sprach’n zusammen
Zusammen, in einem Glauben: Amen!

4.) Amen, kein Tod sei Schrecken,
Christus will uns erwecken,
Der selbst zuvor begraben,
Begraben, nun lebet ewig, Amen!

5.) Amen, Gott sei gepreiset,
Der uns auf Christum weiset,
Der helf uns all‘ zusammen,
Zusammen, inew’gen Leben, Amen!

Helmbold. Ludwig – Ade, du unselige Welt

1.) Ade, du unselige Welt,
Mit deiner Pracht, Lust, Ehr‘ und Geld,
Darin du bist verdorben.
Gott helfe mir von dir zu ihm,
Denn länger sehn dein Gries und Grimm, –
Viel besser ist’s gestorben.

2.) Du bist mir auch zum Teil bekannt,
Hast mich wollt führen nach deiner Hand,
Aber Gott hat gewehret.
Dem dank ich und fahr gern hinaus
In Jesu Christi Vaterhaus:
Selig, wer solches lernet.

3.) O Leut‘, o lieben Leut‘ lernet,
Was sich ganz in der Welt verirrt
Muss endlich fahren zur Höllen,
An Leib und Seel‘ ha’n ewig Qual.
O lasst, bekehrt zum Himmelssaal
Uns göttlich all‘ gesellen.

4.) Ich lieg jetzund in Schmerzen groß,
Hab doch dabei viel größern Trost,
Hoff auch dabei zu bleiben,
Denn wenn ich wandelt‘ in der Welt
Prächtig bei großer Ehr‘ und Geld,
Gott macht mein Kreuz zur Freuden.

5.) Amen, es ist ja wahr sein Wort,
Das hab ich herzlich gern gehört,
Gib mir das ewig‘ Leben.
Gott tröst‘ all‘ die meinethalben trauern,
Der woll‘ sie mit Gnaden bewahren,
Ein selig‘ End‘ auch geben.

Helmbold. Ludwig – Herr Gott, erhalt uns für und für

1.) Herr Gott, erhalt uns für und für,
Die reine Kathechismuslehr,
Der jungen einfältigen Welt
Durch deinen Luther vorgestellt,

2.) Dass wir lernen die zehn Gebot,
Beweinen unser Sünd‘ und Not,
Und doch an dich und deinen Sohn
Glauben, im Geist erleuchtet schon.

3.) Dich, unsern Vater, rufen an,
Der allen helfen will und kann,
Dass wir als Kinder nach der Tauf‘
Christlich vollbringen unsern Lauf.

4.) So jemand fällt, nicht liegen bleib,
Sondern zur Beichte komm und gläub‘,
Zur Stärkung nehm das Sakrament.
Amen. Gott geb ein selig’s End‘.

Helmbold. Ludwig – Nu walt es Gott, wir ziehen aus

1.) Nu walt es Gott, wir ziehen aus
Und gehn nach ein’m bequemern Haus,
Denn dieses ist gewesen,
Nah bei der Stadtmauer geleg’n,
Der Feind ließ uns kein bessers geb’n,
Selbst mitten ingesessen,
Selbst mitten ingesessen.

2.) Gott sei gelobt, er ist hinaus,
Zerstöret ist sein mönchisch‘ Haus
Mit der Abgöttereie.
Es ist erbauet an die Statt
Ein Schülerhaus, durch Gottes Gnad
Ganz Mühlhausen sich freue,
Ganz Mühlhausen sich freue.

3.) Uns allen ist’s gelegen wohl,
Wie man’s denn billig schicken soll,
Mit Schulen und mit Kirchen,
Dass sie mitten in der Gemein‘
Liegen, da will Gott bei uns sein,
Lasst ihn von Herzen fürchten,
Lasst ihn von Herzen fürchten.

4.) Sein‘ Furcht der Weisheit Anfang ist,
Was hilft sonst alles, was man liest
Von Jugend auf in‘ Schulen?
Gott bleib bei uns mit seinem Wort,
Sein Geist erfüll‘ den ganzen Ort,
Darin wir lernen sollen,
Darin wir lernen sollen.

5.) Wir kommen immer näh’r hinzu,
Gott unser Ohr und Herz auftu‘,
Dass wir hören und fassen,
Was Leib und Seel‘ zu gut gereich‘,
O, lehr uns ja zum Himmlreich
Herr Christ die rechte Straßen,
Herr Christ die rechte Straßen.

Helmbold. Ludwig – Der heilge Geist vom Himmel kam

1.) Der heilge Geist vom Himmel kam,
Brausen das ganze Haus einnahm,
Darin die Jünger saßen.
Gott wollt‘ sie nicht verlassen.
O, welch ein selig Fest
Ist der Pfingsttag gewest.
Gott sendet noch jetzund
In unser Herz und Mund
Den Heiligen Geist:
Das sei ja, das sei ja,
Ja, ja, ja, so singen wir Halleluja!

2.) Der Jünger Zungen feurig war’n,
Das Wort soll innig herausfahr’n,
Der Geist saß auf ihn‘ allen,
Ihr Herz vor Freud tat wallen.
O, welch ein selig Fest
Ist der Pfingsttag gewest.
Gott sendet noch jetzund
In unser Herz und Mund
Den Heiligen Geist:
Das sei ja, das sei ja,
Ja, ja, ja, so singen wir Halleluja!

3.) Sie predigten in mancher Sprach‘,
Durch Gottes Geist Wunder geschah,
Viel Völker das Wort hörten
Und sich zum Herrn bekehrten.
O, welch ein selig Fest
Ist der Pfingsttag gewest.
Gott sendet noch jetzund
In unser Herz und Mund
Den Heiligen Geist:
Das sei ja, das sei ja,
Ja, ja, ja, so singen wir Halleluja!

Helmbold. Ludwig – Im Garten leidet Jesus Not

1.) Im Garten leidet Jesus Not,
Den Vater bitt‘, ringt mit dem Tod,
Sein blutig Schweiß auf Erden fällt,
Den Feinden Er sich willig stellt.

2.) Vor’n Hohenpriester Kaiphas,
Nach falscher Zeugen Neid und Hass
Wird sein Bekennen und Wahrsag’n
Als Gotteslästerung geschlag’n.

3.) Vor’n Landpfleger sehr hart verklagt,
Wird mit Geißeln und Dorn geplagt,
Als ein Aufrührischer im Land,
In aller Schuld zum Kreuz verdammt.

4.) Durchnagelt an Händen und Füß’n,
Mit Schmerzen tut sein Blut vergieß’n,
Rief in der finstern Angst zu Gott,
Vollbringt alles mit seinem Tod.

5.) Vom Kreuz sein Leib genommen ab,
Wird öffentlich gelegt ins Grab.
Darin zuvor kein Mensch geleg’n,
Himmel und Erd‘ möcht sich beweg’n.

Nach jeder Strophe kann gesungen werden:

Siehe, siehe, das ist Gottes Lamm.
Aller Welt Sünd macht ihm bang,
Sünd und Straf zu gleich es trägt,
Selig ist, selig ist, wer’s herzlich gläubt.

Helmbold. Ludwig – Es stehn vor Gottes Throne

1.) Es stehn vor Gottes Throne,
Die unsre Diener sind,
Der in sein’m lieben Sohne
Liebt aller Menschen Kind,
Dass er auch nicht der eines
Veracht‘ will hab’n so kleines,
Als jemals ist geborn.

2.) Sie sehn sein Angesichte
Und haben fleißig Acht,
Was er ihn’n kann ausrichten
Befiehlet Tag und Nacht,
Da sind die lieben Engel
Geschwind, regen die Flügel
Zu fahren hin und her.

3.) Wo Christenleute wohnen
In Häusern groß und klein,
Da sie selber nicht können
Vor Feinden sicher sein,
Wo nicht ein Engelslager
Umher wird aufgeschlagen
In steter Hut und Wacht.

4.) Solches hat Lot erfahren,
Auch Abram und sein Knecht,
Isaak bei vierzig Jahren
Nahm so Rebecca recht.
Jakob sah auf der Leiter
Die Boten Gottes heiter,
Im Traum gehn auf und ab.

5.) Elias war entschlafen,
Ein Engel weckt ihn auf.
Elisa hat zu schaffen,
Viel Engel warten drauf.
Erschienen auch den Hirten
Und große Freude lehrten,
Dass Christus geboren wär.

6.) Bei dieses Kindes Wiegen
Der Joseph schlafen lag,
Ein Feind wollt ihn bekriegen,
Ein Engel es ihm sagt,
Zog fern in fremde Lande,
Das soll in seinem Stande
Glauben ein jeder Christ.

7.) Auch Lazarus, der Arme,
Wenn’s gleich zum Sterben kommt,
Gott, der sich sein erbarmet,
Hat Engel schon bestimmt,
Die ihn gen Himmel bringen.
Dem lasst uns alle singen
Ewiges Lob und Preis.