Josua Stegmann – Abendandacht.

Die Sonn hat sich mit ihrem Glanz gewendet
Und, was sie soll, auf diesen Tag vollendet;
Die dunkle Nacht dringt allenthalben zu,
Bringt Menschen, Vieh und alle Welt zur Ruh.

Ich preise dich, du Herr der Nächt und Tage,
Dass du mich heut vor aller Not und Plage
Durch deine Hand und hochberühmte Macht
Hast unverletzt und frei hindurch gebracht.

Vergib, wo ich bei Tage so gelebet,
Dass ich nach dem, was finster ist, gestrebet;
Lass alle Schuld durch deinen Gnadenschein
In Ewigkeit bei dir verloschen sein.

Schaff, dass mein Geist dich ungehindert schaue,
Indem ich mich der trüben Nacht vertraue,
und dass der Leib auf diesen schweren Tag
Sich seiner Kraft fein sanft erholen mag.

Vergönne, dass der lieben Englein Scharen
Mich vor der Macht der Finsternis bewahren,
Auf dass ich vor der Lift und Tyrannei
Der argen Feind im Schlafe sicher sei.

Herr! wenn mich wird die lange Nacht bedecken
Und in die Ruh des tiefen Grabes strecken:
So blicke mich mit deinen Augen an,
Daraus ich Licht im Tode nehmen kann;

Und lass hernach zugleich mit allen Frommen
Mich zu dem Glanz des andern Lebens kommen,
Da du uns hast den großen Tag bestimmt,
Dem keine Nacht sein Licht und Klarheit nimmt.

Stegmann, Josua – Ach, bleib mit deiner Gnade

Ach, bleib mit deiner Gnade
bei uns, Herr Jesu Christ!
daß uns hinfort nicht schade
des bösen Feindes List.

Ach bleib mit deinem Worte
bei uns, Erlöser werth!
daß uns beid‘ hier und dorte
sei Güt‘ und Heil bescheert.

Ach bleib mit deinem Glanze
bei uns, du werthes Licht!
dein Wahrheit uns umschanze,
damit wir irren nicht.

Ach bleib mit deinem Segen
bei uns, du reicher Herr!
dein Gnad und alls Vermögen
in uns reichlich vermehr.

Ach bleib mit deinem Schutze
bei uns, du starker Held!
daß uns der Feind nicht trutze,
noch fäll die böse Welt.

Ach bleib mit deiner Treue
bei uns, mein Herr und Gott!
Beständigkeit verleihe;
hilf uns aus aller Noth.

Geistliche Lieder