Gott, meines Lebens Meister,
Du Herr der ganzen Welt,
Der so viel tausend Geister
Um seinen Thron bestellt,
Wie herrlich mußt du wohnen,
Wie schöne muß es sein,
Wo Cherubim und Thronen
Bei dir geh’n aus und ein.
Mir ist es noch verborgen,
Was diese Geister sind,
Bis daß heut‘ oder morgen
Ich, dein geliebtes Kind,
Mit allen Seraphinen
In jenem hellen Licht
Dir ewig werde dienen
Und seh’n dein Angesicht.
Sie sind ohn‘ Fleisch und Beine,
Nur lauter Kraft und Geist,
Von dem ganz frei und reine,
Was Sünd‘ und sterblich heißt;
Ihr Wesen übersteiget
Den menschlichen Verstand,
Weil ihnen schon gezeiget,
was uns noch unbekannt.
Sie leben ohne Sünde
Und werden niemals alt,
Sind mächtig und geschwinde,
Voll himmlischer Gestalt,
Voll wunderbarer Stärke,
Bei der sie nimmer ruh’n,
Und das sind ihre Werke,
Den Willen Gottes thun.
Sie sind die Hochvertrauten
Des Herren Zebaoth;
Vortrefflich muß es lauten,
Wenn sie vor diesem Gott
Das Heilig, Heilig, Heilig!
Mit Engelzungen schrein
Und alle schnell und eilig
In seinen Diensten sein.
Ach, wie viel schöne Posten
Hat uns ihr Mund gebracht,
Da Gott mit großen Kosten
Auf unser Heil bedacht:
Sie waren Christi Boten,
Da er geboren ward
Und auferstand von den Todten
Und bei der Himmelfahrt.
Mein Gott, sei hochgepriesen,
Daß du der armen Welt
Die Wohlthat hast erweisen
Und Engel uns bestellt,
Die jetzt auf meinen Wegen,
Wo sich ein Anstoß find’t
Die Hand mir unterlegen
Und treue Wächter sind.
Die Zeit wird auch noch kommen,
Da ich, verklärt und rein
Und aller Angst entnommen,
Bei Engeln werde sein;
Da will ich denn recht ehren
Dich, Vater, Sohn und Geist,
Und deinen Ruhm vermehren,
So lang‘ es ewig heißt.