Spengler, Lazarus – Christ ist der Weg, das Licht, die Pfort

1. Christ ist der Weg, das Licht, die Pfort,
die Wahrheit und das Leben,
des Vaters Rat und ewigs Wort,
den er uns hat gegeben,
zu einem Schutz, daß wir mit Trutz
an ihn fest sollen glauben;
darum uns bald kein Macht
noch Gwalt aus seiner Hand wird rauben.

2. Wer hofft auf Gott und ihm vertraut,
der geht nie mehr verloren;
denn wer auf diesen Felsen baut,
mag ihm auch widerfahren
viel Unfall hier, hab ich doch nie
den Menschen sehen fallen,
der sich verläßt auf Gottes Trost;
er hilft sein‘ Gläub’gen allen.

3. Ich bitt, o Herr, aus Herzensgrund,
du wollst nicht von mir nehmen
dein heiligs Wort aus meinem Mund,
so wird mich nicht beschämen
mein Sünd und Schuld; denn in dein Huld
setz ich all mein Vertrauen;
wer sich nun fest darauf verläßt,
der wird den Tod nicht schauen.

4. Mein Füßen ist dein heiligs Wort
ein Leuchte nah und ferne,
ein Licht, das mir den Weg weist fort;
so dieser Morgensterne
in uns aufgeht, so bald versteht
der Mensch die hohen Gaben,
die Gottes Geist denen verheißt,
die Hoffnung darauf haben.

Spengler, Lazarus – Der hundert und sieben und zwentzigst Psalm

Aus dem. Val. Babstschen Gesangbuche von 1545

1. Vergebens ist all mühe und kost,
wo nicht das haus Gott selber bawt:
Also ist auch der mensch trostlos,
wo er sein eigen krefften trawt.
Denn wo die stad Gott mit seim rat
nicht selbst erhelt und schützet,
man wach und hut on Gottes gut,
fürwar, das solchs nicht nützet.

2. Was hilffts, das wir für tags auff stehn
und auff uns laden sorgen viel,
So doch all unser anschleg gehn
allein wie Gottes ordnung wil!
Und ob dein brod gleich wird mit radt
unnd komer uberkomen:
wenn Gott dir nit solchs segnet mit,
was reicht dir das zu fromen?

3. Der himlisch Vater thuts allein,
das land und leut wird wol regiert.
Wir sehens teglich, als ich mein,
und wenn nicht hütet dieser hirt,
All regiment nem bald ein end,
wers noch so fest erbawet:
wie elend leut sein wir denn heut,
daß wir im nicht vertrawen?

4. Das Gott den menschen kinder beschert,
das ist allein sein gnad und güt,
Er ists, der sie erhelt und nehrt:
wenn sich der mensch am höchsten müht,
So ists umbsonst on Gottes gunst,
er kan jr fussteig wenden,
gleich wie in eil umbtreibt ein pfeil
ein starcker in sein henden.

5. Wie selig ist nu diese stad,
die von Gott selber wird regiert!
Das haus, so ein vorsteher hat,
den Gott in seinen wegen fürt!
Darumb so schw, das dein vertraw
auff jn allein wird gestellet,
denn on sein hand ein jedes land
gewis zu boden fellet.

Wackernagel – Das deutsche Kirchenlied von Martin Luther bis auf Nicolaus Herman und Ambrosius Blaurer

Spengler, Lazarus – Durch Adams Fall ist ganz verderbt

1. Durch Adams Fall ist ganz verderbt
Menschlich Natur und Wesen,
Dasselb Gift ist auf uns errebt,
Daß wir nicht mocht’n genesen
Ohn‘ Gottes Trost, der uns erlöst
Hat von dem großen Schaden,
Darein die Schlang Eva bezwang,
Gotts Zorn auf sich zu laden.

2. Weil denn die Schlang Eva hat bracht,
Daß sie ist abgefallen
Von Gottes Wort, welchs sie veracht,
Dadurch sie in uns allen
Bracht hat den Tod, so war je Not,
Daß uns auch Gott sollt geben
Sein lieben Sohn, der Gnaden Thron,
Iin dem wir möchten leben.

3. Wie uns nun hat ein fremde Schuld
In Adam all verhöhnet,
Also hat uns ein fremde Huld
In Christo all versöhnet;
Und wie mir all durch Adams Fall
Sind ewigs Tods gestorben,
Also hat Gott durch Christi Tod
Verneut, was war verdorben.

4. So er uns denn sein Sohn geschenkt,
Da wir sein Feind noch waren,
Der für uns ist ans Kreuz gehenkt,
Getöt, gen Himmel g’fahren,
Dadurch wir sein von Tod und Pein
Erlöst, so wir vertrauen
In diesen Hort, des Vaters Wort,
Wem wollt vor Sterben grauen?

5. Er ist der Weg, das Licht, die Pfort,
Die Wahrheit und das Leben,
Des Vaters Rat und ewigs Wort,
Den er uns hat gegeben
Zu einem Schutz, daß wir mit Trutz
An ihn fest sollen glauben,
Darum uns bald kein Macht noch G’walt
Aus seiner Hand wird rauben.

6. Der Mensch ist gottlos und verflucht,
Sein Heil ist auch noch ferne,
Der Trost bei einem Menschen sucht
Und nicht bei Gott dem Herren;
Denn wer ihm will ein ander Ziel
Ohn‘ diesen Tröster stecken,
Den mag gar bald des Teufels G’walt
Mit seiner List erschrecken.

7. Wer hofft in Gott und dem vertraut,
Wird nimmermehr zu Schanden;
Denn wer auf diesen Felsen baut,
Ob ihm gleich geht zuhanden
Wie Unfalls hie, hab ich doch nie
Den Menschen sehen fallen,
Der sich verläßt auf Gottes Trost,
Er hilft sein Gläub’gen allen.

8. Ich bitt o Herr, aus Herzensgrund,
Du wollst nicht von mir nehmen
Dein heilges Wort aus meinem Mund,
So wird mich nicht beschämen
Mein Sünd und Schuld, denn in dein Huld,
Setz ich all mein Vertrauen;
Wer sich nur fest darauf verläßt,
Der wird den Tod nicht schauen.

9. Mein Füßen ist dein heilges Wort
Ein brennende Laterne,
Ein Licht, das mir den Weg weist fort;
So dieser Morgensterne
In uns aufgeht, so bald versteht
Der Mensch die hohen Gaben,
Die Gottes Geist den g’wiß verheißt,
Die Hoffnung darein haben.