Maria von Ungarn – MAg ich unglück nicht widerstan,

(Aus dem Val. Babstischen Gesangbuche von 1545. II. Nro. XVII, wo es aber blos die Ueberschrift „Ein ander geistlich lied“ hat. Nach D. G. Schöber, (erster) Beytrag zur Lieder-Historie, Leipzig 1759, 8. S. 79 ist es schon vor 1532 bekannt gewesen.)

MAg ich unglück nicht widerstan,
und ungnad han
der welt, für Gott mein recht gleuben:
So weis ich doch, es ist mein kunst
Gotts huld und gunst,
die mus man mir erleuben.
Gott ist nicht weit,
ein kleine zeit
er sich verbirgt,
bis er erwürgt
die mich seins worts berauben.

NIcht, wie ich wöll, jetzund mein sach,
weil ich bin schwach
und Gott mich furch lest finden,
So weis ich, das kein gewalt bleibt fest,
ists aller best,
das zeitlich mus verschwinden.
Das ewig gut
macht rechten mut!
da bey ich bleib,
mag gut und leib,
Gott helff mir uberwinden!

ALl ding ein weil, ein sprichwort ist:
HERR Jhesu Christ,
du wirst mir stehn zur seiten,
Und sehen auff das unglück mein,
als wer es dein,
wens wider mich wird streiten.
Mus ich denn dran
auff dieser ban:
Welt, wie du wilt!
Gott ist mein schilt,
der wird mich wol beleiten!
Amen.

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