Beck, Magdalene – Mag es denn je nicht anders gesein

Mag es denn je nicht anders gesein,
Ach Gott, lass dichs erbarmen thun!
Ist denn das unglück hewer mein?
Herr lass mich dir befohlen sein,
Und wend von mir
Durch dein Gottliche zier
Das Creutze mein,
Herr, du weist wol, was es mag sein.

Denn, wen du Herr thust greiffen an
Und wilt ihm deine hülff versagn,
Der mag vor dir gar nicht bestan;
Ich bitt du wolst mich nicht vorlan.
Wie offt hab ich gehort
Durch dein Göttlichs Wort,
Wer traut auf dich
Den wiltu HErr verlassen nicht.

Leb ab dein Zorn und sterck in mir
Den Glauben, HErr, ist mein begier.
Ich bitt durch dein Göttliche zier,
Mein Sünd wolstu vergeben mir,
Die ich so hart
In mancher Fahrt
Thet wider dich.
O HErr, biß mir gnediglich!

Noch wil ich, Herr, das Creutz gern tragn
Dieweil du mich nicht wilt verlan.
Ich bitt allein wolst mir beistan,
Das ich es mit gedult mag tragen.
Herr hochgeborn
Leg ab dein Zorn.
Verley mir gedult,
Für war ist meiner Sünden schuldt.

All mein hoffnung zu dir, mein Gott!
Ich lieg in Sünd biss in den Todt,
Darinn ich leid groß Angst und noth,
Darzu weist gut hülff und rath;
Darumb ich dirs klag:
Ich bitt, mir nicht versag
Die hülffe dein,
Sonst mus ich ewig trawrig sein.

Bekenn ich dir die Sünde mein
Und lass mirs leid von hertzen sein,
So mus es nach den worten dein
Vergeben und vergessen sein.
Dein wort ist war,
Rein lauter und klar
Als Sonnen schein,
Wer nur von hertzen trawt darein.

In Gott setz ich die freude mein,
Das schafft sein Göttlichs Wort allein.
HErr schick es nach dem willen dein,
Allein du mir gedult verley.
Du bist mein Trost,
Hast mich erlost
Mit deinem Todt,
Des sich ein Christ zu frewen hat.

Stromberger – Geistliche Lieder evangelischer Frauen