Schiner, Matthys – Ein gsang zuo der heiligen Dryfaltigkeit.

(„Nüw gsangbüchle rc. Getruckt zuo Zürych by Christoffel Froschouer, Im Jar D. M. XL.“)

Zuom Vatter.

Zuo dir schry ich, gott vatter, Herr,
von anfang biß zu ende,
Begnade mich mit diner leer,
din göttlich kunst mir sende,
Dinr wyßheit solt ouch geben mir,
dinr sterck unnd krafft zuschicken,
zu tugend machen min begir,
und füren in den stricken,
Herr, diner lieb, das ich mich yeb
und läb nach dinem willen,
uff das ich müg on allen lug
din grechtigkeit erfüllen.

Zuo Gott dem Sun.

Herr JEsu Christ, den wäg leer mich,
zeig mir die rechten straasse,
Die richtig ist, ins himmelrych,
das ich falsch weg verlasse,
Und wandle, Herr, nach diner leer,
dinn fußtritt dir nachgange,
sunst nichts wil ich begeren mer,
dann das ich gnad erlange
Von dir, min Gott, der mich uß not
so thür hast söllen kouffen
mit dinem blut und wasser gut,
uß dinen wunden glouffen.

Zuo Gott dem Heiligen geist.

Heiliger geist, zu dir ich schry,
salb mich mit diner güte!
Din gnad mir leist und won mir by,
vor sünden mich behüte.
Uß diner krafft güß mir das yn,
uff das ich sicher wandle
und in dem gantzen läben min
gar wider dich nit handle,
Sunder das ich demütigklich
müg lyden hie uff erden
der welte zwang min läbenlang
und darnach sälig werden.

Wackernagel – Das deutsche Kirchenlied von Martin Luther bis auf Nicolaus Herman und Ambrosius Blaurer