David Denicke – Von dem Worte Gottes.

Wir Menschen sind zu dem, o Gott,
Was geistlich ist, untüchtig:
Dein Wesen, Wille und Gebot
Ist viel zu hoch und wichtig;
Wir wissens und verstehens nicht,
Wo uns dein göttlich Wort und Licht
Den Weg zu dir nicht weiset.

Drum sind vor Zeiten ausgesandt
Propheten, deine Knechte,
Dass durch sie würde wohlbekannt
Dein Will und deine Rechte.
Zum letzten ist dein lieber Sohn,
Vater, von des Himmels Thron
Selbst kommen, uns zu lehren.

Für solches Heil sei, Herr, gepreist:
Lass uns dabei verbleiben;
und gib uns deinen guten Geist,
Dass wir dem Worte gläuben,
Dasselb annehmen jederzeit
Mit Sanftmut, Ehre, Lieb und Freud
Als Gottes, nicht der Menschen.

Hilf, dass der losen Spötter Hauf
Uns nicht vom Wort abwende;
Denn ihr Gespött samt ihnen drauf
Mit Schrecken nimmt ein Ende.
Gib du selbst deinem Donner Kraft,
Dass deine Lehre in uns hast,
Auch reichlich bei uns wohne.

Öffn‘ uns die Ohren und das Herz,
Dass wir das Wort recht fassen,
In Lieb und Leid, in Freud und Schmerz
Es aus der Acht nicht lassen;
Dass wir nicht Hörer nur allein
Des Wortes, sondern Täter sein,
Frucht hundertfältig bringen.

Am Wege wird der Same fort
Vom Teufel hingenommen;
In Fels und Steinen kann das Wort
Die Wurzel nicht bekommen;
Der Same, so auf Dornen fällt,
Von Sorg und Wollust dieser Welt
Verdirbet und ersticket:

Ach hilf, Herr, dass wir werden gleich
Allhie dem guten Lande,
und sein an guten Werken reich
In unserm Amt und Staude,
Viel Früchte bringen in Geduld,
Bewahren deine Lehr und Huld
In feinem gutem Herzen.

Lass uns, dieweil wir leben hier,
Den Weg der Sünder meiden,
Gib, dass wir halten fest an dir
In Anfechtung und Leiden.
Rott aus die Dornen allzumal,
Hilf uns die Weltsorg überall
Und böse Lüste dämpfen.

Dein Wort, o Herr, lass allweg sein.
Die Leuchte unsern Füßen:
Erhalt es bei uns klar und rein;
Hilf, dass wir draus genießen,
Kraft, Rat und Trost in aller Not,
Dass wir im Leben und im Tod
Beständig darauf trauen.

Gott Vater, lass zu deiner Ehr
Dein Wort sich weit ausbreiten.
Hilf, Jesu, dass uns deine Lehr
Erleuchten mög und leiten,
O heilger Geist, dein göttlich Wort
Lass in uns wirken fort und fort
Glaub, Lieb, Geduld und Hoffnung.

David Denicke – Herr Gott, der du erforschtest mich

1) Herr Gott, der du erforschtest mich
Und kennst mich aus und innen,
Mein Tun und Lassen kommt vor dich,
Sehn, Stehen und Beginnen.
Was ich verborgen denk und dicht,
Siehst du von fern und fehlest nicht,
Du prüfest Herz und Nieren;
Du kannst auch, wenn ich bin allein
Und gerne wollt verborgen sein,
All meine Weg ausspüren.

2) Es ist kein Wort in meinem Mund,
So ich dir könnt verhehlen;
Du, Herr, siehst recht des Herzens Grund,
Was steckt in meiner Seelen;
Du schaffest ja, was ich vollbring,
Wie groß es ist und wie gering,
Ich kanns ohn dich nicht richten;
Wenn aber du durch deine Gnade
Verstand mir gibst, auch Hilf und Rat,
So kann ich alles schlichten.

3) Wie du die Deinen wunderlich,
O Gott, hier pflegst zu führen,
Versteh ich nicht und lasse mich
Bloß deine Gnad regieren.
Wo soll ich hin vor deinem Geist?
Denn du auch die Gedanken weißt,
Es hilft vor dir kein Fliehen.
Führ ich gen Himmel, bist du da,
Auch in der Höll trittst du mir nah,
Kann dir mich nicht entziehen.

4) Nun, großer Gott, weil deine Hand
Mich überall kann finden
Und all mein Tun dir ist bekannt,
So hüt ich mich vor Sünden.
Denn Dunkel ist wie Licht bei dir;
Was himmlisch war, kommt klar herfür,
Ich kann dir nicht entgehen.
Was ich getan, geredt, gedacht,
Das wird vor deinen Thron gebracht,
Da muß ich vor dir stehen.

5) Herr, meine Seel erkennt mit Preis,
Daß du mich hast bereitet,
Und daß ich bin auf dein Geheiß
Ans Tageslicht geleitet;
Durch deine Vorsorg Fleisch und Pein
Und alle Glieder an mir sein,
Dein Aug hat mich erwählet:
Da ich noch ungeboren war,
Hast du schon Stunden, Tag und Jahr
Im Lebenslauf gezählet.

6) Ich danke dir und preise dich
Für solche große Taten,
Und daß du mir so wunderlich
An Leib und Seel geraten.
Sehr köstlich ist dein Werk an mir;
Wenn ich erwach, bin ich bei dir
Und warte deiner Gnaden;
Ich glaube fest, daß meine Sünd
Durch Christum mir vergeben sind,
Daß sie mir nicht mehr schaden.

7) Den Vorsatz gib mir, Herr, dabei,
Daß ich, was bös ist, meide,
Die gottlos Rotte fern mir sei,
Von Frommen mich nicht scheide;
Daß ich nur lieb, was dir gefällt,
Und hasse, was ist von der Welt,
Auch ihren Trotz nicht achte,
Halt dein Gebot, hör gern dein Wort,
Im Glauben und in Hoffnung fort
Das Ewige betrachte.

8) Erforsch mich, Gott, ergründ mein Herz,
Durchsuch all mein Gedanken,
Und siehe, ob ich hinterwärts
Und auf die Seit woll wanken.
Bin ich vielleicht auf bösem Weg,
So führ du mich den rechten Steg,
Der nach dem Himmel weise,
Daß ich vom Sündendienste frei
Und dir, o Herr, gefällig sei,
Bis ich von hinnen reise.

Quelle: Hymns of the 1912 Lutheran Hymnal for Church, School and Home Evangelical Lutheran Synod of Wisconsin and other States

David Denicke, – Nun jauchzt dem Herren all Welt

1) Nun jauchzt dem Herren all Welt;
Kommt her, zu seinem Dienst euch stellt,
Kommt mit Frohlocken, säumet nicht,
Kommt vor sein heilig Angesicht.

2) Erkennt, daß Gott ist unser Herr,
Der uns erschaffen ihm zur Ehr,
Und nicht wir selbst; durch Gottes Gnad
Ein jeder Mensch sein Leben hat.

3) Er hat uns ferner wohlbedacht
Und uns zu seinem Volk gemacht,
Zu Schafen, die er ist bereit,
Zu führen stets auf grüner Weid.

4) Ihr, die ihr bei ihm wollet sein,
Kommt, geht zu seinen Toren ein
Mit Loben durch der Psalmen Klang,
Zu seinem Vorhof mit Gesang.

5) Dankt unserm Gott, lobsinget ihm,
Lobsinget ihm mit lauter Stimm,
Lobsingt und danket allesamt;
Gott loben, das ist unser Amt.

6) Er ist voll Güt und Freundlichkeit,
Voll Treu und Lieb zu jeder Zeit,
Sein Gnade währet dort und hier
Und seine Wahrheit für und für.

7) Gott Vater in dem höchsten Thron
Und Jesus Christ, sein einger Sohn,
Samt Gott dem werten Heilgen Geist
Sei nun und immerdar gepreist.

Quelle: Hymns of the 1912 Lutheran Hymnal for Church, School and Home Evangelical Lutheran Synod of Wisconsin and other States