Bonnus, Hermann – Christi Versöhnungs-Tod (Ach wy armen Sünders)

Ach wy armen Sünders! Unse Missedadt,
Dar wy in entfangen und gebaren synt,
Hefft gebracht uns alle In fülcke grothe Nodt,
Dath wy underworpen synt Dem ewigen Dodt.
Kyrieleison, Christeleison, Kyrieleison.

Uth dem Dodt wy konnden Dorch unse egen Werk
Nimmer werden gereddet; De Sünde was tho stark,
Dat wy, wörden erlöset. So kondt‘ nicht anders syn,
Denn Gades Son möste lyden. Des Dodes bitter Pyn.
Kyrieleison rc.

So nicht weer‘ gekamen Christus in de Welt
Und an sick genamen Unse arme Gestalt,
Und vor unse Sünde Gestorven willichlick:
So hedde wy möthen wesen (d. i. seyn) Verdömet ewichlick.
Kyrieleison rc.

Sülcke grothe Gnade Und vederlicke Gunst
Hefft uns Gott ertöget (d. i. erzeiget) Lutter ummesunst
In Christo synem Sdne, De sick gegeven hefft
In den Dodt des Krüzes Tho unser Salicheit. –
Kyrieleison rc.

Des schile wy uns trösten Yegen Sünd und Dodt,
Und ock nicht vorzogen Vor der Hellen Glodt;
Went (d. i. Denn) wy synt gereddet Uth aller Färlicheit
Dorch Christum unsen Heren, Benedyet in Ewicheit.
Kyrieleison rc.

Darümme wille wy laven Und danken alle Tydt
Dem Vader und dem Sone Und ock dem hilligen Geist,
Und bidden, dat se willen Behöden uns vor Quadt, (d. i. Uebel)
Und dat wy stedes bliven By synem hilligen Wordt.
Kyrieleison rc.

Bonnus, Hermann – Christus pro nobis passus est.

Jhesus Christus, war Gades Son,
Vor unse sünd geleden hefft
Und hefft vorgaten syn dürbar blod,
Dar dorch wy syn uth aller nodt
Vorlöset unde worden fry
Van sünden unde der Hellen pyn.

Vam Dode ys Christus upgestan,
Dat hefft he uns tho gude gedan.
Des dodes, sünd unde düvels macht
Dorch syn upstand averwunnen hefft,
Up dat he unse gerechticheit
Unde leevent sy yn ewicheit.

Darumme so gelöve nu gewiß,
Dat Godt unse gnedige Vader ys,
De uns wil helpen alle tydt,
So wy gelöven unde bidden mit flith.
Alleluja, Alleluja,
Loff, eer unde danck sy em gesecht.

Mützell – Geistliche Lieder der evangelischen Kirche aus dem sechszehnten Jahrhundert
Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“

Bonnus, Hermann – O wir armen Sünder

1. O wir armen Sünder!
Unsre Missetat,
darin wir empfangen
und geboren sind,
hat gebracht uns alle
in solche große Not,
dass wir unterworfen
sind dem ewigen Tod.
Kyrie eleison, Christe eleison,
Kyrie eleison.

2. Aus dem Tod wir konnten
durch unser eigen Werk
nimmer werden gerettet,
die Sünd war zu stark;
dass wir würden erlöset,
so konnt´s nicht anders sein,
denn Gotts Sohn mußt leiden
des Todes bittre Pein.
Kyrie eleison, Christe eleison,
Kyrie eleison.

3. So nicht wär gekommen
Christus in die Welt
und hätt angenommen
unser arm Gestalt
und für unsre Sünde
gestorben williglich,
so hätten wir müssen
verdammt sein ewiglich.
Kyrie eleison, Christe eleison,
Kyrie eleison.

4. Solche große Gnad und
väterliche Gunst
hat uns Gott erzeiget
lauterlich umsonst
in Christus, seim Sohne,
der sich gegeben hat
in den Tod des Kreuzes
zu unsrer Seligkeit.
Kyrie eleison, Christe eleison,
Kyrie eleison.

5. Des solln wir uns trösten
gegen Sünd und Tod
und ja nicht verzagen
vor der Höllen Glut;
denn wir sind gerettet
aus aller Fährlichkeit
durch Christ,unsern Herren,
gelobt in Ewigkeit.
Kyrie eleison, Christe eleison.
Kyrie eleison.

6. Darum wolln wir loben,
danken allezeit
dem Vater und Sohne
und dem Heilgen Geist;
bitten, dass sie wollen
behüten uns hinfort,
und dass wir stets bleiben
bei seinem heilgen Wort.
Kyrie eleison, Christe eleison,
Kyrie eleison.

7. Ehre sei dir, Christe,
der du littest Not,
an dem Stamm des Kreuzes
für uns bittern Tod,
herrschest mit dem Vater
in der Ewigkeit;
hilf uns armen Sündern
zu der Seligkeit.
Kyrie eleison, Christe eleison,
Kyrie eleison.

Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“

Bonnus, Hermann – Mein Seel, o Gott, muß loben dich

Mein Seel, o Gott, muß loben dich
Du bist mein Heil, des freu ich mich
Daß du nicht fragst nach weltlich‘ Pracht
Und hast mich Armen nicht versacht‘

Und angesehn mein Niederkeit.
Des wird von nun an weit und breit
Mich selig preisen jedermann,
Weil du groß Ding an mir getan.

Du bist auch mächtig lieber Herr,
dein große Macht stirbt nimmermehr;
dein Nam ist alles Rühmens wert,
Drum nun dich willig preist und ehrt.

Du bist barmherzig insgemein
Dem, der dich herzlich fürcht‘ allein,
und hilfst dem Armen immerdar,
Wenn er muß leiden groß Gefahr.

Der Menschen Hoffart muß vergehn,
mag nicht vor deiner Hand bestehn;
Wer sich verläßt auf seine Pracht,
Dem hast du bald ein End gemacht.

Du machst zunicht der Menschen Rat,
Das sind, Herr, deine Wundertat‘;
Was sie gedenken wider dich,
Das geht doch allzeit hinter sich.

Wer niedrig ist und klein geacht‘,
An dem übst du dein göttlich Macht
und machst ihn einem Fürsten gleich,
Die Reichen arm, die Armen reich.

Das tust du, Herr, zu dieser Zeit,
Gedenkest der Barmherzigkeit;
Israel willst du Hilfe tun
Durch deinen auserwählten Sohn

Wir haben’s nicht verdienst um dich
Daß du mir uns fährst gnädiglich;
zu unsern Vätern ist geschehn
Ein Wort, das hast du angesehen.

Auch Abraham hast du geschworn,
Daß wir nicht sollten sein verlorn,
Uns zugesagt das Himmelreich
Und unsern Kindern ewiglich.

Gott Vater und dem ein’gen Sohn,
Dem Heilgen Geist in einem Thron
Sei Ehre und Preis von uns bereit‘
Von nun an bis in Ewigkeit.

Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“

Bonnus, Hermann – Ehre sei dir, Christe

1. Ehre sei dir, Christe, der du littest Not,
an dem Stamm des Kreuzes für uns bittern Tod,
herrschest mit dem Vater in der Ewigkeit:
hilf uns armen Sündern zu der Seligkeit.
Kyrie eleison,
Christe eleison,
Kyrie eleison.

2. Wäre nicht gekommen Christus in die Welt
und hätt angenommen unser arm Gestalt
und für unsre Sünde gestorben williglich,
so hätten wir müssen verdammt sein ewiglich.
Kyrie eleison,
Christe eleison,
Kyrie eleison.

3. Darum wolln wir loben, danken allezeit
dem Vater und Sohne und dem Heilgen Geist;
bitten, daß sie wollen behüten uns hinfort,
und daß wir stets bleiben bei seinem heilgen Wort.
Kyrie eleison,
Christe eleison,
Kyrie eleison.

Weitere Texte des Autors in der „Glaubensstimme“