Wohlauf und lasst uns singen
Dem ewig treuen Gott,
Der und aus Satans Schlingen
Und seiner ganzen Rott
Mit starker Hand befreiet
Und nun erlöset hat
Und was verirrt, entzweiet,
Bracht in die ewge Stadt.
Vom Auf- zum Niedergange,
Von Mitternacht zum Meer,
Von Fesseln und vom Zwange
Erlöst ein ganzes Heer;
Das, was da war verschmachtet
In Wüsten voller Brand,
Zertreten und verachtet,
Erhöht zu neuem Stand!
Was hinter Eisengitter
Lag tief in Finsternis,
Was Sturm und Ungewitter
Zerschmettert und zerriss,
Dass sie gen Himmel fuhren
Und in des Abgrunds Schlund,
Jauchz auf den Friedensfluren
Mit dankerfüllten Mund!
Was wär aus uns geworden
Und unsrer Missetat?
Wir stunden an den Pforten
Des Grabes früh und spat;
Uns ekelte der Speise,
Die uns das Leben bot,
Wir riefen laut und leise
Nach dem Befreier Tod.
Du kamst und risst die Seele
Erbarmend aus dem Tod,
Gedachtest nicht der Fehle;
Das Aug, von Tränen rot,
Durft wieder aufwärts schauen
zu deinem Angesicht,
Sich weiden an den Auen
Des Lebens voller Licht.
Wie sollen wir vergelten,
Was du uns wohl getan?
Der Schatz von tausend Welten
Fing nicht zu tilgen an
Die Schulden ohne Maßen,
Und wir so arm und bloß,
Von aller Kraft verlassen,
Was wäre unser Los?
Doch, du, voll Huld und Gnaden,
Begehrst das Alles nicht,
Du tilgest unsern Schaden
Und aus ist das Gericht;
Willst keine andern Gaben,
Als unser ganzes Herz
Und was wir sind und haben,
Nicht Blut, noch Gold, noch Erz.
Drum auf zum Hochgesange
Du hocherlöstes Heer,
Vom Auf- zum Niedergange
Erbraus es wie ein Meer:
Hosianna in der Höhe
Dem Herrn der Herrlichkeit,
Den Menschen Wohl statt Wehe
Und Frieden weit und breit!