Hubert, Konrad – Allein zu dir, Herr Jesu Christ

1. Allein zu dir, Herr Jesu Christ,
mein Hoffnung steht auf Erden.
Ich weiß, daß du mein Tröster bist,
kein Trost mag mir sonst werden.
Von Anbeginn ist nichts erkorn,
auf Erden ward kein Mensch geborn,
der mir aus Nöten helfen kann;
ich ruf dich an,
zu dem ich mein Vertrauen han.

2. Mein Sünd‘ sind schwer und übergroß
und reuen mich von Herzen;
derselben mach mich frei und los
durch deinen Tod und Schmerzen;
und zeige deinem Vater an,
daß du hast g’nug für mich getan,
so werd ich los der Sünden Last.
Erhalt mich fest
in dem, was du versprochen hast.

3. Gib mir durch dein Barmherzigkeit
den wahren Christenglauben,
auf daß ich deine Gütigkeit
mög inniglich anschauen,
vor allen Dingen lieben dich
und meinen Nächsten gleich wie mich.
Am letzten End dein Hilf mir send,
damit behend
des Teufels List sich von mir wend.

4. Ehr sei Gott in dem höchsten Thron,
dem Vater aller Güte,
und Jesus Christ, seim lieben Sohn,
der uns allzeit behüte,
und Gott, dem werten Heilgen Geist,
der uns allzeit sein Hilfe leist,
daß wir ihm wohlgefällig sein
hier in der Zeit
und folgen ihm in Ewigkeit.

Hubert, Konrad – O Gott, du höchster Gnadenhort

1. O Gott, du höchster Gnadenhort,
verleih, daß uns dein göttlich Wort
von Ohren so zu Herzen dring,
daß es sein Kraft und Schein vollbring.

2. Der einig Glaub ist diese Kraft,
der fest an Jesus Christus haft‘;
die Werk der Lieb sind dieser Schein,
dadurch wir Christi Jünger sein.

3. Verschaff bei uns auch, lieber Herr,
daß wir durch deinen Geist je mehr
in dein’r Erkenntnis nehmen zu
und endlich bei dir finden Ruh.

Hubert, Konrad – NUn sieh, wie fein und lieblich ist

Der CXXXIII. Psalm

NUn sieh, wie fein und lieblich ist
recht brüderlichen leben,
Nach Einigkeit in JESU Christ
mit reinem hertzen streben;
Dan einerley gesinnet sein
verschafft einander dulden fein
und von sich mässig halten,
da will die Lieb selbs walten.

Es mocht so köstlich nimmer sein
die lieblich Balsam salbe,
Die Aaron floss vom haupt herein
in bart und allenthalben,
Als köstlich ist die Einigkeit
der allgemeinen Christenheit,
auff Gottes wort gegründet,
dergleichen man nit findet.

Das edel thaw vom berg Hermon
so wunsam mocht nit kommen
Dem dürstigen gebirg Sion,
das es brecht lust und frommen,
als wunsam sich des Geistes krafft
erbreittet durch solch Brüderschafft
bei allen Gottes kinden
an heil kan nichts erwinden.

Dann da wil selbs der milte Gott
sein segen lassen walten,
Mit trost und hilff in aller not
ob solchen dapffer halten,
Verheisset ferner auch darzu,
in disem Elend gute ruw
und dort das ewig leben
durch Christum jhn zu geben.