Verf. unbekannt – Amen! Amen!

Amen! Gott Vat’r und Sohne
Sei Lob ins Himmelsthrone!
Sein Geist stärk uns im Glauben
und mach uns selig. Amen.

Amen! Uns ewig währe
Die Freude, Gott die Ehre!
Bringt alle Sprach’n zusammen
In einem Glauben. Amen.

Amen! Kein Tod soll schrecken,
Christus will uns erwecken,
Der selbst zuvor begraben,
Nun lebet ewig. Amen.

Amen! Es wird geschehen,
Wir werden Christum sehen
In den Wolken herkommen,
uns mitzunehmen. Amen.

Amen! Gott sei gepreiset!
Der Geist auf Christum weiset,
Der helf uns alln zusammen
Ins ewge Leben. Amen!

unbekannt – Dies irae, dies illa.

Jenen Tag, den Tag der Wehen,
Wird die Welt im Brand vergehen,
Wie Prophetenspruch geschehen.

Welch Entsetzen ob der Kunde,
Dass der Richter kommt zur Stunde,
Prüfend alles bis zum Grunde.

Die Posaun im Wundertone
Sprengt die Gräber jeder Zone,
Nötigt alle zu dem Throne.

Erd und Tod wird schaun mit Beben
Alle Kreatur sich heben,
Antwort vor Gericht zu geben.

und ein Buch wird aufgeschlagen,
Drin steht alles eingetragen,
Wes die Welt ist anzuklagen.

Vor dem Richter, der da thronet,
Wird Verborgnes nun gelohnet
Öffentlich, und nichts verschonet.

Was werd dann ich Armer sagen?
Wen als meinen Fürsprech fragen,
Wenn Gerechte fast verzagen?

König, schrecklich und erhaben,
Deine selgen Gnadengaben
Lass auch mich, o Liebsquell, laben.

Frommer Jesu, meinetwegen
Kamst du einst. Wollst dies erwägen,
Heut mich auf dein Achsel legen.

Hehrer König, Herr der Schrecken!
Gnade nur deckt unsre Flecken:
Gnade, Gnade lass mich decken!

Bist so treu mich suchen gangen,
Hast am Kreuz für mich gehangen:
Nicht umsonst sei Müh und Bangen!

Richter der gerechten Rache,
Meiner Sach ein Ende mache,
Eh zum Richttag ich erwache.

Sieh, ich seufze schuldbeladen,
Schamrot über schweren Schaden:
Hör mein Flehen, Gott, in Gnaden!

Du, der freisprach einst Marien,
und dem Schächer noch verziehen,
Hast auch Hoffnung mir verliehen.

Mein Gebet gilt nicht so teuer;
Aber lass mich, o du Treuer,
Nicht vergehn im ewgen Feuer!

Zu den Schafen mich geselle;
Fern den Böcken und der Hölle
Mich zu deiner Rechten stelle.

Ruf, wenn die Verfluchten erben.
In den Flammen das Verderben,
Mich mit deines Vaters Erben!

Ganz zerknirschet und elende
Breit ich, Staub und Asch, die Hände
Nach dir aus, sorg für mein Ende!

Tag voll Tränen, da soll gehen
Aus dem Grab der Mensch und stehen
Vor Gericht ganz schuldbeladen!

Gott, ach schone mein in Gnaden!
O mein frommer Jesu du,
Schenke uns die ewge Ruh!

Amen.

Verf. unbekannt. – Die rechte Bereitschaft auf den jüngsten Tag.

Der Herr bricht ein um Mitternacht
Jetzt ist noch alles still,
Wohl dem, der sich nun fertig macht
und ihm begegnen will.

Er hat es uns zuvor gesagt
und einen Tag bestellt;
Er kommt, wann niemand nach ihm fragt,
Noch es für möglich hält.

Wie liegt die Welt so blind und tot!
Sie schläft in Sicherheit,
und meint, des großen Tages Not
Sei noch so fern und weit.

Wer wacht und hält sich nun bereit
Als ein getreuer Knecht,
Dass er in jener Rechnungszeit
Vor Gott bestehe recht?

Wer gibt sein Pfund auf Wucher hin)
und nützet seinen Tag,
Dass er mit himmlischem Gewinn
Vor Jesum treten mag? .

Weckt ihr einander aus der Ruh,
Dass niemand sicher sei?
Ruft ihr einander fleißig zu:
Seid wacker, fromm und treu!

So wache denn, mein Herz und Sinn,
und schlummre ja nicht mehr,
Blick täglich auf sein Kommen hin,
Als ob es heute wär.

Der Tag der Rache nahet sich,
Der Herr kommt zum Gericht,
O meine Seel, ermanne dich,
Steh und verzage nicht!

Dein Tagewerk ist schön und groß,
Mit Jesu wirds vollbracht,
Der ein so selig schönes Loos
Dem Treuen zugedacht;

Dem Knechte, der auf schmalem Pfad
Ihm folgte Schritt vor Schritt,
Fromm blieb, wenn alles übel tat;
Geduldig stritt und litt.

Denn, wann der Richter wie ein Blitz
Vom Himmel niederfährt,
Wann aller Sünder Lust und Wiz
In Heulen sich verkehrt:

Dann kommt er dir als Morgenstern
Mit ewgem Gnadenschein,
Dann gehest du mit deinem Herrn
Zu seinen Freuden ein.

Der Herr bricht ein um Mitternacht,
Jetzt ist noch alles still;
Wohl dem, der nun sich fertig macht
Und ihm begegnen will.