Johann Daniel Hense – Ich bin im Himmel angeschrieben

Ich bin im Himmel angeschrieben
Und Gottes Kindern zugezählt,
Mich hatte schon sein brünstig Lieben
Von Ewigkeit dazu erwählt.
Nun ruhe ich in seinen Armen,
Mein Vater blickt mich freundlich an.
Ich weiß von nichts als von Erbarmen,
Dadurch ich ihm gefallen kann.

2. Das danke ich dem guten Hirten,
So selig hat er mich gemacht.
Mit Schmerzen sucht er mich Verirrten
Und gab auf meine Wege acht.
Komm, Schäflein, dies es kehre wieder.
Ich hörte es und kehrte um,
Warf mich mit Tränen vor ihm nieder
Und gab mich ihm zum Eigentum.

3. Wie war ich ihm so sehr willkommen,
Wie freute sich sein Hirtenherz!
Wie zärtlich ward ich aufgenommen,
Wie bald wich da mein Seelenschmerz!
Er wusch mich rein, verband die Wunden
Und legte mich ins Vaters Schoß.
Da hieß es: Du hast Gnade funden,
Du bist von Schuld und Strafe los.

4. Das waren die Erquickungszeiten,
Die Tage längst gewünschter Ruh;
Da floß ein Strom der Seligkeiten
Mir aus des Mittlers Wunden zu.
Der Vater hieß mich Kind und Erbe.
Der Sohn sprach: Du bist mir vertraut.
O, rief ich, wenn ich jetzo sterbe,
So sterbe ich als Christi Braut.

5. Nun bin ich noch bei ihm in Gnaden,
Nichts raubt mir meines Jesu Huld;
Mein Elend kann mir selbst nicht schaden,
Denn er hat göttliche Geduld.
Je mehr ich meine Ohnmacht sehe,
Je mehr wird mir die Gnade groß,
Und wenn ich dann nur brünstig flehe,
So wird mein Herz des Kummers los.

6. So geht es hier durch tiefe Wege
Nach jenen Zionshöhen zu,
Und nur auf diesem schmalen Stege
Gelange ich zur Sabbatsruh.
Dann soll man in den obern Chören
Mein Loblied bis in Ewigkeit
Aus dem verklärten Munde hören.
Herr, mache mich dazu bereit.

Quelle: Hymns of the 1912 Lutheran Hymnal for Church, School and Home Evangelical Lutheran Synod of Wisconsin and other States