Heinrich Cornelius Hecker – Wort aus Gottes Munde,

Wort aus Gottes Munde,

Wort vom Friedensbunde,

Evangelium!

Brunnquell ew’ger Freuden!

Trost in allen Leiden,

Unser höchster Ruhm!

Gotteskraft,

Die Glauben schafft,

Süße Botschaft, uns zum Leben

Von dem Herrn gegeben!

 

  1. Was sein höchster Wille

In der Gnaden Fülle

Vor der Welt verseh’n,

Was der Opfer Schatten

Vorgebildet hatten,

Das ist nun gescheh’n.

Gottes Rath

Wird nun zur That,

Ist in Jesu Ja und Amen;

Preis sei seinem Namen!

 

  1. Alles ist vollendet,

Uns ist zugewendet

Freie Gnad‘ und Huld.

Jesus ist gestorben,

Jesus hat erworben

Tilgung unsrer Schuld.

Jesus thront

Bei Gott, und lohnt

Allen, die sich Ihm ergeben

Nun mit ew’gem Leben.

 

  1. Kommt, zerknirschte Herzen

Die in bittern Schmerzen

Das Gesetz zerschlug,

Kommt zu dessen Gnaden

Der, für euch beladen,

Alle Schmerzen trug!

Jesu Blut

Stärkt euren Muth;

Gott ist hier, der euch geliebet,

Und die Schuld vergibet.

 

  1. Dieser Grund bestehet;

Wenn die Welt vergehet,

Fällt er doch nicht ein,

Darauf will ich bauen,

So soll mein Vertrauen

Evangelisch sein;

Auch will ich

Nun würdiglich

In der Kraft, die mir gegeben,

Evangelisch leben.

 

  1. Jesu, deine Stärke,

Schaffet diese Werke;

Stehe Du mir bei!

Nichts soll uns nun scheiden;

Hilf, daß auch mein Leiden

Evangelisch sei.

Laß auch mich

Dereinst durch Dich,

Als ein Kind, mit Dir zu erben,

Evangelisch sterben!

Hecker, Heinrich Cornelius – Ach Herr, dir ist bewußt

Ach Herr, dir ist bewußt
Die inn’re böse Lust,
Die Quelle meiner Sünden,
Die niemals zu ergründen,
Der Samen, der stets bleibet
Und böse Früchte treibet.

Des Fleisches Werk wird gar
Auch öfters offenbar;
Der Zunder wird zu Flammen,
Die ewiglich verdammen.
Ich seh an mir und merke
Des alten Adams Werke.

Des bösen Herzens Grund
Regiert den Leib, den Mund,
Die Augen, Füß‘ und Hände,
Daß ich sein Werk vollende.
Das Dichten und das Trachten
Der Seel‘ ist, Gott verachten.

Mein Schöpfer, wider dich,
Den Nächsten und auch mich
Hab‘ ich oft gemißhandelt,
Bin oft den Weg gewandelt,
Der mich von dir gewendet,
Der in der Qual sich endet.

Doch wie will ich die Zahl
Der Sünden allzumal
In meinem Fleisch und Blute
Und das versäumte Gute
Nach jeder Art erzählen?
Wer weiß, wie oft wir fehlen?

Ein jegliches Gebot
Verklaget, flucht und droht,
Dieweil gar oft dawider
Mein Geist und meine Glieder
Gedacht, gethan, gesprochen
Und deinen Bund gebrochen.

Ach Herr, vergieb du mir,
Ich wende mich zu dir.
Ich kann die Schuld nicht zählen,
Doch will ich nichts verhehlen,
Denn du kannst auch erkennen,
Was wir verborgen nennen.

Doch du, mein Jesu, hast
Die mir zu schwere Last
Der Schuld auf dich genommen,
Du bist für mich gekommen.
So komm‘ ich nun beladen
Zur Fülle deiner Gnaden.

Ist denn der Sünden Joch
Gleich mächtig, so ist doch
Die Gnade, die mich liebet,
Und Christi Fülle giebet,
Weit mächtiger, das Leben
Durch Christi Kraft zu geben.

Wie nun des Fleisches Macht
Zuvor ihr Werk vollbracht,
So soll des Geistes Stärke,
In mir die guten Werke
Auch wirklich zu vollbringen,
Des Fleisches Macht bezwingen.

Herr, gieb mir deinen Geist,
Der sich in Früchten weist,
Der niemals müssig bleibet,
Der mich zum Guten treibet,
Den Jesus mir gesendet,
Der anfängt und vollendet.

Die alten lutherischen Kirchenlieder des neuen braunschweigischen Gesangbuches Neu-Erkerode bei Braunschweig Verlag der Buchhandlung der Idioten-Anstalt 1877

Heinrich Cornelius Hecker – Immanuel, der Herr, ist hier

Immanuel, der Herr, ist hier
Und nimmt mein Fleisch an sich;
Immanuel, ist Gott mit mir,
Wer ist dann wider mich?

2. Also hat Gott die Welt geliebt,
Daß er aus freiem Trieb
Den eingebornen Sohn uns gibt,
Wie hat er uns so lieb!

3. Was sein erbarmungsvoller Rat
Schon in der Ewigkeit
Von Jesu fest beschlossen hat,
Das tut er in der Zeit.

4. Im Fleische wird Gott offenbar;
Geheimniß, du bist groß!
Der in des Vaters Schoße war,
Den trägt der Mutter Schoß.

5. Der Schöpfer wird die Creatur,
Der Ewige wird jung;
Jedoch nach seiner Menschheit nur
In der ERniedrigung.

6. Er, unser Heil und höchstes Gut,
Der alle segnen kann,
Nimmt wie die Kinder Fleisch und Blut,
Doch ohne Sünde an.

7. Du wunderbarer Gottmensch wirst
Auch mir Rat, Kraft und Held,
Mein Retter und mein Friedefürst,
Du Heiland aller Welt.

(Andere Quelle:
Du wunderbarer Gottmensch wirst
Mein Rath und Kraft und Held,
Mein Vater und mein Friedefürst,
Du Heiland aller Welt.)

8. Ich war im Fleisch ein Sündenknecht,
Auch so zur Welt gebracht;
Du aber bringst das Kindschaftsrecht
Uns hast mich losgemacht.

9. Was mir zum Seligsein gebricht,
Das, Herr, erwarbst du mir;
Versöhnung, Leben, Trost und Licht,
Das hab ich nun an dir.

10. Dein Mangel wird mein reiches Teil,
Dein Leiden stillt mein Leid,
Durch deine Knechtsgestalt, mein Heil,
Gewinn ich Herrlichkeit.

(andere Quelle:
Dein Mangel ist mein reiches Theil,
Die Windeln sind mein Kleid,
Die Knechtsgestalt bringt mir mein Heil,
Dein Leiden stillt mein Leid.)

11. Gelobt sei Gott, gelobt sein Sohn
In dieser Freudenzeit;
Lobt, Engel, ihn vor seinem Thron;
Erheb ihn, Christenheit.

(andere Quelle:
So sei Gott Ehr‘ und Lob gebracht
Und Frieden dieser Welt,
Weil Gott das Fleisch gerecht gemacht,
Daß es ihm wohlgefällt.)

12. Immanuel! der Herr ist da,
So lob‘ ihn, meine Seel‘!
Immanuel! Hallelujah,
Gott Lob, Immanuel!

 

Quelle: Hymns of the 1912 Lutheran Hymnal for Church, School and Home Evangelical Lutheran Synod of Wisconsin and other States
andere Quelle: Die alten lutherischen Kirchenlieder des neuen braunschweigischen Gesangbuches Neu-Erkerode bei Braunschweig Verlag der Buchhandlung der Idioten-Anstalt 1877

Heinrich Cornelius Hecker – Gott Lob, ein neues Kirchenjahr

Gott Lob, ein neues Kirchenjahr
Macht wiederum aufs neue
Mit reichem Segen offenbar
Des großen Gottes Treue,
Von neuem will er seinen Bund,
Den alten ewgen Glaubensgrund,
Durch seinen Geist uns lehren.

2. Auf, Zion, Preis und Ehr und Ruhm
Dem höchsten Gott zu singen;
Dein königliches Priestertum
Muß Dank zum Opfer bringen.
Gelobt sei Gott, der durch sein Wort
Die Christenheit und diesen Ort
Zu seinem Tempel weihet.

3. Wir sind nicht wert der neuen Huld
Des Gottes aller Gnaden.
Des alten Menschen alte Schuld,
Die wir auf uns geladen,
Nimmt unsern eignen Ruhm dahin,
Denn sie bewies den alten Sinn
Noch stets mit neuen Sünden.

4. Ach Herr, gib uns den neuen Geist,
Daß wir durch deine Güte,
Die sich an uns aufs neu erweist,
Erneuert im Gemüte,
Den neuen Menschen ziehen an,
Der dir allein gefallen kann
In seinem ganzen Leben.

5. Hiezu erhalt uns, Herr, dein Wort
Samt Tauf und Abendmahle,
So wandern wir mit Freuden fort
In diesem finstern Tale.
Herr, segne dieses Kirchenjahr,
Laß Kirche, Schul, Tauf und Altar
Uns deine Wege zeigen.

6. Gib deinen Hirten Kraft und Geist
Zu reiner Lehr und Leben,
Dein Wort, das Gottes Weide heißt,
Der Herde rein zu geben.
Laß alle Hörer Täter sein,
Damit kein heuchlerischer Schein
Des Glaubens Kraft verleugne.

7. So halten und vollenden wir
Das Kirchenjahr auf Erden;
Dabei befehlen wir es dir,
Wie wir es enden werden.
Hier bliebt die Kirche noch im Streit,
Kommt aber einst die Ewigkeit,
Dann wird sie triumphieren.

Quelle: Hymns of the 1912 Lutheran Hymnal for Church, School and Home Evangelical Lutheran Synod of Wisconsin and other States