Christian Scriver – Der lieben Sonne Licht und Pracht

1. Der lieben Sonne Licht und Pracht
hat nun den Tag vollführet,
die Welt hat sich zur Ruh gemacht;
tu Seel was dir gebühret;
tritt an die Himmelstür
und sing ein Lied dafür:
laß deine Augen, Herz und Sinn
auf Jesum sein gerichtet hin.

2. Ihr hellen Sterne leuchtet wohl,
und gebet eure Strahlen,
ihr macht die Nacht des Lichtes voll;
doch noch zu tausend Malen
scheint heller in mein Herz
die ewge Himmelskerz,
mein Jesus, meiner Seele Ruhm,
mein Schatz, mein Schutz und Eigentum.

3. Der Schlaf regiert itzt in der Nacht
bei Menschen und bei Tieren;
doch einer ist, der oben wacht,
bei dem kein Schlaf zu spüren.
Es schlummert Jesus nicht,
sein Aug auf mich gericht‘;
Drum soll mein Herz auch wache sein,
daß Jesus wachet nicht allein.

4. Verschmähe nicht dies arme Lied,
das ich dir, Jesu, singe,
in meinem Herzen ist kein Fried,
bis ich es zu dir bringe.
Ich bringe, was sich kann,
ach nimm es gnädig an,
es ist doch herzlich gut gemeint,
mein Jesu, meiner Seele Freund.

5. Mit dir will ich zu Bette gehn,
dir will ich mich befehlen,
du wirst, mein Schutzherr, auf mich sehn
zum Besten meiner Seelen.
Ich fürchte keine Not,
ja selber nicht den Tod;
denn wer mit Jesus schlafen geht,
mit Freunden wieder aufersteht.

6. Ihr Höllengeister, packet euch,
ihr habt hier nicht zu schaffen,
dies Haus gehört in Jesu Reich,
drum laßt es sicher schlafen;
der Engel starke Wacht
hält es in seiner Acht,
ihr Heer und Lager ist mein Schutz,
drum sei auch allen Teufeln Trutz.

7. So will ich auch nun schlafen ein,
Jesu, in deinen Armen,
dein Gnad soll meine Decke sein,
mein Lager dein Erbarmen,
mein Kissen deine Brust,
mein Traum die süße Lust,
die aus dem Wort des Lebens fleußt
und dein‘ Geist in mein Herz ergeust.

8. So oft die Nacht mein Ader schlägt,
soll dich mein Geist umfangen,
so vielmal sich mein Herz bewegt,
soll dies sein mein Verlangen,
daß ich mit lauterm Schall
mög rufen überall:
Ach Jesu, Jesu! Du bist mein,
und ich bin auch und bleibe dein.

9. Nun, matter Leib, gib dich zur Ruh
Und schlafe sanft und stille:
Ihr müden Augen, schließt euch zu,
denn das ist Gottes Wille;
schließt aber dies mit ein:
Herr Jesu, ich bin dein!
So wird der Schluß recht wohl gemacht,
Nun Jesu, Jesu, gute Nacht.

Christian Scriver, vor 1771
Melodie: Halle 1704
Quelle: EKG Nr. 363

Scriver, Christian – Der lieben Sonne Licht und Pracht

1. Der lieben Sonne Licht und Pracht
hat nun den Tag vollführet,
die Welt hat sich zur Ruh gemacht;
tu Seel was sich gebühret;
tritt an die Himmelstür
und bring ein Lied herfür:
laß deine Augen, Herz und Sinn
auf Jesum sein gerichtet hin.

2. Ihr hellen Sterne leuchtet wohl,
und gebet eure Strahlen,
ihr macht die Nacht des Lichtes voll;
doch noch zu tausend Malen
scheint heller in mein Herz
die ewge Himmelskerz,
mein Jesus, meiner Seele Ruhm,
mein Schatz, mein Schutz und Eigentum.

3. Der Schlaf regiert itzt in der Nacht
bei Menschen und bei Tieren;
doch einer ist, der oben wacht,
bei dem kein Schlaf zu spüren.
Es schlummert Jesus nicht,
sein Aug auf mich gericht‘;
Drum soll mein Herz auch wache sein,
daß Jesus wachet nicht allein.

4. Verschmähe nicht das schlechte Lied,
das ich dir, Jesus, singe,
in meinem Herzen ist kein Fried,
bis ich es zu dir bringe.
Ich bringe, was sich kann,
ach nimm es gnädig an,
es ist doch herzlich gut gemeint,
mein Jesus, meiner Seelen Freund.

5. Mit dir will ich zu Bette gehen,
dir will ich mich befehlen,
du wirst, mein Schutzherr, auf mich sehn
zum Besten meiner Seelen.
Ich fürchte keine Not,
ja selber nicht den Tod;
denn wer mit Jesus schlafen geht,
mit Freunden wieder aufersteht.

6. Ihr Höllengeister, packet euch,
ihr habt hier nicht zu schaffen,
dies Haus gehört in Jesu Reich,
drum laßt es sicher schlafen;
der Engel starke Wacht
hält es in seiner Acht,
ihr Heer und Lager ist mein Schutz,
drum sei auch allen Teufeln Trutz.

7. So will ich auch nun schlafen ein,
Jesu, in deinen Armen,
dein Gnad soll meine Decke sein,
mein Lager dein Erbarmen,
mein Traum die süße Lust,
die aus der Seiten Wunden fleußt
und dein‘ Geist in mein Herz ergeust.

8. So oft die Nacht mein Ader schlägt,
soll dich mein Geist umfangen,
so vielmal sich mein Herz bewegt,
soll dies sein mein Verlangen,
daß ich mit lauterm Schall
mög rufen überall:
Ach Jesu, Jesu! Du bist mein,
und ich bin auch und bleibe dein.

9. Nun, matter Leib, gib dich zur Ruh
Und schlafe sanft und stille:
Ihr müden Augen, schließt euch zu,
denn das ist Gottes Wille;
schließt aber dies mit ein:
Herr Jesu, ich bin dein!
So wird der Schluß recht wohl gemacht,
Nun Jesu, Jesu, gute Nacht.