Johann Christian Lange – Mein Herzens-Jesu, meine Lust

1. Mein Herzens-Jesu, meine Lust,
An dem ich mich vergnüge,
Der ich an deiner Liebesbrust
Mit meinem Herzen liege,
Mein Mund hat dir ein Lob bereit,
Weil ich von deiner Freundlichkeit
So großes Labsal kriege.

2. Du bist mein sichrer Himmelsweg,
Durch dich steht alles offen,
Wer dich versteht, der hat den Steg
Zur Seligkeit getroffen.
Ach laß mich, liebstes Heil, hinfür
Doch ja den Himmel außer dir
Auf keinem Wege hoffen.

3. Du bist die Wahrheit, dich allein
Hab ich mir auserlesen,
Denn ohne dich ist Tand und Schein,
In dir ist Kraft und Wesen.
Ach mach mein Herz doch völlig frei,
Daß es nur dir ergeben sei,
Durch den es kann genesen.

4. Du bist mein Leben, deine Kraft
Soll mich allein regieren,
Dein Geist, der alles in mir schafft,
Kann Leib und Seele rühren,
Daß ich voll Geist und Leben bin;
Mein Jesu, laß mich nun forthin
Das Leben nicht verlieren.

5. Du bist mein allerschönstes Kleid,
Mein Zierrat, mein Geschmeide,
Du schmückt mich mit Gerechtigkeit
Gleich als mit reiner Seide.
Ach gib, daß ich die schnöde Pracht,
Damit die Welt sich herrlich macht,
Als mir verderblich meide.

6. Du bist mein treuer Seelenhirt
Und selber auch die Weide,
Du hast mich, da ich war verirrt,
Geholt mit großer Freude.
Ach nimm dein Schäflein nun in acht,
Damit es weder List noch Macht
Von deiner Herde scheide.

7. Du bist mein holder Bräutigam,
Dich will ich stets umfassen,
Mein Hoherpriester und mein Lamm,
Das sich hat schlachten lassen,
Mein König, der mich ganz besitzt,
Der mich mit seiner Allmacht schützt,
Wenn mich viel Feinde hassen.

8. Was soll ich, Schönster, wohl von dir
Noch weiter sagen können?
Ich will dich, meine Liebsbegier,
Mein ein und alles nenne,
Denn was ich will, das bist du mir.
Ach laß mein Herze für und für
Von deiner Liebe brennen.

Quelle: Hymns of the 1912 Lutheran Hymnal for Church, School and Home Evangelical Lutheran Synod of Wisconsin and other States