vber das, Laß vns nit vndertrucken, als ettlich den Frommen von Bern Ire Lüt hattent vnghorsam gmacht.
Das got durch sins Bunts willen Sig vnd oberhandt den Frommen von Zürch vnd Bern verlyhen wölle.
Ker dich zu vns o höchster got,
vnd halt doch du uns dynen Bundt,
hand wir dan schon din heilges pot,
nit ghalten gantz vß Hertzes grundt,
so biß Indenck,
der Edlen schenck,
das du vns Jesum ggeben hast,
din Liebsten fson,
der gnaden thron,
das er hinnemm der sünden last.
Du hast auch selbst verheissen hie,
ob was Im Bundt schon geIrret wer,
so woltest doch erhören die,
für dich brechtint Irs Hertzen bschwer,
des Bunts wir dich
gantz trungenlich,
ermanent jetz, thuw dich herfür,
biß vnser Got,
her Zebaoth,
o starcke krafft kum vns zu stür.
O Her sich zu wie es vns gadt,
sie brechend Bündt, die wilden thier,
Ir Schlundt gen vns wyt offen stat,
sy brüelent wie ein wüettent stier,
Si hand vns lang,
thon vbertrang,
verachtet gnod geschmecht vnd gschendt,
Jetz hettens gern,
die frommen von Bern,
verhetzt, verhergt vnd ganz zertrennt.
Ach Her laß dirs zu hertzen gen,
verker de3n falschen Blutes Rat:
wie tieff müessents Im blut noch ston?
kein Frid vß Irem Hertzen gadt,
Ir redt schmecht dich,
gantz grusamklich,
Ir ding ist nüt dann boch vnd tratz.
Ir vbermut,
wirt gmert mit Blut,
das güssents vns mit krieg vnd hatz.
Sy hassent vns das wir vns din,
vnd dyner ler stiff halten wend,
das wir hand d gotzen gworfen hin,
das wir ein gruwel ab kriegen handt,
vnd nit das brot,
für vnsren got,
In numen wendt anbetten hie:
Hastu min her,
vns solche ler,
Durch dynen Sun verkündet Je:
So ist d sach din, nims In din handt,
vnd ret die Er ist vnser Bit,
vnd straff vns nit mit solcher schandt,
gun In der großen Freuden nit:
Das sie mit schall
lut schryent all,
wo ist Ir got, sie sind verlon,
o got nit wenck,
biß jetz in Denck,
dins Bunts laß vns nit vnder gen.
Dan du allein bist vnser got,
Der sig, die stärck, der recht hoptman,
Du machst die Forcht, zertreust die rot,
die ordnung brichst vnd machst vns ban:
das hast offt bwyßt,
wie gschrifft ermißt
In Madian vnd Pharao:
die du on schwert,
Hast schnell vmkert,
vßgmacht glich wie Hiericho.
Ach Her laß doch erbarmen dich,
die alten lüdt, verlassnen kind,
vnd vnsre wib das nit das vich,
sy gschend vnd Broub, fürhin din gsind:
In frembde Land,
vnd da in bandt,
In hunger vnd not, in ellend setz,
so wend wir dir,
mit gantzer bgir,
als vnserm got danck sagen stäts.
Im thon: so hab Ich all min tag gehort rc.
Anno 1528
Niclaus Manuel
Leben und Werke
Dr. C. Grüneisen
Stuttgart und Tübingen
Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung
1837