Gerhardt, Paul – Du Volk, das du getaufet bist und deinen Gott erkennest

1. Du Volk, das du getaufet bist
und Deinen GOtt erkennest,
auch nach den Namen Jesu Christ
dich und die Deinen nennest,
Nimms wohl in Acht und denke dran,
wie dir Gutes sei getan
am Tage deiner Taufe.

2. Du warst, noch eh du wurdst geborn
und eh du Milch gesogen,
Verdammt, verstoßen und verlorn,
darum daß du gezogen
Aus deiner Eltern Fleisch und Blut
ein Art, die sich vom höchsten Gut,
dem ewgen GOtt, stets wendet.

3. Dein Leib und Seel war mit der Sünd
als einem Gift durchkrochen,
Und du warst nicht mehr Gottes Kind,
nachdem der Bund gebrochen,
Den unser Schöpfer aufgericht,
da er uns mildes Licht
und herrlichs Kleid erteilet.

4. Der Zorn, der Fluch, der ewge Tod,
und was in diesen allen
Enthalten ist für Angst und Not,
das war auf dich gefallen,
Du warst des Satans Sklav und Knecht,
der hielt dich fest nach seinem Recht
in seinem Reich gefangen.

5. Das alles hebt auf einmal auf
und schlägt und drückt es nieder
Das Wasserbad der heilgen Tauf,
ersetzt dagegen wieder,
Was Adam hat verderbt gemacht
und was wir selbsten durchgebracht
bei unsern bösen Wegen.

6. Es macht dies Bad von Sünden los
und gibt die rechte Schöne,
Die Satans Kerker vor beschloß,
die werden frei und Söhne
Des, der da trägt die höchste Kron;
der läßt sie, was sein einger Sohn
ererbt, auch mit ihm erben.

7. Was von Natur vermaledeit
und mit dem Fluch umfangen,
Das wird hier in der Tauf erneut,
mehr, den Segen zu erlangen.
Hier stirbt der Tod und würgt nicht hier
bricht die Höll, und all ihr Heer
muß uns zu Füßen liegen.

8. Hier ziehn wir Jesum Christum an
und decken unsre Schanden
Mit dem, was er für uns getan
und willig ausgestanden;
Hier möcht uns sein hochteueres Blut
uns macht uns heilig, fromm und gut
in seines Vaters Augen.

9. O großes Werk! O heilges Bad,
o Wasser, dessengleichen
Man in der ganzen Welt nicht hat,
kein Sinn kann dich erreichen!
Du hast recht eine Wunderkraft,
und die hat der, so alles schafft,
dir durch sein Wort geschenket.

10. Du bist kein schlechtes Wasser nicht,
wies unsre Brunnen geben:
Was GOtt mit seinem Munde spricht,
das hast du in dir leben.
Du bist ein Wasser, das
den Geist des Allerhöchsten in sich schleußt
und seinen großen Namen.

11. Das halt, o Mensch, in allem Wert
und danke für die Gaben,
Die dein GOtt dir darin beschert
und die uns alle loben,
Wenn nichts mehr sonst uns loben will,
die laß, bis daß des Todes Ziel
dich trifft, nicht ungepreiset.

12. Brauch alles wohl, und weil du bist
nun rein in Christo worden,
So leb und tu auch als ein Christ
und halte Christi Orden,
Bis daß dort in der ewgen Freud
er dir das Ehr- und Freudenkleid
um deine Seele lege!

Gerhardt, Paul – Du bist ein Mensch, das weißt du wohl

1. Du bist ein Mensch, das weißt du wohl,
Was strebst du dann nach Dingen,
Die Gott, der Höchst, alleine soll
Und kann zuwege bringen?
Du fährst mit deinem Witz und Sinn
Durch so viel tausend Sorgen hin
Und denkst: wie will’s auf Erden
Doch endlich mit mir werden?

2. Es ist umsonst. Du wirst fürwahr
Mit allem deinem Tichten
Auch nicht ein ein’ges kleines Haar
In aller Welt ausrichten;
Und dient dein Gram sonst nirgend zu,
Als daß du dich aus deiner Ruh
In Angst und Schmerzen stürzest
Und selbst das Leben kürzest.

3. Wilt du was tun, was Gott gefällt
Und dir zum Heil gedeihet,
So wirf dein Sorgen auf den Held,
Den Erd und Himmel scheuet,
Und gib dein Leben, Tun und Stand
Nur fröhlich hin in Gottes Hand,
So wird Er deinen Sachen
Ein fröhlich Ende machen.

4. Wer hat gesorgt, da deine Seel
Im Anfang deiner Tage
Noch in der Mutter Leibeshöhl
Und finsterm Kerker lage?
Wer hat allda dein Heil bedacht?
Was tat da aller Menschen Macht,
Da Geist und Sinn und Leben
Dir ward ins Herz gegeben?

5. Durch wessen Kunst steht dein Gebein
In ordentlicher Fülle?
Wer gab den Augen Licht und Schein,
Dem Leibe Haut und Hülle?
Wer zog die Adern hier und dort
Ein jed an ihre Stell und Ort?
Wer setzte hin und wieder
So viel und schöne Glieder?

6. Wo war dein Will, Herz und Verstand,
Da sich des Himmels Decken
Erstreckten über See und Land
Und aller Erden Ecken?
Wer brachte Sonn und Mond herfür?
Wer machte Kräuter, Bäum und Tier
Und hieß sie deinen Willen
Und Herzenslust erfüllen?

7. Heb auf dein Häupt, schau überall
Hier unten und dort oben,
Wie Gottes Sorg auf allem Fall
Vor dir sich hat erhoben:
Dein Brot, dein Wasser und dein Kleid
War eher noch als du bereit,
Die Milch, die du erst nahmest,
War auch schon, da du kamest.

8. Die Windeln, die dich allgemach
Umfingen in der Wiegen,
Dein Bettlein, Kammer, Stub und Dach,
Und wo du solltest liegen,
Das war ja alles zugericht‘,
Eh als dein Aug‘ und Angesicht
Eröffnet wurd und sahe,
Was in der Welt geschahe.

9. Noch dannoch soll dein Angesicht
Dein ganzes Leben führen;
Du traust und glaubest weiter nicht,
Als was die Augen spüren.
Was du beginnst, da soll allein
Dein Kopf dein Licht und Meister sein;
Was der nicht auserkoren,
Das hältst du als verloren.

10. Nun siehe doch, wie viel und oft
Ist schändlich umgeschlagen,
Was du gewiß und fest gehofft
Mit Händen zu erjagen!
Hingegen, wie so manchesmal
Ist das geschehn, das überall
Kein Mensch, kein Rat, kein Sinnen
Ihm hätt ersinnen können!

11. Wie oft bist du in große Not
Durch eignen Willen kommen,
Da dein verblendter Sinn den Tod
Fürs Leben angenommen;
Und hätte Gott dein Werk und Tat
Ergehen lassen nach dem Rat,
In dem du’s angefangen,
Du wärst zu Grunde gangen.

12. Der aber, der uns ewig liebt,
Macht gut, was wir verwirren,
Erfreut, wo wir uns selbst betrübt,
Und führt uns, wo wir irren;
Und darzu treibt Ihn sein Gemüt
Und die so reine Vatergüt,
In der uns armen Sünder
Er tröst‘ als liebe Kinder.

13. Ach, wie so oftmals schweigt Er still
Und tut doch, was uns nützet;
Da unterdessen unser Will
Und Herz in Ängsten sitzet,
Sucht hier und dar und findet nichts,
Will sehn und mangelt doch des Lichts,
Will aus der Angst sich winden
Und kann den Weg nicht finden.

14. Gott aber geht gerade fort
Auf seinen weisen Wegen,
Er geht und bringt uns an den Port,
Da Sturm und Wind sich legen.
Hernachmals, wann das Werk geschehn,
Da kann der Mensch alsdann erst sehn,
Was der, so ihn regieret,
In seinem Rat geführet.

15. Drum, liebes Herz, sei wohlgemut
Und laß von Sorg und Grämen!
Gott hat ein Herz, das nimmer ruht,
Dein Bestes vorzunehmen.
Er kann’s nicht lassen, glaube mir,
Sein Eingeweid ist gegen dir
Und uns hier allzusammen
Voll allzu süßer Flammen.

16. Er hitzt und brennt von Gnad und Treu,
Und also kannst du denken,
Wie seinem Mut zu Mute sei,
Wenn wir uns oftmals kränken
Mit so vergebner Sorgenbürd;
Als ob Er uns nun gänzlich würd
Aus laut’rem Zorn und Hassen
Ganz hülf- und trostlos lassen.

17. Das schlag hinweg und laß dich nicht
So liederlich betören.
Ob gleich nicht allzeit das geschicht,
Was Freude kann vermehren,
So wird doch wahrlich das geschehn,
Was Gott dein Vater ausersehn;
Was Er dir zu will kehren,
Das wird kein Mensche wehren.

18. Tu als ein Kind und lege dich
In deines Vaters Arme,
Bitt‘ Ihn und flehe, bis Er sich
Dein, wie Er pflegt, erbarme:
So wird Er dich durch seinen Geist
Auf Wegen, die du itzt nicht weißt,
Nach wohlgehaltnem Ringen
Aus allen Sorgen bringen.

Gerhardt, Paul – Die güldne Sonne, voll Freud und Wonne

1. Die güldne Sonne, voll Freud und Wonne
Bringt unsern Grenzen mit ihrem Glänzen
Ein herzerquickendes, liebliches Licht.
Mein Haupt und Glieder, die lagen darnieder;
Aber nun steh ich, bin munter und fröhlich,
Schaue den Himmel mit meinem Gesicht.

2. Mein Auge schauet, was Gott gebauet
Zu seinen Ehren und uns zu lehren,
Wie sein Vermögen sei mächtig und groß
Und wo die Frommen dann sollen hinkommen,
Wann sie mit Frieden von hinnen geschieden
Aus dieser Erde vergänglichem Schoß.

3. Laßet uns singen, dem Schöpfer bringen
Güter und Gaben; was wir nur haben,
Alles sei Gottes zum Opfer gesetzt!
Die besten Güter sind unsre Gemüter;
Lieder der Frommen, von Herzen gekommen,
Sind Weihrauch, der ihn am meisten ergötzt.

4. Abend und Morgen sind seine Sorgen;
Segnen und mehren, unglück verwehren
Sind seine Werke und Taten allein.
Wann wir uns legen, so ist er zugegen;
Wann wir aufstehen, so läßt er aufgehen
Über uns seiner Barmherzigkeit Schein.

5. Ich hab erhoben zu dir hoch droben
All meine Sinnen; laß mein Beginnen
Ohn allen Anstoß und glücklich ergehn.
Laster und Schande, des Seelenfeinds Bande,
Fallen und Tücke treib ferne zurücke;
Laß mich auf deinen geboten bestehn.

6. Laß mich mit Freuden ohn alles Neiden
Sehen den Segen, den Du wirst legen
In meines Bruders und Nächsten Haus.
Geiziges Brennen, unchristliches Rennen
Nach Gut mit Sünde, das tilge geschwinde
Aus meinem Herzen und wirf es hinaus.

7. Menschliches Wesen, was ist’s? Gewesen!
In einer Stunde geht es zu Grunde,
Sobald die Lüfte des Todes dreinwehn.
Alles in allen muß brechen und fallen;
Himmel und Erden, die müßen das werden,
Was sie gewesen vor ihrem Bestehn.

8. Alles vergehet. Gott aber stehet
Ohn alles Wanken; seine Gedanken,
Sein Wort und Wille hat ewigen Grund.
Sein Heil und Gnaden, die nehmen nicht Schaden,
Heilen im Herzen die tödlichen Schmerzen,
Halten uns zeitlich und ewig gesund.

9. Gott, meine Krone, vergib und schone!
Laß meine Schulden in Gnad‘ und Hulden
Aus deinen Augen sein abgewandt.
Sonst, Herr, regiere mich, lenke und führe,
Wie dir’s gefället; ich habe gestellet
Alles in deine Beliebung und Hand.

10. Willst du mir geben, womit mein Leben
Ich kann ernähren, so laß mich hören
Allzeit im Herzen dies heilige Wort:
Gott ist das Größte, das Schönste und Beste;
Gott ist das Süßte und Allergewißte,
Aus allen Schätzen der edelste Hort.

11. Willst Du mich kränken, mit Galle tränken,
Und soll von Plagen ich auch was tragen,
Wohlan, so mach es, wie dir es beliebt.
Was gut und tüchtig, was schädlich und nichtig
Meinem Gebeine, das weißt du alleine,
Hast niemals einen zu bitter betrübt.

12. Kreuz und Elende, das nimmt ein Ende;
Nach Meeresbrausen und Windessausen
Leuchtet der Sonne erwünschtes Gesicht.
Freude die Fülle und selige Stille
Darf ich erwarten im himmlischen Garten;
Dahin sind meine Gedanken gericht’t.

Gerhardt, Paul – Der Tag mit seinem Lichte

1. Der Tag mit seinem Lichte
fleucht hin und wird zunichte;
die Nacht kommt angegangen
mit Ruhe zu umfangen
den matten Erdenkreis.
Der Tag, der ist geendet,
mein Herz zu dir sich wendet,
der Tag und Nacht geschaffen
zum Wachen und zum Schlafen,
will singen seinen Preis.

2. Wohl auf, wohl auf, mein Psalter,
erhebe den Erhalter,
der mir an Leib und Seelen
vielmehr, als ich kann zählen,
hat heute Guts getan.
All Augenblick und Stunden
hat sich gar viel gefunden,
womit er sein Gemüte
und unerschöpfte Güte
mir klar gezeiget an.

3. Gleichwie des Hirtens Freude
ein Schäflein auf der Weide
sich unter seiner Treue,
ohn alle Furcht und Scheue
ergötzet in dem Feld
und sich mit Blumen füllet,
den Durst mit Quellen stillet,
so hat mich heut geführet,
mit manchem Gut gezieret
der Hirt in aller Welt.

4. Gott hat mich nicht verlassen;
ich aber hab ohn Maßen
mich nicht gescheut, mit Sünden
und Unrecht zu entzünden
das treue Vaterherz.
Ach Vater, laß nicht brennen
den Eifer, noch mich trennen
von deiner Hand und Seiten.
Mein Tun und Überschreiten
erweckt mir Reu und Schmerz.

5. Erhöre, Herr, mein Beten,
und laß mein Übertreten
zur Rechten und zur Linken
ins Meeres Tiefe sinken
und ewig untergehn.
Laß aber, laß hergegen
sich deine Engel legen
um mich mit ihren Waffen;
mit dir will ich einschlafen,
mit dir auch auferstehn.

6. Darauf so laß ich nieder
mein Haupt und Augenlider;
will ruhen ohne Sorgen,
bis daß der güldne Morgen
mich wieder munter macht.
Dein Flügel wird mich decken,
so wird mich nicht erschrecken
der Feind mit tausend Listen,
der mich und alle Christen
verfolget Tag und Nacht.

7. Ich lieg hie oder stehe,
ich sitz auch oder gehe,
so bleib ich dir ergeben,
und du bist auch mein Leben;
das ist ein wahres Wort.
Was ich beginn und mache,
ich schlaf ein oder wache,
wohn ich allzeit im Schlosse
in deinem Arm und Schoße,
bin selig hier und dort.

Gerhardt, Paul – Der Herr, der aller Enden

Der Herr, der aller Enden
Regiert mit seinen Händen,
Der Brunn der ewgen Güter,
Der ist mein Hirt und Hüter.

2. So lang ich diesen habe,
Fehlt mirs an keiner Gabe,
Der Reichtum seiner Füller
Giebt mir die Füll und Hülle.

3. Er läßet mich mit Freuden
Auf grüner Aue weiden,
Führt mich zu frischen Quellen,
Schafft Rat in schweren Fällen.

4. Wenn meine Seele zaget
Und sich mit Sorgen plaget,
Weiß er sie zu erquicken,
Aus aller Not zu rücken.

5. Er lehrt mich thun uns lassen,
Führt mich auf rechter Straßen,
Läßt Furcht und Angst sich stillen
Um seines Namens willen.

6. Und ob ich gleich vor andern
Im finstern Thal muß wandern,
Fürcht ich doch keine Tücke,
Bin frei vom Ungelücke.

7. Denn du stehst mir zur Seiten,
Schützt mich vor bösen Leuten,
Dein Stab, Herr, und dein Stecken
Benimmt mir all mein Schrecken.

8. Du setzest mich zu Tische,
Machst, daß ich mich erfrische,
Wenn mir mein Feind viel Schmerzen
Erweckt in meinem Herzen.

9. Du salbst mein Haupt mit Öle
Und füllet meine Seele,
Die leer und durstig saße;
Mit voll geschenktem Maße.

10. Barmherzigkeit und Gutes
Wird mein Herz gutes Mutes,
Voll Lust, voll Freud und Lachen,
So lang ich lebe, machen.

11. Ich will dein Diener bleiben
Und dein Lob herrlich treiben
Im Hause, da du wohnest
Und Frommsein wohl belohnest.

12. Ich will dich hier auf Erden
Und dort, da wir dich werden
Selbst schaun im Himmel droben,
Hoch preisen, sing’n und loben

Gerhardt, Paul – Erhebe dich, betrübtes Herz

1. Erhebe dich, betrübtes Herz,
Und laß die Sinn überwärts
Hin nach dem Himmel steigen:
Nimm GOtt zu Trost, so wird dein Schmerz
Alsbald sich merklich neigen.

2. Dein Schad ist groß, das ist ja wahr,
Doch ist ja auch bekannt und klar
Des höchsten Vaters Gnade:
Die macht, daß uns des Unglücks Schar
Nicht um ein Härlein schade.

3. Der Fall, der unverhoffte Fall
Schlägt uns nicht anders als der Schall
Des Donners aus der Höhe:
GOtt aber hilft, daß Knall und Fall
Zum Glück und Guten gehe.

4. Was stürzt wohl eines Frommen Sinn?
Wo soll ein Christ auch anders hin
Als den Himmel fallen?
Trost, Fried und Freud erhalten ihn,
Angst muß zurückeprallen.

5. Was hat der Tod mit seiner Müh,
Er komme spät an oder früh,
An gottergebnen Seelen?
Nimmt er sie bald, befreit er sie
Vor langem sauren Quälen.

6. Werplötzlich stirbt und stirbt nur wohl,
Der nimmt ein Ende, das man soll
Erwünscht und selig preisen:
`Ists Herze gut und glaubenvoll,
Was schadt das schnelle Reisen?

7. Was fragt ein Kämpfer nach der Zeit,
Wenn er den Feind nur in dem Streit
Hat ritterlich empfangen?
Wie mancher kann die Siegesbeut
Im Augenblick erlangen.

8. Ein solches Lob und edlen Lohn
Hat auch fürwahr und trägt davon
Der, den wir jetzt beweinen:
Er sieht nun selbst ein helle Kron
Auf seinem Haupte scheinen.

9. Er hat gesieht, das ist gewiß.
Er ist durch Todes Finsternis
Zu Gottes LIcht gekommen.
Er lebt, obschon ein schneller Riß
Ihn von uns hingenommen.

10. Den schnellen Riß hat GOtt getan
Der nichts als Gutes machen kann
Im Himmel und auf Erden.
Was GOtt tut, hebts gleich traurig an,
Muß doch zuletzt gut werden.

11. Wir wünschen zwar, ach hätten wir
Doch bei dem Bette sollen hier
In Seinem Ende stehen
Und hören gegen dir und mir
Sein letztes Wort ergehen.

12. Denkt aber, denkt, ob dies Gehör
Uns mehr betrübt als tröstlich wär,
Und gebt euch wohl zufrieden,
Weil er in GOtt zu Gottes Ehr
Auf Gottes Wort verschieden.

13. Hilf GOtt! Sprach sein gottselger Mund,
Das hörte GOtt, und half zur Stund
Ihn in die hohen Freuden,
Da wo sich Aug und Herzensgrund
In reiner Wollust weiden.

14. Da hat er nun all Hilf und Heil,
Ist froh in seinem Erb und Teil,
Wonach er hier gestrebet,
Ruht fern vom Tod und Todespfeil,
In dem er ewig lebet.

15. Nun darf sein Herz nicht traurig sein
Und fühlt nicht mehr den schweren Stein
Des Kummers wie hienieden,
Da sein Fleiß in der Sorgen Pein
Sich täglich mußt ermüden.

16. Sein süßer Mund, des edle Zier
Des Höchsten Weisheit für und für
So treulich hat gelehret,
Der predigt, was kein Ohr allhier
Bei uns je hat gehöret.

17. Er predigt seines Gottes Ruhm
Und füllt das güldne Heiligtum
Und die so schönen Tore,
Sein Name reicht gleich einer Blum
Im hellen Engelchore.

18. Die Pflänzlein, die er vorgeschickt,
Hat er auch schon mit Lust erblickt,
Und herzlich sich ergetzet,
Nun ist sein Geist in ihm erquickt
Und alles Leid ersetzet.

19. Was woll ihr nun mit eurem Lied,
Ihr, die ihr ihm gewogen seid,
Euch selbst nun ferner plagen?
Wems wohlgeht und sich glücklich freut,
Den darf man nicht mehr klagen.

20. Wischt eure Tränen vom Gesicht
Und laßt des lieben Trostes Licht
In eure Herzen brechen,
So wird, der alles Herzlied bricht,
Euch Herz und Mut einsprechen.

21. Nehmt eure Zuflucht zu ihm zu,
Und glaubt, daß er nichts andres tu
Als nur, was uns kann nützen:
Wer das behält, wird in der Ruh
Und GOtt im Schoße sitzen.

22. Wer GOtt vertraut, wird in der Tat
Erfahren, daß des Höchsten Rat
Ihn weislich werde führen
Und hier und dort mit großer Gnad
Und reichem Segen zieren.

Gerhardt, Paul – Der aller Herz und Willen lenkt

1. Der aller Herz und Willen lenkt
Und wie er will regiert,
Der ists, der euch, HErr Bräutigam, schenkt
Die man euch hier zuführet.
Glück zu, Glück zu, ruft jedermann,
GOtt gebe, daß es sei getan
Zu beider Wohlergeben!

2. Wie sollte nicht sein Will getan,
Was GOtt denkt zu vollbringen?
Sein Will und Rat nicht Fehlen kann,
Es wird ihm nichts mißlingen.
Er regt den Mund und spricht ein Wort,
So geh das Werk und dringet fort,
Muß alles wohl geraten.

3. Wie GOtt will, brennen auf der Erd
Die ehelichen Flammen.
Wie eins dem andern ist beschert,
So kommen sie zusammen.
Im Himmel wird das Werk vollbracht:
Das gibt ein schönes Leben.

4. Ein Leben, daß sehr hoch beliebet
Dem, der es hat erfunden,
Da er auch seinen Segen gibt
Und mehret alle Stunden.
Das ist und bleibet sein Gebrauch:
Was er gestifft´t, das hält er auch
Und lässet es nicht fallen.

5. Die Bäumlein, die man fortgesetzt
In wohlbestallten Garten,
Die pfleget man zur Erst und Letzt
Vor allen wohl zu warten.
Ihr Bäumlein Gottes, freuet euch!
Der Gärtner ist von Liebe reich,
Der ihm euch hat erwählet.

6. Was er gepflanzt mit seiner Hand,
Hält er in großen Ehren;
Sein Sinn und Aug ist stets gewandt,
Dasselbe zu vermehren,
Kommt oft und sieht aus reiner Treu,
Was seines Gartens Zustand sei,
Was seine Reislein machen.

7. Und wenn denn unterweilen will
Ein rauhes Lüftlein wehen,
Ist er bald da, setzt Maß und Ziel,
Läßts eilend übergehen.
Wenn er betrübt, ists gut gemeint,
Er stellt sich hart und ist doch Freund
Voll süßer Gnad und Hulde.

8. O selig, der, wenns GOtt gefällt,
Ein Wölklein einzuführen,
Ein treues, fröhlich Herz behält,
Läßt keinen Unmut spüren!
Ein Wölklein geht ja bald vorbei,
Es währt ein Stündlein oder zwei,
So kommt die Sonne wieder.

9. Ein Schifflein, das im Meere läuft,
Muß manchen Sturm erfahren,
Und bleibet dennoch überhäuft
Mit edlem Gut und Waren;
Es streicht dahin, und Gottes Hand,
Die führt und bringt es an das Land
Bei gutem wind und Wetter.

10. Ein Röslein, wenns im Lenzen lacht
Und in den Farben pranget,
Wird oft vom Regen matt gemacht,
Daß es sein Köpflein hanget.
Doch wenn die Sonne leucht herfür,
Siehts wieder auf und bleibt die Zier
Und Fürstin aller Blumen.

11. Wohlan, laß Regen, Reif und Wind
Bald oder lang ansetzen,
Wer GOtt liebt, bleibet Gottes Kind,
Kein Fall wird ihn verletzen.
Er sitzet in des Vaters Arm,
Er gibt ihm Schutz, der hält ihn warm,
Und spricht: Sei unerschrocken!

12. Wer fromm ist, hat schon großen Teil
Der Wohlfahrt in den Händen,
GOtt gönnt ihm Guts und kann sein Heil wohl,
Von ihme nicht abwenden.
HErr Fromm ist fromm, das weiß man
Drum er nichts anders haben soll
Als lauter Glück und Freude.

13. Die auch, die ihm zur Seiten geht
Und die GOtt selbst gezieret,
Was Menschenseelen wohl ansteht
Und Himmelsgunst gebäret;
Was Tugend bringt, was Tugend heißt,
Was Tugend auch selbst lobt und preist,
Das findt sich hier beisammen:

14. Ein züchtig Herz, ein reiner Mut,
Von denen angeboren,
Die Ihnen Gottesfurcht zum Gut
Und Schätzen auserkoren.
Was ist doch gut ohn diesem Gut?
Wenn dies Gut nicht im Herzen ruht,
Ist alles Gut verworfen.

15. Die Augen Gottes sehen bald,
Die ihm sein Herz erfreuen,
Wen er nun findet recht Gestalt,
Dem gibt er sein Gedeihen,
Ja schütts mit vollen Händen aus,
Da wird denn ein gesegntes Haus,
Dems nicht kann übel gehen.

16. Und dieses wird, o edles Paar,
Euch beiden auch geschehen!
Was GOtt verspricht, ist ja und wahr,
Man wirds mit Augen sehen.
Es fehlt ihm nicht an Gütigkeit,
Auch fehlts ihm nicht an Möglichkeit,
Wie sollt er Guts versagen?

17. So gehet nun mit Freuden ein
Zu eurem Stand und Orden!
Der Weg wird ohne Schaden sein,
Der euch gezeuget worden:
Es geht ein Englein vorne an,
Und wo es geht, bestreuts die Bahn
Mit Rosen und Violen.

18. Ein einzig Wunsch vermag den Saal
Des Himmels durch zu dringen,
Hier gehn die Wünsch in voller Zahl,
Sie werden Gutes bringen:
Der Frommen Lohn, der euch bereit,
Euch, die ihr tragt die Frömmigkeit
Im Herzen und im Namen.

Gerhardt, Paul – Du liebe Unschuld du, wie schlecht wirst du geachtet!

1. Du liebe Unschuld du, wie schlecht wirst du geacht´t!
Wie oftmals wird dein Tun von aller Welt veracht!
Du dienst deinest deinem GOtt hältest dich nach seinen Worten,
darüber höhnt man dich und drückt dich aller Orten.

2. Du gehst geraden weg, fleuchst von der krümmen Bahn,
ein andrer tut sich zu und wird ein reicher Mann,
vermehrt sein kleines Gut, füllt Kästen, Boden, Scheunen;
du bleibst ein armer Tropf und darbest mit den Deinen.

3. Du strafst der Bolen werk und sagst, was Unrecht seß.
Ein andrer braucht die Kunft der süßen Heuchelei;
die bringt ihm Lieb und Huld und hebt ihn auf die Höhen,
du aber bleibt zurück und lüßt da unten stehen.

4. Du sprichst, die Tugend sei der Christen schönste Kron;
hingegen hält die Welt auf Reputation:
Wer diese haben will, sagt sie, der muß gar eben
sich schicken in die Zeit und gleich den andern leben.

5. Du rühmest viel von GOtt und steichst gewaltig aus
den Segen, den er schickt in seiner Kinderhaus.
Ist diesem nun also, spricht man, so laß doch sehen,
was dir denn ist für Guts, für Gluck und heil geschehen.

6. Halt fest, o frommes Herz, fest und sei getreu
in Widerwärtigkeit, denn GOtt der steht dir bei;
Laß diesen deine Sach handhaben, schützen, führen,
so wirst du wohl bestehn und endlich triumphieren.

7. Gefällst du Menschen nicht das ist ein schlechter Schad,
all gnug iste, wenn du hast des ewigen Vatersgnad.
Ein Mensch kann doch nicht mehr als irren, lehlen, lügen,
GOtt aber ist gerecht, sein Urteil kann nicht trügen.

8. Spricht er nun: `Du bist mein, dein Tun gefällt mir wohl! ´
Wolan, so sei dein Herz getröst und freuden voll.
Schlag altes in den Wind, was böse Leute dichten,
sei still und siehe zu: GOtt wird sie balde richten.

9. Stolz, Übermut und Pracht währt in die Länge nicht;
Wanns Glas am hellsten scheint, fällts auf die Erd und bricht,
und wann des Menschen Glück am höchsten ist gestiegen,
so stürzt es unter sich und muß zu Boden ligen.

10. Das ungerechte Gut, wers recht und wohl besieht,
ist lauter Zentnerlast, die Herz, Sinn und Gemüt
Ohn Unterlaß beschwert, Seel und Gewissen dringet
und aus der sanften Ruh in schweres Leiden bringet.

11. Was hat doch mancher mehr als armer Leute Schweiß?
Was ißt und trinket er? worin besteht sein Preis
Als im gerauben Gut und armer Leute Tränen,
Die wie ein dürres Land sich nach Erquickung lehnen?

12. Heißt das nun selig sein? Ist das nun Herrligkeit?
O, welch ein hartes Wort wird über solche Leut
am Tage des Gerichts aus Gottes Thron erschallen!
Wie schönlich wird ihr Ruhm und großes Prahlen fallen!

13. Du aber, der du GOtt von ganzem Herzen ehrst
und deine Füße nicht von seinem Wege kehrst,
Wirst in der schönen Schar, die GOtt mit Manna weidet,
hergehn mit Lob und Ehr als einem Rock gekleidet.

14. Drum fasse deine Seel ein wenig mit Geduld,
fahrt immer fort, tu recht, leb außer Sündenschuld;
Halt, daß den höchsten Schatz dort in dem andern Leben
des Höchsten milde Hand dir werd aus Gnaden geben.

15. Was hier ist in der Welt, sei nur unbemüht,
wird dirs ersprießlich sein, wirs GOtt am besten sieht,
So glaube du gewiß, er wird dir deinen Willen
schon geben und mit Freud all dein Begehren stillen.

Gerhardt, Paul – Ein Weib, das Gott den Herren liebt

1. Ein Weib, das GOtt den Herren liebt
Und sich stets inder Tugend übt,
Ist viel mehr Lobs und Liebens wert
Als alle Perlen auf der Erd.

2. Ihr Mann darf mit dem Herzen frei
Verlassen sich auf ihre Treu,
Sein Haus sit voller Freud und Licht,
An Nahrung wirds ihm mangeln nicht.

3. Sie tut ihm Liebes und kein Leid,
Durchsüßet seine Lebenszeit,
Sie nimmt sich seines Kummers an
Mit Trost und Rat, so gut sie kann.

4. Die Woll und Flachs sind ihre Lust,
Was hierzu dien, ist ihr bewußt,
Ihr Händlein greifet selber zu,
Hat oftmals Muh und selten Ruh.

5. Sie ist ein Schifflein auf dam Meer,
Wann dieses kommt, so kommets nicht leer:
So schaft auch sie aus allem Ort
Zu ihren Diensten ist gewandt.

6. Sie schläft mit Sorg, ist früh heraus,
Gibt Butter, wo sie soll, im Haus
Und speist die Dirnen, deren Hand
Zu ihren Diensten ist gewandt.

7. Sie gürtet ihre Lenden fest
Und stärket ihre Arm aufs best,
Ist froh, wenns wohl von stratten geht,
Worauf ihr ihr Sinn und Herze steht.

8. Wenn andre löschen Feur und Licht,
Verlöscht doch ihre Leuchte nicht,
Ihr Herze wachet Tag und Nacht
Zu dem, der Tag und Nacht gemacht.

9. Sie nimmt den Rocken, setzt sich hin
Und schämt sich nicht, daß sie ihn spinn,
Ihr Finger faßt die Spindel wohl
Und macht sie schnell mit Garne voll.

10. Sie hört gar leicht der Armen Bitt,
Ist gütig, teilet gerne mit,
Ihr Haus und alles Hausgesind
Ist wohl verwahrt vor Schnee und Wind.

11. Sie sitzt und näht, sie würket mit Fleiß,
Macht decken nach der Künstler Weiß,
Hält sich selbst sauber; weiße Seid
Und Purpur ist ihr schönes Kleid.

12.Ihr Mann ist in der Stadt berühmt,
Bestelit sein Amt, wie sichs geziemet
Er geht, steht und sitzt oben an,
Und was er tut, ist wohl getan.

13. Ihr Schmuck ist, daß sie reinlich ist,
Ihr Ehr ist, daß sie ausgerüst
Mit Fleiße, der gewiß zuletzt
Den, der sie liebet, hoch ergetzt.

14. Sie öffnet ihren weisen Mund,
Tut Kindern und Gesinde kund
Des Höchsten Wort und lehrt sie fein
Fromm, ehrbar und gehorsam sein.

15. Sie schauet, weis im Hause steht
Und wie es hier und dort ergeht,
Sie ißt ihr Brot und sagt dabei,
Wie so groß Unrecht Faulsein sei.

16. die Söhne, die ihr GOtt beschert,
Die halten sie hoch, lieb und wert,
Ihr Mann, der lobt sie spat und früh
Und preiset selig sich und sie.

17. Viel Töchter bringen Geld und Gut,
Sind zart am Lieb und stolz am Mut,
Du aber, meine Kron und Zier,
Gehast wahrlich Ihnen allen für.

18. Was hilft der äußerliche Schein?
Was ists doch, schön und lieblich sein?
Ein Weib, das GOtt liebt, ehrt und scheut,
Das sall man loben weit und breit.

19. Die Werke, die sie hier verricht,
Sind wie ein schönes helles Licht,
Sie dringen bis zur Himmelspfort
Und werden leuchten hier und dort.

Gerhardt, Paul – Gott Lob! Nun ist erschollen

1. Gott Lob! Nun ist erschollen
Das edle Fried- und Freudenwort,
Daß nunmehr ruhen sollen
Die Spieß und Schwerter und ihr Mord.
Wohlauf und nimm nun wieder
Dein Saitenspiel hervor,
O Deutschland, und sing Lieder
Im hohen, vollen Chor.
Erhebe dein Gemüte
Und danke GOtt und sprich:
Herr, deine Gnad und Güte
Bleibt dennoch ewiglich.

2. Wir haben nichts verdienet
Als schwere Straf und großen Zorn,
Weil stets noch bei uns grüner
Der freche, schnöde Sündendorn.
Wir seind fürwahr geschlagen
Mit harter, scharfer Rut,
Und dennoch muß man fragen:
Wer ist, der Buße tut?
Wir sind und bleiben böse,
Gott ist und bleibet treu,
Hilft, daß sich bei uns löse
Der Krieg und sein Geschrei.

3. Sei tausendmal willkommen,
Du teure, werte Friedensgab!
Jetzt sehn wir, was vor Frommen
Dein Bei-uns-wohnen in sich hab.
In dir hat Gott versenket
All unser Glück und Heil;
Wer dich betrübt und kränket,
Der drückt ihm selbst den Pfeil
Des Herzleids in das Herze
Und löscht aus Unverstand
Die güldne Freudenkerze
Mit seiner eignen Hand.

4. Das drückt uns niemand besser
In unsre Seel und Herz hinein
Als ihr zerstörten Schlösser
Und Städte voller Schutt und Stein;
Ihr vormals schönen Felder
Mit frischer Saat bestreut,
Itzt aber lauter Wälder
Und dürre, wüste Heid;
Ihr Gräber voller Leichen
Und tapfren Heldenschweiß
Der Helden, derer gleichen
Auf Erden man nicht weiß.

5. Hier trübe deine Sinnen,
O Mensch, und laß die Tränenbach
Aus beiden Augen rinnen;
Geh in dein Herz und denke nach:
Was GOtt bisher gesendet,
Das hast du ausgelacht;
Nun hat er sich gewendet
Und väterlich bedacht,
Vom Grimm und scharfen Dringen
Zu deinem Heil zu ruhn,
Ob er dich möchte zwingen
Mit Lieb und Gutestun.

6. Ach laß dich doch erwecken,
Wach auf, wach auf, du harte Welt,
Eh als das letzte Schrecken
Dich schnell und plötzlich überfällt!
Wer aber Christum liebet,
Sei unerschrocknes Muts;
Der Friede, den er gibet,
Bedeutet alles Guts.
Er will die Lehre geben:
Das Ende naht herzu,
Da sollt ihr bei Gott leben
In ewgen Fried und Ruh,