Behm, Martin – Gott Vater, reich von Güte

Gott Vater, reich von Güte,
Ich dank dir in meim Gemüte,
Weil du hast die Menschen alle
Nach dem schweren Sündenfalle
Gnädigst wieder angenommen,
Dein Sohn lassen zu uns kommen,
Der uns sollt von Sünden retten,
Dass wir ewig Frieden hätten.

2. Davon zeugten die Propheten,
Dass man ihn für uns sollt töten.
Die Figuren auf ihn weisten,
Dass er uns sollt Hilfe leisten.
Dazu hat er selbst gesaget,
Er sollt sein für uns geplaget,
Hasts auch offenbart den Heiden,
Dass dein Sohn den Tod sollt leiden.

3. Herr, dein Wort erhalt uns reine,
Weil es Christum weist alleine,
Das Verständnis uns auftue,
Dass wir in ihm finden Ruhe;
Wollst der Menschen Satzungn wehren
Und ausreuten falsche Lehren,
So auf Werk die Menschen weisen,
Nicht allein dein Gnade preisen.

4. Durch dein Geist das Herz entzünde,
uns durch Lieb mit dir verbinde,
Dass wir nach der Schrift uns richten
Und zu deinem Dienst verpflichten,
Dass wir mit den lieben Alten
Unverrückt im Glauben halten
Und mit ihn allsamt zugleiche
Bei dir sein im Himmelreiche.

J. M. Dilherr – Nun laßt uns Gottes Güte

1) Nun laßt uns Gottes Güte
Uns führen zu Gemüte,
Laßt uns des Vaters Segen
Und Liebe recht erwägen.

2) Eh wir ans Licht gesetzet,
Hat er uns hoch geschätzet
Und schon aus Liebestrieben
Ins Lebensbuch geschrieben.

3) Er hat uns aufgenommen
Hier in die Zahl der Frommen,
Gemacht zu seinen Erben,
Daß wir nicht ewig sterben.

4) Er gibt uns zu erkennen
Sein Wort, daß wir ihn nennen
Den gütigen Ernährer
Und freundlichen Bescherer.

5) Er hat für unser Leben
Sein eigen Kind gegeben,
Er ließ es gar als Bürgen
Für uns am Kreuz erwürgen.

6)Dies lasset uns bedenken,
Wenn uns die Sorgen kränken,
Daß der aufs höchste liebet,
Der seinen Sohn hergibet.

7) Er kann uns nichts versagen,
Wenn wir ihm gläubig klagen,
Was wir vonnöten haben
An Seel und Liebesgaben.

8) Wie Vögel in den Lüften
Und Tiere in den Klüften,
Ja Blumen an den Wegen
Uns dies vor Augen legen.

9) Sollt der, der diese heget
Und ihrer fleißig pfleget,
Uns, seine Himmelserben,
Verlassen zum Verderben?

10) Verleih uns, und beschere
Uns, Vater, dir zur Ehre,
Daß wir dir recht vertrauen
Und gänzlich auf dich bauen.

11) Wenn wir nur dieses haben,
So werden uns die Gaben,
Der mir zu diesem Leben
Bedürfen, wohl gegeben.

12) Der Himmel samt der Erden
Muß eh zu nichte werden,
Eh du, Gott, die kannst lassen,
Die dich im Glauben fassen.

Quelle: Hymns of the 1912 Lutheran Hymnal for Church, School and Home Evangelical Lutheran Synod of Wisconsin and other States

Tersteegen, Gerhard – Groß ist unsers Gottes Güte

1.) Groß ist unsers Gottes Güte
Seine Treu
Täglich neu,
rühret mein Gemüte.
Sende, Herr, den Geist von oben,
Dass jetzund
Herz und Mund
Deine Güte loben!

2.) Du hast meinem Leib gegeben
Für und für
Mehr als mir
Nötig war zum Leben.
Meine Seel mit tausend Gnaden
Allerhand,
Dir bekannt,
Hast du, Herr, beladen.

3.) Da ich, Herr, dich noch nicht kannte
Und in Sünd
Tot und blind
Dir den Rücken wandte,
Da hast du bewahrt mein Leben
Und mich nicht
Dem Gericht
Nach Verdienst ergeben.

4.) Wenn ich damals wär gestorben,
Ach, mein Herr,
Ewig wär
Meine Seel verdorben.
Du, du hast verschont in Gnaden
Und mich gar
Immerdar
Nur zur Buß geladen.

5.) Wenn ich gleich nicht hören wollte,
Riefst du doch
Immer noch,
Dass ich kommen sollte.
Endlich hast du überwunden,
Endlich hat
Deine Gnad
Mich Verlornen funden.

6.) Endlich musst mein Herze brechen
Und allein
Ohne Schein
Dir das Jawort sprechen.
O du sel’ge Gnadenstunde,
Da ich mich
Ewiglich
Meinem Gott verbunde,

7.) da ich allem Sündenleben,
Aller Freud
Dieser Zeit
Abschied hab gegeben,
Da mein Geist zu Gottes Füßen
Sank dahin
Und mein Sinn
Wollt in Reu zerfließen!

8.) Zwar ich bin nicht treu geblieben,
Wie ich sollt,
Wie ich wollt,
Dich allein zu lieben.
Aber du bleibst ohne Wanken
Immer doch
Treue noch.
Könnt ich recht dir danken!

9.) Seit hab ich so oft betrübet
Deinen Geist,
Wie du weißt.
Du hast doch geliebet,
Dass ich immer wieder kame
Und mein Schmerz
Brach dein Herz,
Das mich in sich nahme.

10.) O du sorgest für mich Armen,
Tag und Nacht
Hältst du Wacht,
Groß ist dein Erbarmen!
Lauf ich weg, du holst mich wieder,
Väterlich
Hältst du mich,
Wenn ich sinke nieder.

11.) Deine Güt, die ewig währet,
Hat mich oft
Unverhofft
In der Not erhöret.
O wie oft hast du mein Herze
Nicht erlöst
Und getröst,
Da ich lag im Schmerze!

12.) Deines Geistes Zug und Leiten
Spür ich ja
Innig nah,
Dass ich nicht soll gleiten.
Wenn ich stille bin und merke,
Geht er mir
Tröstlich für
Stets bei allem Werke.

13.) Wenn ich oft im Dunkeln walle,
Steht mir bei
Deine Treu,
Dass ich dann nicht falle,
Dass ich mich kann überlassen,
Stille stehn,
Ohne Seh’n
Meinen Gott umfassen.

14.) Du hast auch gezeigt mir Blinden,
Wie man dich
Innerlich
Kann im Herzen finden,
Wie man beten muss und sterben,
Wenn man will
Werden still
Und dein Reich ererben.

15.) Deine Güte muss ich loben,
Die so treu
Mir stand bei,
In so manchen Proben.
Dir hab ich es nur zu danken,
Dass ich doch
Stehe noch,
Der so leicht kann wanken.

16.) Bald durch Kreuz und bald durch Freuden
Hast du mich
Wunderlich
Immer wollen leiten.
Herr, ich preise deine Wege,
Deinen Rat,
Deine Gnad,
Deine Liebesschläge.

17.) O wie groß ist deine Güte!
Deine Treu
Immer neu
Preiset mein Gemüte.
Ach, ich muss, ich muss dich lieben,
Seel und Leib
Ewig bleib
Deinem Dienst verschrieben!

18.) Möchte ich alle Welt erkennen
Und mit mir
Danken dir
Und in Liebe brennen!
Deine Güte lass mich loben
Hier auf Erd,
Bis ich’s werd
Tun vollkommen droben.

Gerhardt, Paul – Ich habs verdient, was will ich doch

1. Ich habs verdient, was will ich doch
mich wider Gott viel sperren?
Komm immer her, du Kreuzesjoch
und bittrer Kelch des HErren!
Ohn Angst und Pein
mag der nicht sein,
der wider Gott gehandelt,
wie ich getan, da ich die Bahn
Der schnöden Welt gewandelt.

2. Ich will des HErren Straf und Zorn
mit willgem Herzen tragen,
in Sünden bin ich ja geborn,
hab auch im Sündenwagen
Mit eitler Freud oft meine Zeit
ganz liederlich verzehret,
Gott, meinen Hort,
in seinem Wort
Nicht, wie ich soll gehöret.

3. Ich habe den gebahnten Steg
verlassen und geliebet
den gottvergessnen Irreweg;
drum wird nun betrübet
mein Herz und Mut
durch Gottes Rut;
Er hält ein recht Gerichte
vor seinem Thron,
gibt Sold und Lohn
mit völligem Gewichte.

4. Gott ist gerecht, doch auch dabei
sehr fromm und voller Güte,
Die Vaterlieb und Mutertreu,
die wohnt ihm im Gemüte.
Gott zürnet nicht,
Wie wohl geschicht
Bei uns hier auf der Erden,
Da mancher Mann
Nicht wieder kann
Zur Sühn erweichet werden.

5. Nein, traun! das ist nicht Gottes Sinn,
sein Zorn, der hat ein Ende,
Wann wir uns bessern, fällt er hin
und macht die strengen Hände
Sanft und gelind,
Hört auf, die Sünd
Hier bei uns heimzusuchen:
GOtt kehrt den Grimm
mit Gnaden üm
und segnet nach dem Fluchen.

6. Das wird fürwahr auch mir geschehen!
es solls ein jeder spüren.
Gott wird einmal zum Rechten sehn
und meine Sach ausführen.
Sein Angesicht
wird mich ans Licht
aus meiner Höhle bringen,
Daß seine Treu
ich frisch und neu
erzählen mög und singen.

7. Drum freut euch nicht, ihr meine Feind,
ob ich derniederliege,
Denn mein Gott wird, eh ihr vermeint,
mir helfen, daß ich siege.
Sein heilge Hand
wird meinen Stand
schon wieder feste gründen;
Es wird sich Freud
und gute Zeit
nach trübem Wetter finden.

8. Ich bin in Not und Weiß doch nicht
von rechter Not zu sagen,
denn Gott ist meines Herzenslicht,
Wo das ist, muß es tagen
auch in der Nacht,
da sich die Macht
der Finsternis vermehret.
Wenn dieses Licht
mir scheint, so bricht
und fällt, was mich beschweret.

9. Es kommt die Zeit und ist nicht weit,
da will ich jubilieren;
Der aber, der mich jetzt verspeist
und Luft hat, zu vexieren
in meiner Not:
Wo ist dein Gott?
Der wird mit Schanden stehen;
Er wird mit Hohn,
ich mit der Kron
Der Ehren davon gehen.

Gerhardt, Paul – Der Herr, der aller Enden

Der Herr, der aller Enden
Regiert mit seinen Händen,
Der Brunn der ewgen Güter,
Der ist mein Hirt und Hüter.

2. So lang ich diesen habe,
Fehlt mirs an keiner Gabe,
Der Reichtum seiner Füller
Giebt mir die Füll und Hülle.

3. Er läßet mich mit Freuden
Auf grüner Aue weiden,
Führt mich zu frischen Quellen,
Schafft Rat in schweren Fällen.

4. Wenn meine Seele zaget
Und sich mit Sorgen plaget,
Weiß er sie zu erquicken,
Aus aller Not zu rücken.

5. Er lehrt mich thun uns lassen,
Führt mich auf rechter Straßen,
Läßt Furcht und Angst sich stillen
Um seines Namens willen.

6. Und ob ich gleich vor andern
Im finstern Thal muß wandern,
Fürcht ich doch keine Tücke,
Bin frei vom Ungelücke.

7. Denn du stehst mir zur Seiten,
Schützt mich vor bösen Leuten,
Dein Stab, Herr, und dein Stecken
Benimmt mir all mein Schrecken.

8. Du setzest mich zu Tische,
Machst, daß ich mich erfrische,
Wenn mir mein Feind viel Schmerzen
Erweckt in meinem Herzen.

9. Du salbst mein Haupt mit Öle
Und füllet meine Seele,
Die leer und durstig saße;
Mit voll geschenktem Maße.

10. Barmherzigkeit und Gutes
Wird mein Herz gutes Mutes,
Voll Lust, voll Freud und Lachen,
So lang ich lebe, machen.

11. Ich will dein Diener bleiben
Und dein Lob herrlich treiben
Im Hause, da du wohnest
Und Frommsein wohl belohnest.

12. Ich will dich hier auf Erden
Und dort, da wir dich werden
Selbst schaun im Himmel droben,
Hoch preisen, sing’n und loben

Gellert, Christian Fürchtegott – Gott, deine Güte reicht so weit

1. Gott, deine Güte reicht so weit,
so weit die Wolken gehen.
Du krönst uns mit Barmherzigkeit
und eilst, uns beizustehen.
Herr, meine Burg, mein Fels, mein Hort,
vernimm mein Flehn, merk auf mein Wort!
Denn ich will vor dir beten.

2. Ich bitte nicht um Überfluss,
um Schätze dieser Erden;
lass mir, soviel ich haben muss,
nach deiner Gnade werden!
Gib mir nur Weisheit und Verstand,
dich, Gott, und den, den du gesandt,
und mich selbst zu erkennen!

3. Ich bitte nicht um Ehr und Ruhm,
so sehr sie Menschen rühren.
Des guten Namens Eigentum
lass mich nur nicht verlieren!
Mein wahrer Ruhm sei meine Pflicht,
der Ruhm vor deinem Angesicht,
und danach will ich streben.

4. So bitt ich dich, allgütger Gott,
auch nicht um langes Leben.
Im Glücke Demut, Mut in Not,
das wollest du mir geben.
In deiner Hand steht meine Zeit;
lass du mich nur Barmherzigkeit
und Gnade vor dir finden.

Weitere Texte des Autoren in der Glaubensstimme

Gellert, Christian Fürchtegott – Wie groß ist des Allmächt’gen Güte

Wie groß ist des Allmächt’gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
der mit verhärtetem Gemüte
den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
sei ewig meine größte Pflicht.
Der Herr hat mich noch nie vergessen,
vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

O Gott, laß deine Güt und Liebe
mir immerdar vor Augen sein!
Sie stärk in mir die guten Triebe,
mein ganzes Leben dir zu weihn.
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen;
sie leite mich zur Zeit des Glücks,
und sie besieg in meinem Herzen
die Furcht des letzten Augenblicks.

Weitere Texte des Autoren in der Glaubensstimme

Eber, Paul – Helft mir Gotts Güte preisen

Helft mir Gotts Güte preisen,
Ihr lieben Kinderlein,
Mit G’sang und andrer Weisen,
Ihm allzeit dankbar sein,
Fürnehmlich zu der Zeit,
Da sich dieß Jahr thut enden,
Die Sonn sich zu uns wenden,
Das neu Jahr ist nicht weit.

Erstlich laßt uns betrachten
Des Herren reiche Gnad
Und so gering nicht achten
Sein unzählig Wohlthat.
Stets führen zu Gemüth,
Wie er dieß Jahr hat geben,
All Nothdurft diesem Leben
Und uns vor Leid behüt.

Lehramt, Schul, Kirch erhalten
In gutem Fried und Ruh,
Nahrung für Jung und Alte
Bescheret auch darzu
Und auch mit milder Hand
Sein Güter ausgespendet
Verwüstung abgewendet
Von dieser Stadt und Land.

Er hat unser verschonet
Aus väterlicher Gnad;
Wenn er sonst hätt belohnet
All unser Missethat
Mit gleicher Straf und Pein:
Wir wären längst gestorben,
In mancher Noth verdorben,
Die wir voll Sünden sein.

Nach Vaters Art und Treuen
Er uns so gnädig ist,
Wenn wir die Sünd bereuen,
Glauben an Jesus Christ
Herzlich ohn Heuchelei,
Thut er all Sünd vergeben,
Lindert die Straf darneben,
Steht uns in Nöthen bei.

All solch dein Güt wir preisen,
Vater im Himmelsthron,
Die du uns thust beweisen
Durch Christum, deinen Sohn,
Und bitten ferner dich:
Gib uns ein friedlichs Jahre,
Vor allem Leid bewahre
Und nähr uns mildiglich.

Behm, Martin – 15. November

Im Ton: Laßt uns Gottes Güte preisen.

Wenn ich bedenk die Güte,
So uns Gott stets beweist,
So freut sich mein Gemüthe,
Mein Leib und Seel ihn preist
In rechter Innigkeit.
Viel guts hat er bescheret,
Davon er uns ernähret.

Er giebt uns Holz zu feuern,
Wenns frostig ist und kalt,
Bestellt uns Ställ und Scheuern,
Ein reichen Unterhalt,
Getreid, Wild, Vieh und Schwein;
Wir nehmen Brod von Söllern,
Den Trank aus unsern Kellern,
Da wird der Most zu Wein.

Drum solln wir Gott dem Herren
So wohl dem Kaiser sein
Nun geben ohn Beschweren,
Was wir ihm schuldig sein.
Das helf uns Jesus Christ,
Daß wir Gott dienen alle,
Zu loben ihn mit Schalle
Hier und in jener Frist.

Amen.

Nöldeke – Martin Behemb’s geistliche Lieder