Veni redemptor gentium.
VOn Adam her so lange zeyt
war vnser fleysch vermaledeyt,
Seel vnd geyst biß jnn todt verwundt,
am gantzen menschen nichts gesundtt.
Vns het vmbfangen grosse not,
vber vns herrschet sünd vnd todt,
Wir suncken in der hellen grund,
vnd war niemand, der helffen kundt.
Gott sah auff aller menschen stet
nach einem, der seinn willen thet,
Er sucht einn Man nach seinem mut,
fand aber nichts, den fleysch vnd blut.
Denn die rechtschaffne heyligkeyt,
wirdigkeyt vnd gerechtigkeyt
Hetten sie in Adam verlorn,
auß welchem sie waren geborn.
Als er so groß sichtumb erkant
vnd keinen Artzt noch helffer fandt,
Dacht er an seine grosse lieb
vnd wie sein Wort warhafftig blieb.
Sprach, Ich wil barmhertzigkeyt thun,
für die welt geben meinen Sun,
Das er jr Artzt vnd Heyland sey,
sie gesund mach vnd benedey.
Er schwür ein Eyd dem Abraham,
auch dem Dauid von seinem stamm,
Verhieß jn zu geben den Sun
vnd durch jn der Welt hülffe thun.
Er thets auch den Propheten kund
vnd breytets auß durch jren mund,
Dauon Künig vnd fromme leut
sein warteten vor langer zeyt.
Ob sie wol, wie jr hertz begert,
des leyblich nicht wurden gewert,
Doch hetten sie im glauben trost,
das sie solten werden erlöst.
Da aber kamm die rechte zeit,
von welcher Jacob propheceyt,
Las er jm ein Jungkfraw auß,
eim Mann vertrewt von Dauids hauß.
In der wirckt er mit seiner krafft,
schuff vom blut jrer Jungkfrawschafft
Das rein vnd benedeyte kind,
bey dem man gnad vnd warheyt findt.
O Christe, benedeyte frucht,
entpfangen rein in aller zucht,
Gebenedey vnd mach vns frey,
sey vnser heyl, trost vnd ertzney!