Ludwig Helmbold – Vertrauen auf Gott.

Von Gott will ich nicht lassen,
Denn er lässt nicht von mir;
Führt mich auf rechter Straßen,
Da ich sonst irret‘ sehr.
Er reicht mir seine Hand;
Den Abend und den Morgen
Tut er mich wohl versorgen,
Sei, wo ich woll im Land.

Wenn sich der Menschen Hulde
und Wohltat all verkehrt,
So findt sich Gott gar balde,
Sein Macht und Gnad bewährt;
Hilfet aus aller Not,
Errett von Sünd und Schanden,
Von Ketten und von Banden,
Und wenns auch wär der Tod.

Auf ihn will ich vertrauen
In meiner schweren Zeit:
Es kann mich nicht gerauen;
Er wendet alles Leid.
Ihm sei es heimgestellt;
Mein Leib, mein Seel, mein Leben
Sei Gott dem Herrn ergeben:
Er schaffs, wies ihm gefällt.

Es tut ihm nichts gefallen,
Denn was mir nützlich ist.
Er meints gut mit uns allen,
Schenkt uns den Herren Christ,
Ja seinen lieben Sohn.
Durch ihn er uns bescheret,
Was Leib und Seel ernähret:
Lobt ihn ins Himmels Thron.

Lobt ihn mit Herz und Munde,
Welchs er uns beides schenkt.
Das ist ein selig Stunde,
Darin man sein gedenkt;
Sonst verdirbt alle Zeit,
Die wir zubringen auf Erden:
Wir sollen selig werden
und bleibn in Ewigkeit.

Auch wenn die Welt vergehet
Mit ihrer stolzen Pracht,
Kein Ehr noch Gut bestehet,
Welchs vor war groß geacht;
Wir werden nach dem Tod
Tief in die Erd begraben:
Wenn wir geschlafen haben,
Will uns erwecken Gott.

Die Seel bleibt unverloren,
Geführt in Abrams Schoß:
Der Leib wird neu geboren,
Von aller Sünden los,
Ganz heilig, rein und zart,
Ein Kind und Erb des Herren;
Daran muss ihn nicht irren
Des Teufels listig Art.

Darum, ob ich schon dulde
Hie Widerwärtigkeit,
Wie ich auch wohl verschulde:
Kommt doch die Ewigkeit,
Ist aller Freuden voll;
Dieselb ohn einigs Ende,
Dieweil ich Christum kenne,
Mir widerfahren soll.

Das ist des Vaters Wille,
Der uns geschaffen hat;
Sein Sohn hat Guts die Fülle
Erworben und Genad;
Auch Gott der heilig Geist
Im Glauben uns regieret,
Zum Reich der Himmel führet:
Ihm sei Lob, Chr und Preis!