Helmbold. Ludwig – Gott steh uns bei zu dieser Zeit

1.) Gott steh uns bei zu dieser Zeit,
Da sich die alte Schlang‘ noch regt
Und lässt nicht ab von ihrem Streit
Wider des Glaubens Einigkeit.

2.) Beweise dich als starker Held,
Vor dem erzittert alle Welt,
Die sich der Wahrheit widersetzt.
Kein Lügener besteht zuletzt.

3.) Sei uns gnädig durch deinen Sohn,
Erhalt die wahre Religion,
Das einig‘ Evangelion,
Und sei gelobt uns Himmelsthron.

Helmbold. Ludwig – Frisch auf, meine Seel‘, verzage nicht

1.) Frisch auf, meine Seel‘, verzage nicht,
Gott wird sich dein erbarmen.
Er teilt dir Rat und Hilfe mit,
Und ist ein Schutz der Armen.
Drückt dich das Leid
In Glück und Freud‘
Kann man nicht allzeit sitzen.
Wer Gott vertraut,
Hat wohl gebaut,
Den will er ewig schützen.

2.) Dies hat Josef, der fromme Mann,
Sehr oft und viel erfahren.
Seht David und seht Hiob an,
Die oft in Unfall waren.
Doch hat sie Gott
In ihrer Not
Stets gnädiglich behütet.
Wer Gott vertraut,
Hat wohl gebaut,
Wenn gleich der Feind sehr wütet.

3.) Trotz sei dem Teufel und der Welt,
Von Gott mich abzuführen!
Mein Hoffnung ist auf ihn gestellt
Und Güte lässt er spüren.
Er hat mir Gnad‘
Und Hilf‘ und Rat
In seinem Sohn verheißen.
Wer Gott vertraut,
Hat wohl gebaut,
Wer will mir’s anders weisen.

4.) Wenn böse Leut‘ schon spotten mein,
Mich ganz und gar verachten,
Als wollt‘ Gott nicht mein Helfer sein.
Dennoch will ich’s nicht achten.
Der Schutzherr mein
Ist Gott allein,
Dem hab ich mich ergeben.
Dem ich vetrau
Und auf ihn bau,
Der kann mich wohl erheben.

5.) Hätt‘ es bisweilen auch den Schein,
Als wollt‘ mich Gott nicht schützen
Und ich sollt‘ ohne Hilfe sein
Und mein Vertrau’n nichts nützen,
So weiß ich doch,
Er wird mich noch
Zu seiner Zeit nicht lassen.
Wer Gott vertraut,
Hat wohl gebaut,
Wie könnt‘ ich er mich denn hassen?

6.) Drum freu dich, meine liebe Seel‘
Und hoff auf Gottes Gnaden.
Welt, Sünde, Teufel, Tod und Höll‘
Soll ewig dir nicht schaden.
Denn Gottes Sohn,
Der Gnadenthron,
Hat sie all‘ überwunden.
Auf Gott vertrau,
Fest auf ihn bau,
Er hilft zu allen Stunden,

7.) Der’r keinen er verlassen hat,
Die nach sein’m Willen leben,
Um Hilf‘ ihn bitten früh und spat,
Sich gänzlich ihm ergeben.
Glaub‘, Lieb‘, Geduld,
Bringt Gottes Huld,
Dazu ein gut‘ Gewissen.
Wer’s Gott vertraut,
Fest darauf baut,
Der soll’s ewig genießen.

8.) Wer aber Hilf‘ bei Menschen sucht
Und nicht bei Gott, dem Herren,
Der ist gottlos und verflucht,
Kommt nimmermehr zu Ehren.
Denn Gott allein
Will mein Helfer sein,
In Jesu Christi Namen.
Wer solches glaubt
Und Gott vertraut,
Soll selig werden, Amen.

Helmbold. Ludwig – Wie lieblich und wie schöne

1.) Wie lieblich und wie schöne
Sind der Boten Füße,
Die auf den Bergen gehen
Und herab uns grüßen
Mit Fried‘ und großer Güte
Und sagen, dass Gott König sei,
Der Zion behüte.

2.) Hört, wie die Wächter rufen,
Frei mit lauter Stimme.
Dass viel‘ Gut’s sei zu hoffen,
Tun sie freudig rühmen.
Öffentlich wird man’s schauen,
Dass Gott viel Volks bekehren wird
Zu sei’m Dienst und Glauben.

3.) Eia, seid alle fröhlich,
Rühmet mit einander.
Jerusalem war hässlich,
Sie ist wohl geändert.
Gott hat sein Volk getröstet,
Die traurig‘ Stadt Jerusalem
Ist zur Freud erlöset.

4.) Der Herr hat offenbaret
Sein heilig‘ Geheimnis,
Allen Völkern die Wahrheit,
So da waren heidnisch,
Auf dass aller Welt Ende
Mit Freuden unsers Gottes Heil
Jesum Christ, erkenne.

5.) Lob sei Gott, unserm Herren,
Dem Vater und Sohne,
Dem Heil’gen Geist zu Ehren
Singt von Herzen schöne,
Dass er uns Christi Namen
Hat offenbart, dadurch wir all
Selig werden. Amen.

Helmbold. Ludwig – Ein Stern im Morgenland erscheint

1.) Ein Stern im Morgenland erscheint,
Sein Lauf stracks nach Judäa wendt.
Christus, geborn zu Bethlehem,
Will keinem Volk verborgen sein,
So weit die Sterne leuchten.
Gott will die Welt voll Christen.

2.) Die Weisen durch den Stern geführt,
Haben gewisse Schrift gehört.
Christus, geborn zu Bethlehem,
Will keinem Volk verborgen sein,
So weit die Sterne leuchten.
Gott will die Welt voll Christen.

3.) Die Schrift und Stern zeigen das Kind,
Auf Erden aller Menschen Freund.
Christus, geborn zu Bethlehem,
Will keinem Volk verborgen sein,
So weit die Sterne leuchten.
Gott will die Welt voll Christen.

4.) Gold, Weihrauch und Myrrhen sie gab’n,
Evangelisch zu Hause kam’n.
Christus, geborn zu Bethlehem,
Will keinem Volk verborgen sein,
So weit die Sterne leuchten.
Gott will die Welt voll Christen.

5.) Herodes hatte Feindschaft für,
Den Christen öffnet Gott die Tür.
Christus, geborn zu Bethlehem,
Will keinem Volk verborgen sein,
So weit die Sterne leuchten.
Gott will die Welt voll Christen.

Helmbold. Ludwig – Maria kommt zur Reinigung

1.) Maria kommt zur Reinigung,
Die doch geboren hat ohn‘ Sünd‘
Ein‘ Sohn, der an ihm selbst rein ist
Und alle Welt von Sünd‘ rein wäscht.

2.) Im Tempel wird Er dargestellt,
Ist alleine, so Gott gefällt,
Der Erstgeborne Weibes Sohn,
Dazu kein Mann nichts hat getan.

3.) Er wird dem Herrn geheiliget,
Die Mutter ein paar Tauben gibt,
Aber macht Ihn damit nicht los,
Denn er für uns selbst leiden muss.

4.) Zum Heiland hat Ihn Gott bereit’t,
Den Menschenkindern breit und weit,
Zum Licht der Heiden klar und hell
Und zum Preis des Volks Israel.

5.) Wer Ihn aufnimmt wie Simeon,
Der fährt mit Fried‘ und Freud‘ davon,
Aus dieser Welt, in Gottes Reich,
Das werd‘ an uns war ewiglich.

Helmbold. Ludwig – Nun lasst uns Gott erheben

1.) Nun lasst uns Gott erheben,
Ihm Dank und Ehre geben
Für alle seine Gaben,
Die wir empfangen haben.

2.) Er hat voll Huld das Leben
Uns allen einst gegeben
Und will es in Gefahren
Auch gnädiglich bewahren.

3.) Er sorgt für Leib und Seele,
Dass uns kein Gutes fehle,
Auch selbst bei unsern Sünden
Lässt er sich gnädig finden.

4.) Ein Arzt ist uns gegeben,
Der selber ist das Leben,
Der hat, da er gestorben,
Uns alles Heil erworben.

5.) Die Mittel seiner Gnaden
Sind gut für allen Schaden,
Wenn wir nur seinen Willen
Gewissenhaft erfüllen.

6.) Dann wird die Schuld vergeben,
Geschenkt wird uns das Leben.
was werden wir dort haben,
O Gott, für große Gaben!

7.) Wir bitten deine Güte,
Dass sie uns stets behüte.
Auch wollst du deinen Segen
Auf unsre Nachwelt legen.

8.) Erhalt uns in der Wahrheit
Bis wir in Himmelsklarheit
Einst preisen deinen Namen.
Erhör uns, Vater, Amen!

Helmbold. Ludwig – Lasst unserm Gott uns singen

1.) Lasst unserm Gott uns singen,
Ihm Dank und Ehre bringen,
Dass wir so viele Gaben
Aus seiner Fülle haben.

2.) Wer kann es ihm erwidern?
Ein Leib mit Sinn und Gliedern,
Ein Geist, der will und denket
Ist uns von ihm geschenket.

3.) Und wie er erst das Leben
Allmächtig uns gegeben,
So will, es zu bewahren,
Auch seine Treu nichts sparen.

4.) Er gibt, nach Vaterweise
Dem Leibe täglich Speise,
Erhält ihm seine Kräfte
Und fördert sein Geschäfte.

5.) Auch wehrt er dem Verderben:
Die Seele soll nicht sterben,
Die doch in tiefen Wunden
Des Todes Gift empfunden.

6.) Sein Sohn ist uns gegeben
Zum Arzt, ja selbst zum Leben.
Der hat, als er gestorben,
Genesung uns erworben.

7.) Die Sünd‘ ist nun gesteuert,
Die ganze Seel erneuert,
Der Mensch, der Straf‘ entbunden,
Des Todes Furcht verschwunden.

8.) Das Herz schmeckt fromme Freuden,
Hat Trost in allen Leiden
Und wagt’s Gott frei zu bitten,
Vor ihm sich auszuschütten.

9.) Wenn wir schon hier auf Erden
So hoch begnadigt werden,
Gott, was wird erst für Gaben
Für uns der Himmel haben?

10.) Doch weil wir hier noch wallen,
Wirst du mit Wohlgefallen,
Du, Vater, dem wir trauen,
Auf uns hernieder schauen.

11.) In Not wirst du uns schützen,
In Schwachheit unterstützen,
Bedürfnisse bemerken,
Uns in Versuchung stärken.

12.) Leit‘ uns in deiner Wahrheit,
Bis wir in voller Klarheit
Dich, Vater, näher kennen
Und besser preisen können.

Helmbold. Ludwig – Der hohe Himmel jauchzen soll

1.) Der hohe Himmel jauchzen soll,
Ja, Berg und Tal sei Freuden voll.
Denn Gott, der hat sein Volk getröst
Und durch Erbarmung uns erlöst.

2.) Was ist denn nun, dass Zion spricht:
Der Herr will bei mir halten nicht.
Was saget sie: Herr Herr ist fern
Und will mein nicht gedenken mehr.

3.) Wo geschieht’s? Ist es auch gemein,
Dass je ein Weib so hart kann sein,
Dass sie ihr’s Kindeleins vergieß
Und ihres Leibes Sohn verließ?

4.) Und wenn sie schon dergleichen tät,
So ist doch mein Gedächtnis stät.
Siehe mein‘ Hand dich zeichnet an.
So spricht Gott, der nicht lügen kann.

Helmbold. Ludwig – Vom Ölberg zeucht daher

1.) Vom Ölberg zeucht daher
Christus, aller Welt Herrscher.
Auf ein’m Esel reit er ein,
der Höchst‘ in niedrigem Schein.
Siehe dich mit Freuden um,
Zion. O Jerusalem,
Jauchze, dieser König ist dein,
Durch ihn sollst du selig sein.

2.) Viel Zeichen, zuvor gesagt,
Die Welt lang gesehen hat.
Himmel, Erd‘ und Meer bezeugt
Des Menschen Sohn ist nicht weit.
Siehe dich mit Freuden um,
Zion. O Jerusalem,
Jauchze, dieser König ist dein,
Durch ihn sollst du selig sein.

3.) Johannes zu seiner Zeit
Im Gefängnis hört mit Freud‘,
Jesus sei der Mann beweist,
Welchen alle Schrift verheißt,
Siehe dich mit Freuden um,
Zion. O Jerusalem,
Jauchze, dieser König ist dein,
Durch ihn sollst du selig sein.

4.) Der Prediger am Jordan
Zeiget den Gesandten an,
Messias sei vor der Tür,
Jedermann zur Buß‘ sich kehr.
Siehe dich mit Freuden um,
Zion. O Jerusalem,
Jauchze, dieser König ist dein,
Durch ihn sollst du selig sein.

Helmbold, Ludwig – Amen!

Amen, Gott, Vat’r und Sohn,
sey Lob im Himmelsthron,
sein Geist stärk‘ uns im Glauben,
laß uns das Wort nicht rauben;
er woll’s in uns bewahren,
bis wir von hinnen fahren.

Amen! Gott sey gepreis’t,
der uns auf Jesum weis’t,
der helf‘ uns all’n zusammen,
in Jesu Christi Namen,
und woll‘ nach diesem Leben
die Freudenkron‘ uns geben.

Geistlicher Liederschatz
Sammlung der
vorzüglichsten geistlichen Lieder für
Kirche, Schule und Haus
Berlin, bei Samuel Elsner
Gedruckt bei Trowitzsch und Sohn
1832