Savonarola, Girolamo – Mein Jesus

Mein Jesus ist die Liebe,
Die heilgen Brand entfacht.
Die’s Herz, das kalt und trübe,
Wie Blumen blühen macht;
Nur daß es Tag und Nacht
In ihm zu glühn sich übe.
Drum, Herz, vom Weltgetriebe
Fleug auf zur süßen Liebe!

Herz, fühlst du Todeswunden,
Dich heilt sein süßes Wort;
In ihm hast du gefunden
Den sichern, selgen Port.
O daß ich fort und fort
In diesem Hafen bliebe!
Herz, fleug vom Weltgetriebe
Zu deiner süßen Liebe!

Sei fürder nicht mein eigen,
Du Herz in meiner Brust;
Zu ihm sollst du dich neigen;
Die Welt hat wenig Lust;
Trug wär’s, mir ist’s bewußt,
Wenn ich mich ihr verschriebe.
Herz, fleug vom Weltgetriebe
Zu deiner süßen Liebe!

Willst du hier heimisch werden,
Bleibt Heimatruh dir fern;
Sturm herrscht und Streit auf Erden,
Leid ist des Lebens Kern.
Drum laß zum Morgenstern
Sich wenden alle Triebe.
Herz, fleug vom Weltgetriebe
Zu deiner süßen Liebe!

Laß fahren alle Geister
Und halte bei Jesu stand;
Er ist dein Herr und Meister.
Sag, wo ist eine Hand,
Die dich ins Vaterland
So siegsgewiß erhübe?
Herz, fleug vom Weltgetriebe
Zu deiner süßen Liebe!

Schwingt gegen mich die Waffen,
Die ihr die Liebe haßt!
Heil muß und Lust mir schaffen
Doch eurer Feindschaft Last;
Der Schild, den ich erfaßt,
Ist Jesu ewge Liebe.
Herz, fleug vom Weltgetriebe
Zu deiner süßen Liebe!

Savonarola, Girolamo – Herr, mit deinen Retterarmen

Herr, mit deinen Retterarmen,
Meine Lust, die helfen kann,
Komm zu mir auch mit Erbarmen,
Nimm auch mich zum Diener an.

Einsam, müde muß ich wallen,
Finde nimmer Trost und Rath,
Und ich weiß, ich werde fallen
Auf dem friedenlosen Pfad.
Und der Schrecken ist sein Ende
In des Abgrunds Fluch und Bann,
Herr, nach dir wend‘ ich die Hände,
Der allein mir helfen kann.

Du hast dich herabgeneiget,
Locktest auf der Liebe Feld,
Das hinauf zum Himmel steiget!
Meine Thorheit, schuldentstellt,
Ließ des Weges Dornen sehen,
Seine Siegerkränze nicht.
Laß mich wieder zu dir gehen,
Herr, dem Hülfe nie gebricht.

Hätt‘ ich damals dem geachtet.
Von verlorner Sünderbahn,
Die zur Linken niedernachtet.
Mich gewendet himmelan;
Froh und leicht wär‘ ich gezogen.
In der Wahrheit Zuversicht.
Der getäuscht sich und betrogen.
Send‘ ihm deiner Hoffnung Licht.

Eile Herr, mein Leben eilet.
Komm herein ins arme Herz,
Das, zerstöret und zertheilet.
Flammt nach dir in Liebesschmerz.
Gott, mein Gott, mich nicht verlasse.
Den der alte Feind bekriegt.
In den Vaterarm mich fasse,
Weil darin der Himmel liegt.

Rückwärts gleit‘ ich, wo mich halten?
Wenn dein Arm nicht Hülfe schafft.
Muß mein Herz zu Stein erkalten.
Schmelzend Eis wird meine Kraft.
Der sich müde nach dir sehnet
Liegt verlassen vor dir da,
Weit ist ihm der Weg gedehnet,
Und der Abend ist ihm nah.

Rapp – Die erwecklichen Schriften Savonarolas

Sachs, Hans – Das lied: die Fraw von hymel,

verendert, und Christlich Corrigiert

(Findet sich zuerst in den beiden Nürnberger Enchiridien von 1525 und den ähnlichen Gesangbüchern von diesem Jahre.)

1. Christum von hymel ruff ich an
in disen grossen nötten mein!
Im Gsetz ich mich verschuldet han,
zu leyden ewig helle pein,
Gen deim vater:
O Christe, ker
sein zorn von mir,
mein zuflucht ist allain zu dir,
hilff, ee das ich verzweyffel schir!

O Christe, du mein beschirmer,
du sun Gottes unnd mensch so zart,
Mein gayst ist mir betrübet seer,
wann sich reget mein sündig art.
Ich stee in angst,
wiewol mir langst
het wol gebirt
bey dir zu suchen hilf mit girt,
so hat mich menschen leer verfürt.

3. Darumb halt für, herr Jesu Christ,
das mein gewissen mach mir rain,
Seyt das du mein versüner bist
gen Got deinem vater allain!
Wann ich trag doch
mein hoffnung noch
auff dein genad,
das creutz in gedult auff mich lad,
auff das mein flaisch dem gayst nit schad.

4. O Christe zart, warer haylandt,
mit deinem gayst bekreffig mich,
Das ich in deinem wort bestandt
und darinn wander stettigklich,
Und mich nit ker
an menschen leer
und gleyßnerey,
wie schön, hübsch und gleyssen su sey,
das mein gwissen daruor bleyb frey.

5. Die hailig schrifft saget von dir,
durch dich allain kumm erlösung:
Seyt nun kain werck kan helffen mir,
so stat zu dir all mein hoffnung.
Ainiger trost,
hast mich erlost
von aller not
durch dein sterben und bittern todt,
dir sey lob, eer, Künig Sabaot!

Wackernagel – Das deutsche Kirchenlied von Martin Luther bis auf Nicolaus Herman und Ambrosius Blaurer

Sachs, Hans – Das lied: Rosina wa was dein gestalt,

Christlich verendert, von der erkantnuß Christi.

O Christe, wa war dein gestalt
bey Bapst Siluesters leben,
Da kayser Constantinus gwalt
im über Rom thet geben?
Für war glaub ich,
her der Bapst dich
durchs gnaden liecht gesehen,
er hett warleych
das jrdisch Reych
durch dein eer thun verschmehen!

Het Gracianus dich erkant,
da er mit fleyß thet schreyben
Das Bäpstlich recht, Decret genant,
Römisch handthierung treyben,
So het er dir
der gnaden zir
für all ding zu gemessen,
mitt der du hast
durch gaystes glast
all Christen hertz besessen!

Het kayser Nero seiner zeyt
erkennet dich der gleychen,
Er het nit mördet so vil leüt
drungen von dir zu weychen,
Der gleych yetzt vil!
drumb ich nit wil!
mich kaim menschen vertrewen:
allain, herr, dein
erkantnuß rain,
die sol mich ewig frewen!

Wackernagel – Das deutsche Kirchenlied von Martin Luther bis auf Nicolaus Herman und Ambrosius Blaurer

Rambach, Johann Jakob – O Lehrer, dem kein Lehrer gleich

O Lehrer, Dem kein Lehrer gleich,
An Weisheit, Lieb‘ und Eifer reich,
Gefallner Sünder Licht und Rath,
Prophet, berühmt durch Wort und That,
Gesalbet durch des Vaters Hand,
Und uns zu unserm Heil gesandt!

Du kamst aus Deines Vaters Schooß,
Und machtest alle Siegel los,
Worin Sein Rath verborgen war;
Durch Dich ward alles offenbar
Und an das helle Licht gestellt,
Was Dunkelheit umschlossen hält.

Du wiesest uns die wahre Spur
Zu Gott, dem Schöpfer der Natur,
Du hast den Weg uns recht gezeigt,
Darauf man zu dem Himmel steigt;
Was Du vom Vater selbst gehört,
Das hast Du unverfälscht gelehrt.

Du sahest in der Gottheit Licht
Von Angesicht zu Angesicht,
Was, nach der ew’gen Liebe Rath,
Man künftig zu erwarten hat;
Du machtest alls klarer kund,
Als jemals der Propheten Mund.

Das Lehramt, welches Du geführt,
Hast Du mit Heiligkeit geziert,
Mit Wundern hast Du es bestärkt,
Woraus man Deine Allmacht merkt,
Ja endlich, als es Gott geschickt,
Ein blutig Siegel drauf gedrückt.

Nachdem Du hingegangen bist,
Wo aller Weisheit Ursprung ist,
So setzest Du, Du ew’ges Wort,
Dein Lehramt durch die Knechte fort,
Die Dein Beruf Dir zugeführt,
Und sie mit Gaben ausgeziert.

Du aber sendest Deinen Geist,
Den Du den Gläubigen verheiß’st,
Der allen Seelen, die er liebt,
Erkenntniß, Licht und Weisheit giebt,
Dein Wort in Herz und Sinne schreibt,
Und bei den Deinen ewig bleibt.

Ach laß, o himmlischer Prophet,
Mich schauen Deine Majesätt,
Mach mich vom Eigendünkel frei,
Damit ich Dir gehorsam sei.
Du sollst mein höchster Lehrer sein,
Führ mich in Deine Schule ein!

Schaff – Deutsches Gesangbuch

Rist, Johann – Du Lebensbrot, Herr Jesu Christ

1. Du Lebensbrot, Herr Jesu Christ,
Mag dich ein Sünder haben,
Der nach dem Himmel hungrig ist
Und sich mit dir will laben,
So bitt‘ ich dich demütiglich,
Du wollest so bereiten mich,
Daß ich recht würdig werde.

2. Auf grüner Aue wollest du
Mich diesen Tag, Herr, leiten,
Den frischen Wassern führen zu,
Den Tisch für mich bereiten.
Ach, ich bin sündlich, matt und krank,
Laß, Herr, mich deinen Gnadentrank
Aus deinem Becher schmecken!

3. Du angenehmes Himmelsbrot,
Du wollest mir verziehen,
Daß ich in meiner Seelennot
Zu dir muß kläglich schreien;
Dein Glaubensrock bedecke mich,
Auf daß ich möge würdiglich
An deiner Tafel sitzen!

4. Tilg allen Haß und Bitterkeit,
O Herr, aus meinem Herzen,
Laß mich die Sünd‘ in dieser Zeit
Bereuen ja mit Schmerzen;
Du heissgebratnes Osterlamm,
Du meiner Seele Bräutigam,
Laß mich dich recht geniessen!

5. Zwar ich bin deiner Gunst nicht wert,
Als der ich jetzt erscheine
Mit Sünden allzuviel beschwert,
Die schmerzlich ich beweine.
In solcher Trübsal tröstet mich,
Herr Jesu, daß du gnädiglich
Der Sünder dich erbarmest.

6. Ich bin ein Mensch, krank von der Sünd‘,
Laß deine Hand mich heilen!
Erleuchte mich, denn ich bin blind;
Du kannst mir Gnad‘ erteilen.
Ich bin verdammt, erbarme dich;
Ich bin verloren, suche mich
Und hilf aus lauter Gnaden!

7. Mein Bräutigam, komm her zu mir
Und wohn in meiner Seelen;
Laß mich dich küßen für und für
Und mich mit dier vermählen!
Ach, laß doch deine Süßigkeit
Für meine Seele sein bereit
Und stille ihren Jammer!

8. Du Lebensbrot, Herr Jesu Christ,
Komm selbst, dich mir zu schenken!
O Blut, das du vergossen bist,
Komm eiligst, mich zu tränken!
Ich bleib‘ in dir und du in mir,
Drum wirst du, meiner Selle Zier,
Auch mich dort auferwecken.

Rambach, Johann Jakob – Großer Mittler, der zur Rechten

Großer Mittler, der zur Rechten
seines großen Vaters sitzt
und die Schar von seinen Knechten
in dem Reich der Gnaden schützt,
den auf dem erhabnen Throne
in der königlichen Krone
alles Herr der Ewigkeit
mit verhülltem Antlitz scheut.

Dein Geschäft auf dieser Erden
und dein Opfer ist vollbracht;
was vollendet sollte werden,
ist geschehn durch deine Macht;
da du bist für uns gestorben,
ist uns Gnad und Heil erworben,
und dein siegreich Auferstehn
läßt uns in die Freiheit gehn.

Nun ist dieses dein Geschäfte
in dem obern Heiligtum,
die erworbnen Segenskräfte
durch dein Evangelium
allen denen mitzuteilen,
die zum Thron der Gnaden eilen,
nun wird uns durch deine Hand
Heil und Segen zugewandt.

Deines Volkes werte Namen
trägest du auf deiner Brust,
und an den gerechten Samen
denkest du mit vieler Lust;
du vertrittst, die an die gläuben,
daß sie dir vereinigt bleiben,
bittest in des Vaters Haus
ihnen eine Wohnung aus.

Doch vergißt du auch der Armen,
die der Welt noch dienen, nicht,
weil dein Herz dir vor Erbarmen
über ihrem Elend bricht;
daß dein Vater ihrer schone,
daß er nicht nach Werken lohne,
daß er ändre ihren Sinn,
ach da zielt dein Bitten hin.

Einst in deiner Menschheit Tagen,
als die Sünden aller Welt
dir auf deinen Schultern lagen,
hast du dich vor Gott gestellt,
bald mit Seufzen, bald mit Weinen
für die Sünder zu erscheinen,
o mit welcher Innigkeit
batest du in jener Zeit.

Immer noch wird unser Flehen
durch den Heiland unterstützt,
da er in des Himmels Höhen
zu des Vaters Rechten sitzt.
Nun, Herr, kannst du Satans Klagen
majestätisch niederschlagen,
und nun macht dein theures Blut
unsre böse Sache gut.

Die Verdienste deiner Leiden,
stellst du deinem Vater dar
und vertrittst nunmehr mit Freuden
deine theu’r erlöste Schaar;
daß er möge Kraft und Leben
deinem treuen Volke geben
und die Seelen zu dir zieh’n,
die noch deine Freundschaft flieh’n.

Großer Mittler, sei gepriesen,
daß du in dem Heiligtum
so viel Treu an uns bewiesen;
dir sei Ehre, Preis und Ruhm.
Laß uns dein Verdienst vertreten,
wenn wir zu dem Vater beten;
sprich für uns in letzter Not,
wenn den Mund verschließt der Tod.

Redern, Hedwig von – Fülle in Christus

Fülle der Liebe und Fülle der Freuden,
Fülle des Segens hat Jesus für dich.
Nichts darf vom Strom seiner Gnade dich scheiden.
Tauch in die Fülle, die niemals entwich.

Fülle in ihm! Für die Kraftlosen Stärke,
volles Genüge! Nichts mangelt uns mehr,
wenn wir uns bergen im fertigen Werke
seiner Erlösung, und das ist nicht schwer.

Glaub’ es, glaub’ es, er nimmt die Hülle
von deinen Augen, bis daß du’s erkannt:
Dir zur Verfügung steht all seine Fülle.
Nimm sie aus Jesu geöffneter Hand!

Mathesius, Johann – Hört, ihr Christen, und merket recht

Ein Lied der Kirchen Gottes im Thal, vom Leiden Jesu Christi. Aus dem 53. Cap. Jes.

Hört, ihr Christen, und merket recht,
Was Gott weissagt von seinem Knecht,
Von seim Sohn, dem Herrn Jesu Christ,
Der unser Mittler worden ist.

„Sich, mein Knecht, der ist glehrt und weis,
Er scheußt vor mir auf wie ein Reis;
Gott ist er von Natur und Gwalt,
Im Fleisch ging er in Knechtes Gstalt.

Er ward arm, elend und veracht,
Von Schmerzen und Krankheit verschmacht,
An ihm ärgert sich Jedermann,
Sehr wenig Leut ihn nahmen an.

Ob ihn sein eigen Volk sehr schändt,
So ist er doch mein Sohn erkennt;
Der Heiden Licht und Trost er heißt,
Mein Bund er ihn aus Gnaden leist.

Aus Lieb hab ich ihn euch gesandt,
Auf ihm leit der Welt Schuld und Schand;
Die büßt er an des Kreuzes Stamm,
Er ist mein gfälligs Osterlamm.

Eur Schmerzen und der Sünden Last,
Die hab ich ihm selbst aufgefaßt;
In Ghorsam er eur Krankheit trug,
Um fremder Schuld ich ihn sehr schlug.

Das leidt er wie ein Lamm mit Gduld,
Erwirbt dadurch auch fremde Schuld;
Eur Mißthat hat ihn hart verwundt,
Durch sein Striemen seid ihr gesund.

Er ist das einig Opfer zwar,
Das euer Schuld bezahlet gar,
Sein Blut ist das rechte Lösgeld,
Das ledig macht die gfangne Welt.

Ob er wohl an das Kreuz ist ghenkt,
Und ward in Tod und Grab versenkt,
Währt doch sein Angst ein kleine Zeit;
Er lebt und herrscht in Ewigkeit.

Sein Reich er selbst auf Erd anricht,
Darin kein Samen ihm gebricht;
Mit Lust und Freud er da regiert,
Und seine Kraft in Schwachheit führt.

Da theilt er aus im Wort sein Blut,
Damit er euch besprengen thut,
Und schenkt die ewig Grechtigkeit
Seinen Brüdern, der Christenheit.

Er ist allein mein grechter Knecht,
Wer ihn erkennt, der ist gerecht.
Wer auf ihn herzlich trauen kann,
Den nehm ich zu eim Erben an.

Der Sohn mir zwar allein gefällt;
Wer sein Wort hört und stets behält,
Im Kreuz und Tod nicht von mir setzt,
Der wird all seines Leids ergetzt.

Er ist das Haupt der Christenheit,
Der für euch selbs zu Felde leit;
Die Sünd, Tod, Teufel, Höll und Welt
Schlägt er allein, mein starker Held.“

Herr Gotte, der du einig heißt,
Und bist Vater, Sohn, heilger Geist,
Und offenbarst dich uns im Sohn
Und machst uns den zum Gnadenthron:

Wir singen dir Lob, Ehr und Preis
Für deine Güt, an uns beweist;
Um Christi Leiden, Blut und Tod
Erbarm dich unser, lieber Gott.

Jesu, du wahrer Gottessohn,
Unser hohr Priester und Patron,
Erlös dein arme Christenheit;
Herr Christ, komm eilend, es ist Zeit.

O heilger Geist, du Tröster werth,
Hilf uns allzeit seufzen auf Erd;
In reiner Lehr erhalt uns, Herr,
Glaub, Lieb, Geduld auch in uns mehr.

Amen.

Mentzer, Johann – O Jesu, einig wahres Haupt

O Jesu, einig wahres Haupt
Der heiligen Gemeine,
Die an dich, ihren Heiland, glaubt,
Und nur auf dir alleine
Als ihrem Felsen steht,
Der nie untergeht,
Wenngleich die ganze Welt
Zertrümmert und zerfällt:
Erhör, erhör uns, Jesu!

2. Laß uns, dein kleines Häufelein,
Das sich zu dir bekennet,
Dir ferner anbefohlen sein;
Erhalt uns ungetrennet,
Wort, Tauf‘ und Abendmahl
Laß in seiner Zahl
Und ersten Reinigkeit
Bis an den Schluß der Zeit
Zu unserm Troste bleiben.

3. Hilf, daß wir dir zu aller Zeit
Mit reinem Herzen dienen,
Laß uns das Licht der Seligkeit,
Das uns bisher geschienen,
Zur Buss‘ kräftig sein
Und zum hellen Schein,
Der unsern Glauben mehrt,
Der Sünden Macht zerstört
Und fromme Christen machet.

4. Laß uns beim Evangelio
Gut, Blut und Leben wagen;
Mach uns dadurch getrost und froh,
Das schwerste Kreuz zu tragen.
Gib Beständigkeit,
Daß uns Lust und Leid
Von dir nicht scheiden mag,
Bis wir den Jubeltag
Bei dir im Himmel halten.

5. Erbarm dich deiner Christenheit,
Vermehre deine Herde,
Für uns, dein armes Häuflein, streit,
Daß es erhalten werde.
Den Ärgernissen wehr;
Was dich haßt, bekehr;
Was sich nicht beugt, zerbrich;
Mach endlich seliglich
An aller Not ein Ende.

6. Ach Jesu, ach wir bitten dich
In deinem Jesusnamen,
Erhör, erhör uns gnädiglich,
Sprich, Jesu, Ja und Amen.
Willst du uns Jesus sein,
Sind wir, Jesu, dein,
So halt dein Jesuswort,
Und laß uns hier und dort
Darüber jubilieren.