O Lehrer, Dem kein Lehrer gleich,
An Weisheit, Lieb‘ und Eifer reich,
Gefallner Sünder Licht und Rath,
Prophet, berühmt durch Wort und That,
Gesalbet durch des Vaters Hand,
Und uns zu unserm Heil gesandt!
Du kamst aus Deines Vaters Schooß,
Und machtest alle Siegel los,
Worin Sein Rath verborgen war;
Durch Dich ward alles offenbar
Und an das helle Licht gestellt,
Was Dunkelheit umschlossen hält.
Du wiesest uns die wahre Spur
Zu Gott, dem Schöpfer der Natur,
Du hast den Weg uns recht gezeigt,
Darauf man zu dem Himmel steigt;
Was Du vom Vater selbst gehört,
Das hast Du unverfälscht gelehrt.
Du sahest in der Gottheit Licht
Von Angesicht zu Angesicht,
Was, nach der ew’gen Liebe Rath,
Man künftig zu erwarten hat;
Du machtest alls klarer kund,
Als jemals der Propheten Mund.
Das Lehramt, welches Du geführt,
Hast Du mit Heiligkeit geziert,
Mit Wundern hast Du es bestärkt,
Woraus man Deine Allmacht merkt,
Ja endlich, als es Gott geschickt,
Ein blutig Siegel drauf gedrückt.
Nachdem Du hingegangen bist,
Wo aller Weisheit Ursprung ist,
So setzest Du, Du ew’ges Wort,
Dein Lehramt durch die Knechte fort,
Die Dein Beruf Dir zugeführt,
Und sie mit Gaben ausgeziert.
Du aber sendest Deinen Geist,
Den Du den Gläubigen verheiß’st,
Der allen Seelen, die er liebt,
Erkenntniß, Licht und Weisheit giebt,
Dein Wort in Herz und Sinne schreibt,
Und bei den Deinen ewig bleibt.
Ach laß, o himmlischer Prophet,
Mich schauen Deine Majesätt,
Mach mich vom Eigendünkel frei,
Damit ich Dir gehorsam sei.
Du sollst mein höchster Lehrer sein,
Führ mich in Deine Schule ein!