PReis sey dem allmechtigen Got,
der alle ding geschaffen hat,
Alles jnn seinen henden helt
vnd damit thut was jhm gefellt.
Er lest viel kinder auf erden
jnn sunden geboren werden,
Nimpt etliche iung von hinnen,
das sie nicht mehr sunden beginnen.
Wol denen allen, welchenn Got
nicht zutzeelt Adams missetat,
Denn sie werden nicht verlorenn
inn der sund ihn angeboren.
Got hilfft aus gnad vnd nicht aus pflicht,
nimpt ein kindt an, das ander nicht,
Vnd welchs er begabt, weis niemant,
biß an sein früchten wirt erkant.
Die tauff on geist vnd glaubens bund
macht keines menschen seel gesundt,
Ja auch kan durch frembd verbinden
niemandt los werden der sundenn.
Denn nicht am wollen vnd lauffen,
noch am predigen vnd tauffenn,
Sonder am Herren liegts allein,
der begabt vnd macht sein volck rein.
Niemant kan wissenn, welch kindt Got
auserwelte vnnd begabet hat,
Bis er an der frucht probire,
obs der geist Gottes regire.
Niemandt kennet des bawmes art,
eh sich seine frucht offenbart,
Vnd des kindes niemandt denn Got,
der es gantz jnn seiner gwalt hat.
Wo ers mit seinem geist anblest
vnd inn der iugent sterben lest,
So darffs nicht (wie wir) trubsal sehn,
ia ihm mag nimmer bas geschehnn.
Stierbt aber eins vons teufels heer,
dem, wirt die helle nicht so schwer,
Als dem, welchs lang auf erden bleibt
not leidet vnd viel böses treibt.
Nicht vber den todt der kinder,
sonder vber die todtsunder,
Die von Got zur hellen eilen,
solt man stetz weinen vnd heulen.
Viel harm, viel müh vnd vntugent
vertzert der todt inn der iugent,
Darumb ist besser jung sterben,
denn alt werden vnd verderben.
Wer aber lang vnnd wol lebet,
dem willen Gotes nachstrebet,
Der wirt auch zu letzt wol sterben
vnnd des lebens kron erwerben.
Wol dem menschen, der Gottes ioch
auf sich nimpt vnd tregts Christo nach,
Fecht an bald inn seiner kintheit,
denn einn gros lohn ist ihm bereit.
O Herre, hilff, das wir auch dein
vnnd dir alltzeit gehorsam sein,
Bestendig durch deine warheit
aufsteigen zur freud vnd klarheit!