Allmechtiger ewiger Gott,
der du nach deinem besten rath
Deinen einigen lieben Son
für vns hast lassen busse thun:
Sih als ein lieber Vater an
dein volck, welchs nicht ruh haben kan,
Sonder nach deiner warheit forscht
vnd nicht leschen kan seynem dorst.
Weil es der Antichrist regirt
vnd es nur eytel jrthumb hört,
Weis es nicht, wie der rechte hirt
noch wo sein schaffstal funden wirt.
Du weist, welche du hast erwelt,
sichst auch, wie sie werden gekwelt,
Darumb ruff jn durch deine güt
vnd erfrew jr betrübt gemüt.
Thu jn kundt jr verfüretey
vnd zeig jn, was die warheit sey,
Erleucht jr hertzen allermeist
vnd regier sie mit deinem Geyst.
Vnd hilff jn durch dein Göttlich wort
zur rechten bus vnd new geburt,
Vnd durch den dienst inn deiner krafft
zu recht heyliger meinschafft.
Das sie also Heylig vnd rein,
dir verfügt vnd deiner gemein,
Geringer achten gut vnd ehr
denn deinen bund vnd trewe leer.
So aber jrgentz einer felt,
o Gott, der du jn hast erwelt,
Hilff, dz er nicht zu drömmern geh
sonder durch bus wider auffsteh!
O Christe, thu deinn besten fleis,
gib deinen schaffen gute speis,
Der blöden vnd schwachen nim war,
das inn kein vbel widerfar!
Die irrenden trag wider heim,
das sie bey dir weyden allein
Vnd keins ausser deinem schaffstal
den wolffen inn die halse fall.
O steh jn bey inn ferligkeit,
erhalt sie inn Gottseligkeit,
Biß das du mit dem Tode kompst
vnd jre seelen zu dir nimbst,
Sie zu halten bis an den tag,
wenn du seel vnd leib one klag
Vereyniget herrlich zu gleich
wirst füren inn dein Himelreich. Amen