1. Schau an, mein Herz, wie Jesus Christ
Zuletzt am Kreuz still worden ist,
Nachdem er hat sein Noth verbracht,
Damit seins Lebens End gemacht.
2. Gar säuberlich sein Haupt er neigt,
Sich an Geberden still erzeigt
Und schlief fein sanft und ruhig ein;
Das mag ein Fürst des Lebens sein.
3. Sein Haupt hat er zu uns geneigt,
Damit sein Lieb und Treu bezeigt,
Die er zu uns aus Gnaden trägt,
Weil er in Todes Staub sich legt.
4. Des dank ich dir, Herr Jesu Christ,
Weil mirs zu gut geschehen ist.
Hilf auch, daß ich mich zu dir neig
Und dir Gehorsam stets erzeig.
5. Doch so ich etwa mich verirrt,
Daß ich mein Glauben übel ziert,
So hilf, daß ich mich vor dir bück,
In Demuth mich zu bessern schick.
6. Käm denn der Tod und griff mich an,
Des sich kein Mensch erwehren kann,
So hilf, daß ich mich neig zu dir,
Damit er fänd kein Recht an mir.
7. Ich halt mich an dein Testament,
Das ist mein Trost am letzten End.
Das himmlisch Reich ist mir bescheidn
Das ist mein Trost in meinem Leidn.
8. Weil du geschwächt des Todes Macht
Und hast das Leben wiederbracht,
So bitt ich durch dein Gütigkeit,
Mach mich zum Sterben recht bereit.
9. Damit ich fein vernünftiglich
Einschlaf ganz fein und säuberlich
Und also komm zu guter Ruh,
Sobald ich thu mein Augen zu.
10. Auf dich mein Haupt ich niederleg,
Wenn ich im Leib kein Ader reg.
Hilf, daß mein Sterben so geling,
Daß ich vom Tod ins Leben dring.
Amen.