Behm, Martin – Du weißt, Herr Christ, die große Noth

1. Du weißt, Herr Christ, die große Noth,
Darin der Mensch hier lebet,
Weil herb und bitter ist der Tod,
Der uns vor Augen schwebet.
Wie mancher Mensch bedenkt es nicht,
Daß er möcht selig sterben,
Drum muß er dort nach deim Gericht
Mit Leib und Seel verderben.

2. Der Unglaub nimmt sehr überhand,
Viel Menschen dich nicht kennen;
Bei Menschen bist du zwar bekannt,
Die sich auch Christen nennen,
Doch achten sie deins Willens nicht,
In Sünden sie fort leben,
Kein Beßrung man bei ihnen sieht,
Bis sie den Geist aufgeben.

3. Herr, hilf, daß ich sei drauf bedacht
Bei diesem Kreuz und Leiden,
Weil sich der Tod auch an mich macht,
Selig hier abzuscheiden.
Den rechten Glauben mir verleih,
Daß ich dir sei ergeben,
Allein trau auf dein Leiden frei,
Im Sterben und im Leben.

4. Mein Herz vor Sünd und Schand behüt;
Doch so ich fall in Sünden,
So gieb mir Buß nach deiner Güt,
Dein Gnade laß mich finden;
Und wenn mein Stündlein rückt herzu,
So laß mich willig sterben,
Daß ich im Tod fein komm zur Ruh
Und nicht komm ins Verderben.

5. Behüt mich vor eim schweren Tod,
Groß Schmerzen von mir wende,
Doch hätt ich Pein, behüt vor Spott,
Gieb mir ein ehrlichs Ende.
Jedoch sollt ich mit Spott und Pein
Um deinetwillen sterben,
So laß mich, Herr, geduldig sein,
Dazu den Himmel erben.

6. Das höllisch Loch ist aufgethan,
Darein die Welt so rennet,
Dazu ist weit und breit die Bahn,
Da doch höllsch Feuer brennet;
Ach Herr, mein Leib und Seel bewahr,
All meiner Sünden schone,
Daß ich zu solcher Pein nicht fahr,
Hol mich ins Himmels Throne.