Gellert, Christian Fürchtegott – Jesus lebt, wie froh bin ich

1. Jesus lebt wie froh bin ich!
Tod, wo sind nun deine Schrecken?
Jesus lebt, er kann auch mich
bald zu neuem Leben wecken,
führt aus Gnaden mich zum Licht
– das ist meine Zuversicht.

2. Jesus lebt! Ihm ist das Reich
über alle Welt gegeben;
mit ihm soll auch ich zugleich
einstens herrschen, ewig leben.
Gott erfüllt, was er verspricht;
das ist meine Zuversicht

3. Jesus lebt! Ich bin gewiss,
nichts soll mich von Jesus scheiden,
keine Macht der Finsternis,
keine Herrlichkeit, kein Leiden.
Seine Treue wanket nicht;
das ist meine Zuversicht.

4. Jesus lebt! Nun ist sein Tod
mir der Eingang in das Leben.
Welchen Trost in Todesnot
wird er meiner Seele geben,
wenn sie gläubig zu ihm spricht:
Herr, Herr, meine Zuversicht!

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Gellert, Christian Fürchtegott – So jemand spricht: Ich liebe Gott

1. So jemand spricht: Ich liebe Gott,
und hasst doch seine Brüder,
der treibt mit Gottes Wahrheit Spott
und reißt sie ganz danieder.
Gott ist die Lieb und will, dass ich
den Nächsten liebe gleich als mich.

2. Wer dieser Erde Güter hat
und sieht die Brüder leiden
und macht die Hungrigen nicht satt,
will Dürftige nicht kleiden,
ist untreu seiner ersten Pflicht
und hat die Liebe Gottes nicht.

3. Wer seines Nächsten Ehre schmäht
und gern sie schmähen höret,
sich freut, wenn sich sein Feind vergeht,
und nichts zum Besten kehret,
nicht dem Verleumder widerspricht,
der liebt auch seinen Bruder nicht.

4. Wir haben einen Gott und Herrn,
sind eines Leibes Glieder;
drum diene deinem Nächsten gern,
denn wir sind alle Brüder.
Gott schuf die Welt nicht bloß für mich,
mein Nächster ist sein Kind wie ich.

5. Ein Heil ist unser aller Gut.
Ich sollte Brüder hassen,
die Gott durch seines Sohnes Blut
hat hoch erkaufen lassen?
Dass Gott mich schuf und mich versühnt,
hab ich dies mehr als sie verdient?

6. Vergibst mir täglich so viel Schuld,
du Herr von meinen Tagen;
ich aber sollte nicht Geduld
mit meinen Brüdern tragen,
dem nicht verzeihn, dem du vergibst
und den nicht lieben, den du liebst?

7. Was ich den Nächsten hier getan,
den Kleinsten auch von diesen,
das sieht er, mein Erlöser, an
als hätt ichs ihm erwiesen.
Und ich, ich sollt ein Mensch noch sein
und Gott in Brüdern nicht erfreun?

8. Ein unbarmherziges Gericht
wird über den ergehen,
der nicht barmherzig ist, der nicht
die rettet, die ihn flehen.
Drum gib mir Gott, durch deinen Geist
ein Herz, das dich durch Liebe preist.

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Gellert, Christian Fürchtegott – Was seid ihr Leiden dieser Erde

Was seid ihr Leiden dieser Erde
doch gegen jene Herrlichkeit,
die offenbart an uns soll werden
von Ewigkeit zu Ewigkeit?
Wie nichts, wie gar nichts gegen sie
ist doch ein Augenblick voll Müh!

Da werd ich das im Licht erkennen,
was ich auf Erden dunkel sah,
das wunderbar und heilig nennen,
was unerforschlich hier geschah;
da schaut mein Geist mit Preis und Dank
die Schickung im Zusammenhang.

Da werd ich zu dem Throne dringen,
wo Gott, mein Heil, sich offenbart,
ein „Heilig, Heilig, Heilig!“ singen
dem Lamme, das erwürget ward;
und Cherubim und Seraphim
und alle Himmel jauchzen ihm.

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Gellert, Christian Fürchtegott – Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht

Wenn ich, o Schöpfer! deine Macht,
Die Weisheit deiner Wege,
Die Liebe, die für alle wacht,
Anbetend überlege:
So weiß ich, von Bewundrung voll,
Nicht, wie ich dich erheben soll,
Mein Gott, mein Herr und Vater!

Mein Auge sieht, wohin es blickt,
Die Wunder deiner Werke.
Der Himmel, prächtig ausgeschmückt,
Preist dich, du Gott der Stärke!
Wer hat die Sonn an ihm erhöht?
Wer kleidet sie mit Majestät?
Wer ruft dem Heer der Sterne?

Wer mißt dem Winde seinen Lauf?
Wer heißt die Himmel regnen?
Wer schließt den Schoß der Erde auf,
Mit Vorrat uns zu segnen?
O Gott der Macht und Herrlichkeit!
Gott, deine Güte reicht so weit,
So weit die Wolken reichen!

Dich predigt Sonnenschein und Sturm,
Dich preist der Sand am Meere.
Bringt, ruft auch der geringste Wurm,
Bringt meinem Schöpfer Ehre!
Mich, ruft der Baum in seiner Pracht,
Mich, ruft die Saat, hat Gott gemacht;
Bringt unserm Schöpfer Ehre!

Der Mensch, ein Leib, den deine Hand
So wunderbar bereitet;
Der Mensch, ein Geist, den sein Verstand,
Dich zu erkennen, leitet;
Der Mensch, der Schöpfung Ruhm und Preis,
Ist sich ein täglicher Beweis
Von deiner Güt und Größe.

Erheb ihn ewig, o mein Geist!
Erhebe seinen Namen!
Gott, unser Vater, sei gepreist,
Und alle Welt sag Amen!
Und alle Welt fürcht ihren Herrn,
Und hoff auf ihn und dien ihm gern!
Wer wollte Gott nicht dienen?

Und Erde, die ihn heute sieht,
Sing ihm, dem Herrn, ein neues Lied.
Dies ist der Tag, den Gott gemacht,
Sein werd in aller Welt gedacht;
Ihn priese, was durch Jesum Christ
Im Himmel und auf Erden ist.

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Gellert, Christian Fürchtegott – Wie groß ist des Allmächt’gen Güte

Wie groß ist des Allmächt’gen Güte!
Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt,
der mit verhärtetem Gemüte
den Dank erstickt, der ihr gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen
sei ewig meine größte Pflicht.
Der Herr hat mich noch nie vergessen,
vergiß, mein Herz, auch seiner nicht.

O Gott, laß deine Güt und Liebe
mir immerdar vor Augen sein!
Sie stärk in mir die guten Triebe,
mein ganzes Leben dir zu weihn.
Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen;
sie leite mich zur Zeit des Glücks,
und sie besieg in meinem Herzen
die Furcht des letzten Augenblicks.

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