Elisa von der Recke – Zufriedenheit mit den Wegen der Vorsehung.

Was Gott für mich bestimmet hat
Nehm‘ ich mit Dank entgegen.
Ich weiß, sein ewig weiser Rat
Ist lauter Heil und Segen.
Wer ihm vertraut,
Fest auf ihn baut,
Hat Trost in Kümmernissen,
Wo Andre zagen müssen.

Drum zag‘ ich nie, auch bitt ich nicht
Um freudenvolles Leben;
Nur frohen Mut zu jeder Pflicht,
Den wolle Gott mir geben.
Und sinkt mein Herz,
Bei herbem Schmers,
Dann wird mein Gott mich stärken
Zu neuen guten Werken.

Auch bitt‘ ich nicht, Allliebender!
Um Güter dieser Erden;
An Tugend lass, o Gott mein Herr!
Mein Herz stets reicher werden.
Vertraun zu dir,
Dies gib du mir,
Und Kräfte deinen Willen
Mit Freuden zu erfüllen.

Kein langes Ziel erfleh ich mir:
Ein dir geweihtes Leben
Ist nur mein Wunsch, um mich zu dir
Dein würdig zu erheben!
Doch hat mein Ziel
Der Tage viel,
So schenk mir reiche Saaten
Zu dir geweihten Taten.

Und ist ein kranker Leib mein Teil,
Sind traurig meine Tage,
So gib Geduld, o. Gott, mein Heil,
Dass ich auch da noch sage:
Gott ziehet mich
Durch Kreuz zu sich,
Ihn preis‘ ich selbst für Leiden:
Sie sind der Weg zu Freuden.