Steuerlein, Johannes/Tapp, Jacob – Am Schlusse des Jahres.

Das alte Jahr vergangen ist,
Wir danken dir, Herr Jesu Christ,
Dass du uns in so groß Gefahr
So gnädiglich behüt dies Jahr.

Und bitten dich, ewigen Sohn
Des Vaters in dem höchsten Thron,
Du wollst dein arme Christenheit
Ferner bewahren alle Zeit.

Entzeuch uns nicht dein heilsam Wort,
Welchs ist der Seelen höchster Hort:
Vor falscher Lehr, Abgötterei
Behüt uns, Herr, und steh uns bei.

Hilf, dass wir von der Sünd abla’n
und fromm zu werden fahen an,
Keinr Sünd im alten Jahr gedenk,
Ein gnadenreich Neujahr uns schenk.

Christlich zu leben, seliglich
Zu sterben und hernach fröhlich
Am jüngsten Tag wiedr aufzustehn,
Mit dir in Himmel einzugehn;

Zu danken und zu loben dich
Mit allen Engeln ewiglich.
Jesu, unsern Glauben mehr
Zu deines Namens Lob und Ehr.

Joh. Steuerlein. (V. 1-2.)

Jacob Tapp. (V. 3-6.)

Johann Baptist von Albertini – Geh hin in Frieden, altes Jahr

Geh hin in Frieden, altes Jahr –
nimm unsern Dank für deine Milde!
der Herr gebot: da blieb Gefahr
uns Fern, und Segen trank’s Gefilde.
Gebieter
und Hüter
der Deinen! wie heiß
strömt heut aus den Herzen und Lippen Dein Preis!

Steig freundlich nieder, neues Jahr,
um freundlich wieder einst zu scheiden!
der Herr der Zeit, die dich gebar,
führ uns durch deine Freud‘ und Leiben!
bring Frieden
den Müden,
den Traurigen Trost,
den Hungrigen sel’ge, lebendige Kost!

Den leichten Seelen ernsten Sinn,
die Zeitverprassung schnell zu enden,
zum Einigen, was Not ist, bin
sich mit entschlossnem Mut zu wenden!
belebe,
erhebe
hoch über den Tand
der Erde die Herzen zum ewigen Land!

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig Graf von – Am Jahresschluß.

So ist denn nun auch dieses Jahr
Mit Gott zurückgelegt,
Das von besondrer Zeichnung war,
Wenn man es recht erwägt.

Preis Ihm, der Alles herrlich macht!
Er hat uns nicht gefragt,
Und weil man Nichts voraus bedacht,
So hat man nie geklagt.

Gelobt sei Der, der aller Noth,
So leicht als Wind und Wellen,
Durch Sein auch uns bekannt Gebot
Die Grenzen wußt zu stellen.

Wir glauben Ihm (ein Wort, ein Mann!)
Durch alle harten Stände.
Er ruhet nicht, Er bring‘ es dann
Zu einem sel’gen Ende.

Glück zu, zum sel‘gen neuen Lauf,
Ihr treu verbund’nen Brüder!
Es steiget unser Flehen auf
Für alle Seine Glieder.

Herr Gott, sei Allen Sonn‘ und Schild,
Und leuchte und beschütze,
Wenn’s trüb hergehet oder mild,
Daß uns doch Alles nütze!

Laß, Herr, für Arbeit wie für Ruh
Dich überall stets loben:
Bis Du uns führst der Heimath zu,
Die Du uns aufgehoben.

(um 1751.)

Pfeil, Christian Karl Ludwig von – Segnet uns, zu guter letzt

1.) Segnet uns, zu guter letzt
Auch noch dieses Jahres Ende.
Segnet künftig, segnet jetzt,
O, ihr treuen Jesus-Hände.
Segnet, dass an Leib und Seele
Niemand etwas Gutes fehle.

2.) Helft, so wir gefallen sind,
Helft uns wieder aufzustehen.
Lehrt uns treulich und geschwind
In den Wegen Jesu gehen,
Dass an Weisheit, Gnad‘ und Segen
Wir auch täglich wachsen mögen.

3.) Ja, versiegelt dieses noch,
O, ihr treuen Jesus-Hände,
Am Beschluss des Jahres doch,
Dass wir alle bis ans Ende
Glauben immer fester fassen,
Nichts von ihm uns trennen lassen.