unbekannt – In Schauern bebte Sinai,

In Schauern bebte Sinai,
Als sein Gesetz der Herr verlieh.
Er grub’s in Felsentafeln ein:
Doch auch die Herzen waren Stein.

2. Da rief voll Huld des Vaters Mund:
Gestiftet sei ein neuer Bund!
In Herzen schreib‘, und nicht in Stein,
Die Liebe, mein Gesetz, hinein!

3. Dann herrscht mein Scepter väterlich,
Sie sind mein Volk, ihr Gott bin ich.
Die Liebe lehr‘, und Groß und Klein
Wird Thäter meines Willens sein.

4. Und sieh‘, Er sandt aus seinem Thron
Den eig’nen eingebornen Sohn!
Durch Christum that des Vaters Mund
Sein Wort und seine Liebe kund.

5. Herr, der Du selbst die Liebe bist,
Die kein Verstand, kein Herz ermißt:
O gib uns Liebe, daß wir nun
Von Herzen deinen Willen thun!

Zwick, Johannes – Der von dem G’setz gefreiet war

1.) Der von dem G’setz gefreiet war
Und ledig aller Sünden,
Hat sich doch unterworfen gar
Mit allen Adams Kindern.

2.) Daher auch wir jetzt frei vom G’setz
Und dem nicht unterworfen,
Denn Christus, der ist unser Schatz,
Auf den wir sicher hoffen.

3.) Das Gotteskind hat auch sein Blut
Vergossen zwar gar junge,
Damit uns solches käm zu gut
Und uns das G’setz nicht zwinge.

4.) Wen nun der Sohn ledig erkannt,
Der ist vom G’setz entronnen,
Darum wird Christus Jesus g’nannt,
Der’s Himmelreich hat g’wonnen.

5.) Doch sind wir drum nicht also frei,
Dass d‘ Sünd frei sollte bleiben
Und Sünde nicht mehr Unrecht sei,
Auch allen Mutwillen treiben.

6.) Der Herr spricht ja: Dein Gott ich bin,
Doch sollt aufrichtig wandeln.
Dein‘ volle G’nüge will ich sein,
Doch sollst du redlich handeln.

7.) Ach Gott, das lehr uns recht verstahn,
Dein Geist woll’s Herz beschneiden,
Dass wir vom Bösen mögen lan
Und d‘ Sünd‘ selbst willig meiden.

8.) Und werfen hin der Vorhaut Lüst‘
Zum Opfer dir ergeben,
Auch seien durch dein‘ Gnad‘ gerüst’t,
Nach deinem Will’n zu leben.

Zwick, Johannes – DEr von dem gsatz gefryet war

Ein ander gsang, wie sich Christus dem gsatz underworffen und uns fry gemachet hat.

DEr von dem gsatz gefryet war
und ledig aller sünden,
Hat sich doch underworffen gar
mit andern Adams kinden.

Dahär ouch wir yetz fry vom gsatz
unnd dem nit underworffen,
Dann Christus der ist unser schatz,
uff den wir sicher hoffen.

Das Gottes kind hat ouch sin blut
vergossen zwar gar junge,
Damit uns sölichs käm zu gut
und unns das gsatz nit zwunge.

Wä nun der sun ledig erkennt,
der ist vom gsatz entrunnen,
Darumb wirdt Christus Jesus gnennt,
ders himmelrych hatt gwunnen.

Doch sind wir drumb nit also fry,
das bsünd fry sölte blyben
Und sünden nit mer unrecht sy,
ouch allen mutwill tryben.

Der Herr spricht ja: Din Gott ich bin,
doch solt ufrichtig wandlen;
Din volle gnüge wil ich syn,
doch solt du redlich handlen.

Ach Gott, dz leer uns recht verston,
din geist wölls hertz bescheiden,
Das wir vom bösen mögind lon
und dsünd selbs willig meiden.

Unnd werffind hin der vorhut lüst,
zum opffer dir ergeben,
Ouch syend durch din gnad gerüst,
nach dinem willen zläben.