Herman, Nikolaus – Der Morgensegen.

Im Ton: Wo Gott nicht gibt zum Haus rc.

Die helle Sonn leucht jetzt Herfür,
Fröhlich vom Schlaf aufstehen wir.
Gottlob, der uns heint diese Nacht
Behüt hat für des Teufels Macht.

2. Herr Christ, den Tag uns auch behüt
Für Sünd und Schand durch deine Güt,
Lass deine lieben Engelein
Unser Hüter und Wächter sein;

3. Dass unser Herz in Ghorsam leb,
Deim Wort und Willn nicht widerstreb,
Dass wir dich stets für Augen han
In allem, das wir heben an.

4. Lass unser Wert geraten wohl,
Was ein Jeder ausrichten soll,
Dass unser Arbeit, Müh und Fleiß,
Gereich zu beim Lob, Ehe und Preis.

Amen.

Herman, Nikolaus – Der Abendsegen.

In demselben Ton (Im Ton: Wo Gott nicht gibt zum Haus rc. ).

Hinunter ist der Sonnen Schein,
Die finstre Nacht bricht stark herein.
Leucht uns, Herr Christ, du wahres Licht,
Lass uns im Finstern tappen nicht.

2. Dir sei Dank, dass du uns den Tag
Für Schaden, Fahr und mancher Plag
Durch deine Engel hast behüt
Aus Gnad und väterlicher Güt.

3. Womit wir han erzürnet dich,
Dasselb verzeih uns gnädiglich,
Und rechn es unser Seel nicht zu,
Lass uns schlafen mit Fried und Ruh.

4. Durch dein Engel die Wach bestell,
Dass uns der böse Feind nicht fäll.
Für Schrecken, Gspenst und Feuersnot,
Behüt uns heut, o lieber Sott.

Amen.

Herman, Nikolaus – Der 91. Psalm

welchen David gesungen, nachdem ihn Gott erhalten hat in dem großen Sterben, da in den drei Tagen siebenzigtausend Menschen sturben in Israel.

Im Ton: Ach Gott vom Himmel rc.
Oder: Nun freut Euch rc.

Wer bei Gott Schutz und Hilfe sucht,
Wenn er sein Rut‘ aussendet,
Und hat zu ihm all sein Zuflucht,
Mit Buß sich zu ihm wendet:
Der ruft getrost in seiner Not:
Du bist mein Burg, o Herr mein Gott,
Du wirst mich nicht verlassen.

2. Du rettesat mich vons Jägers Strick,
Kein Pestilenz mir schadet.
Unter‘ dein Flügel ich mich tück,
Wenn die Seuch zu mir nahet.
Dein Wahrheit ist mein Schild und Spieß,
Dein Wort macht mich keck und gewiss
Drum laß ich mich nicht schrecken.

3. Kein Graun des Nachts, kein Pfeil am Tag,
Die der Teufel lässt fliegen,
Mir schaden kann, kein Seuch noch Plag
Des Feinds wird mir obsiegen.
Ob viel Tausend auf beider Seit
Um mich fallen, nicht mir dran leit,
Der Tod kann mich nicht treffen.

4. Mit Lust mein Augen werden sehn,
Wie Gott den Lohn wird geben,
Und vergelten den Gottlosen,
Die seim Wort widerstreben.
Mein Haus aber zufrieden bleibt,
Alls Unglück mein Gott davon treibt,
Kein Plag dazu mag kommen.

5. Sein Engeln er befohlen hat:
Tragt ihn auf euren Händen.
Wo er auf seinen Wegen gaht,
Das Bös von ihm tat wenden,
Damit sein Füß an keinen Stein
Anstoß, mit Treuen ich ihn mein,
Lasst ihm nichts Args begegnen.

6. Wenn er auf Schlangen und Drachen steht,
Kein Leid ihm widerfähret.
Durch Pestilenz er sicher geht,
Und bleibt auch unversehret.
Gleichwie Aaron in seinem Amt,
Wehr ich der Seuch mit meiner Hand,
Dass sie zu ihm nicht nahe.

7. Wenn ihn gleich die Plag samt dem Tod
Ergreift und wolln ihn fressen,
Im größten Kampf und höchster Not
Kann ich sein nicht vergessen.
Wenn er gleich gar darnieder leit,
Helf ich ihm auf zu rechter Zeit,
Sobald er mich anrufet.

8. Wenn all sein Leib für Krankheit hitzt,
Und er jetzt will verschmachten,
In Todeskampf für Ängsten schwitzt,
Sein Heil will ich betrachten.
Ich will sein Kraft und Labsal sein,
Und ihn erquicken in der Pein,
Bei ihm bin ich in Nöten.

9. Sein Unschuld mach ich offenbar,
Dass man sein Ehr stets preise.
Sein Leben frist ich manches Jahr,
Mein Heiland ich ihm weise.
Von hin fährt er mit Fried und Freud;
Ein End hat all sein Dürftigkeit,
Sein Seel will ich bewahren.

Herman, Nikolaus – Der 103. Psalm Davids.

Nun lob mein Seel dein Herrn und Gott,
Von ganzem Herzn ihn preise.
Gedenk mit Fleiß aller Wohltat,
Die er dir hat beweiset.
All dein Sünd hat er dir geschenkt,
Dein Missetat er nicht gedenkt,
Und heilt all dein Gebrechen.

2. Dein Leben rett er allezeit,
Allen Unfall er wehret.
Mit Gnad, Güt und Barmherzigkeit
Krönet er dich und ehret.
Herz, Mut und Sinn ist Freuden voll,
Das Gwissen gehab sich fein wohl,
Mein Mund sein Wohltat preiset.

3. Wie ein Adler verjünget sich,
Und kriegt spannen Gefieder,
So hat er neugeboren dich
Durchs Wort und sein Geist wieder
Der Herr schafft Grechtigkeit und Gricht,
Die Elenden verlässt er nicht,
Die Unrecht müssen leiden.

4. Sein Zorn währt nur ein kleine Zeit,
Sein Grimm sich gar bald leget.
Er schont menschlicher Gbrechlichkeit,
Unser Schwachheit er träget.
Er ist barmherzig und gütig,
Gnädig, geduldig, langmütig,
Die Sünder nicht bald strafet.

5. Wie ein Vater meint seine Kind
Und ihn als Guts erzeiget,
So ist Gott gegen uns gesinnt,
Sein Herz zu uns geneiget.
Wer ihn fürcht, traut und rufet an,
Den kann und will er nicht verlan1verlassen;
Denn wir sind sein Geschöpfe.

6. Er weiß, dass wir sind Asch und Staub,
Und wie Gras auf dem Felde.
Ein Mensch fällt ab, gleichwie das Laub
Von Blumen in den Wälden.
Sein Gnad aber währt ewiglich,
Der sollen alzeit trösten sich,
Die nach seim Willen wandeln.

7. Mosen hat er sein Weg bericht,
Unds Gsetz lassen aufschreiben,
Auf dass Israel irret nicht,
Und bei seim Wort möcht bleiben.
Sein Wunder macht er ihn bekannt,
Da er sie mit gwaltiger Hand
Vom Pharao erlöset.

8. Im Himmel hoch sein Regiment
Führt er mit Gwalt und Ehren.
Ihm ghorchen alle Element,
Sein Macht kann Niemand wehren.
So lobt den Herrn, ihr Engelein,
Die ihr ausricht den Willen sein
Und sein Wort weit ausbreitet.

9. Ihr Heerscharen, lobt euren Gott,
Die ihr tut nach seim Gfallen,
Und richt mit Fleiß aus sein Gebot,
Lobt seine Werk mit Schalle.
Und du, mein allerliebste Seel,
Preis Gott, und sein Wohltat erzähl,
Rühm sie von ganzem Herzen.

Amen.

Herman, Nikolaus – Ein geistlich Lied für die Kinder, darin sie bitten für die Wohlfahrt gemeiner Stadt, und Aufnehmung des Bergwerks.

Im Ton: Erhalt uns rc.

Herr, segen unser Kirch und Schul,
Das Regiment und den Ratstuhl,
Das Bergwerk, Knappschaft samt der Gmein,
Denn bei dir suchn wir Hülf allein.

2. Weil du ein Kirch in der Wüstnei
Dir sammlest, und mit mancherlei
Gaben sie schmückest und hast geziert,
Und hie dein Geist im Wort regiert,

3. So kehr zu uns dein Angesicht,
Verlass dein armes Häuflein nicht,
Lass uns nicht stecken in der Not,
Gib uns auch unser täglichs Brot.

4. Mit Gnad sieh unser Bergwerk an,
Weil wir sonst hie kein Nahrung han,
Denn du kannst bald Glanz1 eine Art Erz, nicht reichhaltig. , Kies2eine von Schwefel und Arsenik durchsetzte Eisenerde. und Querz3Mathesius erklärt Quarz oder Querz als Quad-Erz, eine taube und leere Bergart oder Erzerde.
Durch dein Güt wandeln in gut Erz.

5. Wenn du auftust dein milde Hand,
Aller Mangel ist bald gewandt,
Gold, Silber, Erz und all Metall
Sind doch dein Gaben allzumal.

6. Du kannst bald tun ein Klüftlein4eine kleine Ader, die das Gesteine zerteilt. auf
Und Erz geben ein ganzen Hauf,
Dein Hand zu geben hat kein Maß,
Du wirkst noch stets ohn Unterlaß.

7. Drum wend zu uns dein Vaterherz,
Und bscher uns nach deim Willn gut Erz,
Auch hilf, dass wir solchs brauchen wohl,
Wie ein christlicher Bergmann soll;

8. Dass fürnehmlich dadurch dein Ehr
Gefördert werd, und reine Lehr
Erhalten in der Kirch und Schul,
Fried, Gricht und Recht bei dem Ratstuhl;

Gebet.

Auch dass versorgt werd das Spital,
Und Hausarmen in diesem Tal,
So wolln wir, Herr, mit ganzem Fleiß
Dir singen stets Lob, Ehr und Preis.

Amen.

Herman, Nikolaus – Ein Brautlied.

Gott schuf Adam grecht, fromm und weis,
Und setzet ihn ins Paradeis,
Und nahm im Schlaf aus seinem Leib
Ein Ripp, und baut ihm draus ein Weib;

2. Dass sie ihm hülf, menschlich Geschlecht
Mehren und Leibesfrüchte brächt,
Welche Gott sollten immerdar
Loben mit aller Engel Schar.

3. Da Adam von dem Schlaf erwacht
Und Evam sah, sein Herz ihm lacht.
Er sprach: Das ist mein Fleisch und Bein,
Die meim Herzen gefällt allein.

4. Da gab sie ihm Gott an sein Hand,
Setzt damit ein den ehlichen Stand,
Vater und Mutter wird ein Mann
Lassen, und seim Weib hangen an.

5. Voller List aber war die Schlang,
Eva das Wort Gottes abdrang,
Dass sie übertrat sein Gebot,
Und führt uns in Höll, Sünd und Tod.

6. Adam kam um sein Grechtigkeit,
Verstand, Ehr, Gwalt und Herrlichkeit,
Fiel in Zittern, Zagen und Furcht,
Drum dass er seim Weib hat gehorcht.

7. Des Vaters Herz jammert der Fall,
Da tät sein Sohn ihm ein Fußfall,
Und den gefallnen Adam verbat,
Drum Gott sein Straf gelindert hat.

8. Der Herr Gott zu der Schlange sprach:
Verflucht seist du dein Lebetag;
Dein Kopf soll dir des Weibes Sam
Zertreten, und dich feinden an.

9. Und du Weib sollt Kinder gebäen
Mit Schmerz und Weh auf dieser Erdn
Auch sollt du unterworfen sein
Mit Gehorsam dem Manne Dein.

10. Adam, weil du gehorchet hast
Deim Weib, und mein Gebot verlasst,
Sollst du im Schweiß essen dein Brot
Und dich nähren mit Angst und Not.

11. Adam und Eva ins Elend
Aus dem Garten mussten behend;
Geschlossen wurd für ihn die Tür,
Den Cherub stellet Gott dafür.

12. Dieweil aber nun kommen ist
Des Weibs Same, der Herre Christ,
Steht uns offen des Himmels Tor,
Und ist nicht mehr gesperrt, wie vor.

13. Er hat ihm seine Liebe Braut,
Die Kirch in dem Glauben vertraut,
Macht und sein große Lieb bekannt
Durch die Lieb im ehlichen Stand.

14. Wie ein Bräutgam sein herze Braut
Lieber hat, denn sein eigne Haut,
So liebt Christus auch sein Gemein,
Denn sie ist auch sein Fleisch und Bein.

15. Der woll all christlich Eheleut,
Auch die man hat vertrauet heut,
In rechter Lieb bis an ihr End
Erhalten in diesem Elend.

Amen.

Herman, Nikolaus – Ein Lied aus dem 56. oder 14. Psalm

darin man bitt um schön Wetter oder einen seligen Regen und für die Früchte auf dem Felde rc.

Für die Kirche im Joachimsthal.

Gott, Vater, der du deine Sonn
Lasst scheinen über Bös und Fromm,
Und der ganzen Welt damit leuchtst,
Mit Regn und Tau die Erd befeuchtst,

2. Die Berg machst du von oben nass,
Und lässt drauf wachsen Laub und Gras,
In Gäng1(Gang ist eine Erzader.) und Flötz2(Flötz oder Fletz ist eine eben hinweglaufende Bergart.) gut Erz du legst,
Fried, Schutz und Recht du selber hegst.

3. Du gibst auch reichlich Brot und Wein,
Dass Menschen Herz kann fröhlich sein;
Du deckst auch unser Sünde zu,
Dein Wort bringt uns Trost, Fried und Ruh.

4. So bitt wir nun, dein Gnad und Güt,
Im Wort und Fried uns stets behüt;
Die Frücht der Erden uns bewahr
Und gib uns heur ein reiches Jahr.

5. Ein fruchtbar Wetter uns bescher,
Dem Hagl und Ungewitter wehr,
Schnee, Regen, Wind und Sonnenschein
Allzeit deim Wort gehorsam sein.

6. Heuschreckn und Raupen sind dein Rut,
Alls was Schaden an Früchten tut;
Solch Unziefer, Herr, du vertreib,
Dass dein Gab unbeschädigt bleib.

7. Denk, dass wir arme Würmelein
Dein Gschöpf, Erbgut und Kinder sein,
Und warten auf dein milde Hand,
Uns aus beim Wort und Werk bekannt.

pro serenitate. (Um gut Wetter.)

8. Die liebe Sonn uns scheinen lass,
Heiß wachsen Erz, Brot, Kraut und Gras,
Dass Leut und Vieh ihr Nahrung hab,
Und dich kennen aus deiner Gab.

pro pluvia tempestiva. (um Regen.)

9. Durch Christ, dein Sohn, hör unser Bitt,
Teil uns ein seligen Regen mit,
Und krön das Jahr aus deiner Hand,
Mit dein Fußtappen düng das Land.

10 Den Herrn von Sion dich man nennt,
In aller Welt dein Güt man kennt,
Hörst unser Bitt und hilfst allein,
Gib Gnad, dass wir dir dankbar sein.

Amen.

Herman, Nikolaus – Der 3. Psalm Davids.

Ach Gott, wie viel sind meiner Feind,
Die sich wider mich setzen.
All ihr Anschläg gerichtet seind,
Dass sie mein Seel verletzen.
Ihr viel sagen, kein Hilf bei Gott
Darf er warten in seiner Not;
Es ist um ihn geschehen.

2. Aber Herr Gott, du bist mein Schild,
Und setzest mich zu Ehren.
Mein Haupt du selbst aufrichten willt,
Und meinen Feinden wehren.
Denn alsobald ich zu dir schrei,
So hörst du mich, und stehst mir bei,
Von deim heiligen Berge.

3. Mit Ruh schlaf ich die ganze Nacht,
Bis an den hellen Morgen.
Denn mein Gott selber bei mir wacht,
Damit ich schlaf ohn Sorgen;
Wenn ich denn Morgens früh aufsteh.
Fröhlich an mein Arbeit ich geh,
Und lass Gott immer walten.

4. Wenn gleich ein ganz Heer um mich leit,
Und nach meim Leben trachtet;
Wenn ich mit Hunderttausend streit,
Ihr Stärk mein Seel nichts achtet.
Gott hilft, dass Keines siegen mag,
Er gibt ihn selbst ein Backenschlag,
Und ihre Zähn zerschmettert.

5. Drum wer will Schutz und Hilfe han,
Und für seim Feind bestehen,
Der schrei zu Gott und ruf ihn an,
So wirds ihm glücklich gehen.
Sein Volk bei ihm den Segen sucht,
Und hat zum Herrn all sein Zuflucht;
Denn er allein kann helfen.

Herman, Nikolaus – Ein Bergreihen von Bescheidenheit und Sanftmuth.

Wer schnurrt und purrt allzeit im Haus,
Der richt damit sehr wenig aus.
Ein freundlich Wort mehr Frommen schafft,
Weib, Kind und Gsind es williger macht.

2. Im Regiment gehts auch so zu:
Wer sanft regiert, pflanzt Fried und Ruh.
Der allzeit schnarcht und fährt mit Gwalt,
Derselb hat ausregieret bald.

3. Ein Lehrer, der stets scharrt und pocht,
Der schafft beim Volk sehr wenig Frucht.
Braucht er kein Glimpf und sanften Muth,
Der Kirchen er viel Schaden thut.

4. Sanftmuth ein schöne Tugend ist,
Der sich selbs rühmt der Herre Christ;
Sanftmuth von ihm der lernen soll,
Wer will regiern und lehren wohl.

5. Sein besser Würz ist, denn das Salz,
Doch braucht man Honig, Zucker und Schmalz,
Wenn man ein Speis soll machen gut,
Übrig Salz Alles verderben thut.

6. Wer allzuscharf ein Waffen schleift,
Der lähmt sich selbst, so er drein greift.
Denn gar zu scharf macht Scharten viel,
Auch bricht, was Gwalt schnell biegen will.

7. Ein Maaß zu allen Ding ist gut.
Wohl dem, ders Mittel treffen thut;
Man sagt, zu viel sei ungesund,
Wers Maaß hält, der ist ein Ausbund.

8. Strafen hat auch sein Maaß und Ziel,
Wer allzeit poltern und schelten will,
Und allen Unflath regt und rührt,
Mit Schaden der lehrt und regiert.

9. Der oben aus und nirgend an,
Verfügt gar manchen theuren Mann;
Fahr schön, thu gmach und säuberlich,
So schaffst du Nutz bei männiglich.

10. Wer nicht bisweil durch d‘ Finger sieht,
Hört und hört nicht Alls, was geschieht,
Derselb oft Übel ärger macht,
Gmein, Fried und Nutz nicht wohl betracht.

11. Wer schlechts will mit dem Kopf hindurch,
Der gibt sich in groß Gfahr und Sorg,
Daß er sich nicht selber renn ab,
Und darnach Spott zum Schaden hab.

12. Wer Alls zu Pölzen(Pfeilen) drehen will,
Drei Kegel treffen alle Spiel,
Dem fehlts oft um ein Baurenschuh,
Ein Narr ists, der will sein zu klug.

13. O wie selig ist diese Stadt,
Die Lehrer und Regenten hat,
Die Glimpf und Ernst bequemer Zeit
Brauchen mit aller Bscheidenheit.

14. Wer sich selbs lehret und regiert,
Ein Ehrenkranz der billig führt,
Wer aber ist nur ein Webstein,
Des Ruhm und Preis ist gring und klein.