Julius Köbner – Psalm 122.

Nach Zion’s Hügel zieht mich hin;

Da findet meine Seele Ihn!

O Zion, Himmelsvorhof du!

In dir ist wundersüße Nuh‘.

 

  1. In dir umgibt mich Gottes Kraft,

Die hohen Frieden in mir schafft,

Wenn Gottes Kinder um mich knie’n,

Den Herrn herab vom Himmel zieh’n.

 

  1. In dir die Botschaft mir erschallt,

Bei der mein Herz voll Freude wallt;

In dir hat David’s Heldensohn

Errichtet seinen Königsthron.

 

  1. Da schenkt Er Gnade, Glaubenslicht,

Da hält Er schrecklich Weltgericht,

Zerbricht dem Sünder Muth und Herz,

Verdrängt durch Wonne tiefen Schmerz.

 

  1. Da zittert man und freut sich doch,

Da steigt man aus dem Staube hoch,

Da weint man jauchzend, betet an

Mit süßem Schmerz den blutigen Mann.

 

  1. O Zion, Friede wölbe sich,

So wie der Himmel, über dich!

Gesegnet sei, wer treu dich liebt,

Für deine Wohlfahrt Alles gibt!

 

  1. Gesegnet sei, o Haus des Herrn!

Wie könnt ich bleiben von dir fern?

Die mir verwandt so innig nah‘,

Die trauten Freunde sind ja da.

 

  1. D’rum kommst du mir nicht aus dem Sinn,

Du Wohnung Gottes! ich muß hin,

Wo meine Seele Leben trinkt,

Und Jesu in die Arme sinkt!