Hier ist Nacht,
Dort ist Pracht!
Dort ist Mut, hier Sorglichkeit;
Der Tag bringt bangen Kummer,
Die Nächte trägen Schlummer;
Hier wacht man, Gift zu schäumen,
Und lässt sich Gutes träumen.
Menschenchöre,
Engelheere,
Einem König
Untertänig:
Dass ihr euch so fremde seid!
Geist des HErrn!
Morgenstern!
Und Du Ursprung der Natur:
Wenn eure Donner red’ten!
Ein Geist in Liebesketten
Kann keine Stimm‘ aufbringen,
Die Geister zu besingen.
O, Du Meister
Aller Geister,
Die Dir grünen,
Die Dir dienen,
Hilf uns selber auf die Spur.
Cherubim,
Seraphim,
Stehend vor dem Morgenstern,
Die all gewalt’gen Herren,
Den Abgrund zu versperren,
Und Eden zu verhauen:
Die bücken sich, zu schauen
Gott mit Demut,
Uns mit Wehmut;
Ihre Flügel
Sind die Siegel
Ihrer Ehrfurcht vor dem HErrn.
Schauet an,
Wer da kann!
Denn es ist kein eitler Traum
Der in die Welt versunk’nen,
Von Eitelkeiten trunknen
Und fleischgeword’nen Wesen,
Das Geisterbuch zu lesen.
Wenn die Sinnen
Licht gewinnen,
Dann, dann taugen
Erst die Augen
Für der Engel heitern Raum!
Fürstenvolk,
Thronenvolk
Um den Stuhl zur Hand der Kraft
Des großen Patriarchen
von allen Gnadenarchen,
Der, göttlich angezogen,
Sitzt auf dem prächt’gen Bogen!
Heilige Wächter
Der Geschlechter
Der erkauften
Und getauften Friedensbunds-Genossenschaft:
Möchten wir
Dies Revier,
Was Gefahr es immer hat,
Mit mächtigem Vertrauen
Auf unsern König bauen!
Er ist der Gott der Geister,
Der Engel Ordensmeister,
Und die Heere
Seiner Ehre
Geh’n und schlagen
Flammenwagen
Rings um unsre Lagerstatt.
Nehmt die Hand
Auf das Band
Einer heil‘gen Brüderschaft!
Wir wollen uns verschwören
Zu Lieb‘- und Lobechören.
Dass Gott und Seinem Sohne,
Wie auch dem Geist im Throne,
Unverweilig:
„Heilig, heilig,
Heilig!“ töne;
Wir sind Söhne,
Wir sind Zeugen eurer Kraft.