Johann Franck – Brunnquell aller Güter.

In seiner eignen Weise.

Brunnquell aller Güter,
Herrscher der Gemüter,
Lebendiger Wind;
Stiller aller Schmerzen,
Dessen Glanz und Kerzen
Mein Gemüt entzündt:
Lehre meine schwachen Saiten
Deine Kraft und Lob ausbreiten.

2. Starker Gottesfinger,
Fremder Sprachen Bringer,
Süßer Herzenssaft;
Tröster der Betrübten,
Flamme der Verliebten,
Alles Odems Kraft:
Gib mir deine Gunst und Gaben,
Dich von Herzen lieb zu haben.

3. Bräutigam der Seelen,
Lass mich in der Höhlen.
Deiner Lieblichkeit
Ruh‘ und Zuflucht finden!
Lass mich von den Winden
Trüber Not befreit.
Komm hervor, o Gnadensonne,
Küsse mich mit Trost und Wonne.

4. Teure Gottesgabe,
Komm, o komm, mich labe,
Sieh, ich bin verschmacht’t.
Komm, o mein Verlangen,
Komm, mein Lieb, gegangen,
Denn mein Herz, das lacht,
Wird von Neuem ganz erquicket,
Wann es, Labsal, dich erblicket.

5. Wie ein Hirschlein gähnet,
Sich nach Wasser sehnet,
Wenn es wird gejagt:
So pflegt mein Gemüte,
Herr, nach deiner Güte,
Wann es wird geplagt,
Tief zu seufzen und im Dürren
Nach dir, reichem Strom, zu girren.

6. Wahrer Menschenschöpfer,
Unsres Tones Töpfer,
Gott von Ewigkeit;
Zunder keuscher Liebe,
Gib, dass ich mich übe,
Auch im Kreuz und Leid
Alles dir anheim zu stellen,
Und mich tröst‘ in allen Fällen.

7. Führe meine Sachen,
Meinen Schlaf und Wachen,
Meinen Tritt und Gang,
Glieder und Gesichte,
Dass mein arm Gedichte,
Dass mein schlecht Gesang,
Wandel, Werk und Stand vor allen
Dir, o Vater, mag gefallen.

8. Lass die Macht der Höllen
Nicht mit Listen fällen
Meiner Tage Lauf.
Nimm nach diesem Leiden
Mich zu Himmelsfreuden
Deiner Diener auf;
Da soll sich mein Mund erheben,
Dir ein Hallelujah geben.