Gottfried Arnold – Friede Gottes.

Nun hast Du ja dein Wort, o Herr, erfüllet,
Das ich aus seinem Mund in mir gefasst;
Nun wird mein durstig Herz von Dir gestillet,
Nachdem ich lang geschrieen in der Last:
„Ach, dass der Herr doch reden wollt in mir,
Und seinem Volk den Frieden sagen zu!
>Wie süß sollt mir nach Arbeit sein die Ruh‘!
O dass ich noch das Heil erlebte hier!“

Und sieh, nun ist durch Angst und Schmerz geboren,
Was ewig mich froh macht und ruhevoll!
Nicht wusst‘ ich, dass der Krieg zum Fried erkoren,
Dass süße Rast die Last vertreiben soll.
O Gottes-Fried‘, o schönstes Liebeskind!
Bist du durch Müh‘ und Angst hervorgebracht,
So musst du auch hochteuer sein geacht’t;
Nun wach‘ und halt‘ ich dich, da ich dich find‘!

Doch, Du musst selber Dich in mir erhalten,
O Jesu, der mein höchster Frieden ist;
Und wenn Dich mein Gehorsam lässet walten,
So weiß ich, dass Du ewig in mir bist!
O ja, lass mich vor deinen Augen steh’n,
Mit deinem Willen ganz zu stimmen ein,
Dir angenehm, vertraut und lieb zu sein!
Die Braut muss auf des Bräut’gams Willen seh’n.

Wird reine Liebe mich nicht Alles lehren,
Da Du bist selbst im Fried- und Freudenreich?
Drum wirst Du auch dem Feind den Krieg verwehren,
Und wenn es in mir stürmet, siegst Du gleich.
Nun tobe, was da will, mit Sturm und Streit:
Kann ich nur stets in meiner Vestung sein,
Darein, als in Dein Wesen, nichts bricht ein,
So bleibt dein Friede mir in Ewigkeit!