Im Ton: Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen.
1. Geliebte Freund, was tut ihr so verzagen
Mit vielem Seufzen, Heulen und Wehklagen,
Darum dass dieser Leib soll in die Erden
Geleget werden?
2. Wisst ihr nicht, dass sein Stündlein ist gekommen?
Der HErr hat ihn genädig weggenommen
Und aus der Angst, die ihn oftmals gebissen,
Gänzlich gerissen.
3. Hie hat er müsst in Fahr1Gefahr zu allen Zeiten
Mit Teufel, Fleisch und bösen Menschen streiten,
Viel Herzeleid erfahren und ertragen
Mit großem Klagen.
4. Nun ist er aller seiner Feinde Toben
Und alles Jammers frei und überhoben,
Nun mag ihm keine Kreatur zusetzen,
Noch ihn was letzen2aufhalten, hemmen, hindern.
5. Nun hat er alles Unglück überwunden,
Den rechten Fried und besten Schatz gefunden,
Danach er hat gleich als ein Christ gestrebet,
Dieweil er lebet.
6. Sein Geist, der lebt jetzund in großer Freude,
Ist angetan mit einem weißen Kleide
Und preiset hoch mit englischem Gedichte
Gottes Gerichte.
7. Aber sein Leib, der jetzt wird hingeleget,
Ist wie ein Korn ins gute Land gesäet,
Wird auferstehn in Kraft mit großem Preise
Himmlischer Weise.
8. Das wird geschehn, wenn ihm und auch uns allen
Die Stimm des großen Gottes wird erschallen,
Der wiederum all ungeschickte Sachen
Wird richtig machen.
9. Denn wird er uns, wenn seine Glocken klingen,
Mit großer Freud wiederum zusammen bringen
Und prächtiglich mit vielem Triumphieren
In Himmel führen.
10. Da wir denn fein in himmlischen Gebärden
Ohn Sünd und Klag beinander bleiben werden,
Von Teufel, Tod und allen Ärgernissen
Gar nichts mehr wissen.
11. Sondern vollkommen und gar engelreine
Uns lieben in verklärtem Fleisch und Beine,
Und ewiglich Gott loben in seim Reiche,
Den Engeln gleiche.
12. Das wollt ihr, mein‘ geliebten Freund, bedenken
Und euer Herz nicht wie die Heiden kränken,
Die von den Toten, wenn sie die begraben,
Kein Hoffnung haben.
13. Gott helf, dass wir zur Zeit auch still einschlafen
Und von dem HErrn samt allen seinen Schafen
Am jüngsten Tag zum Leben aus der Erden
Erwecket werden. Amen.