Im Ton: Durch Adams Fall ist ganz verderbt.
1. Freuet euch all, die ihr Leide tragt
Allhie auf dieser Erden,
Harret des HErrn, seid unverzagt,
Ihr sollt getröstet werden;
Denn unser Gott
Lässt nicht in Spott,
Die seinem Wort getrauen,
Und obs schon scheint,
Als wär er Feind,
Laß man sich doch nicht grauen.
2. Der HErr hat an sich einen Brauch,
Tut ihn oft wiederholen:
Wen er lieb hat, den straft er auch
Und zeucht ihn durch die Kohlen,
Hält mit ihm Strauß1ficht mit ihm einen Kampf aus,
Hart überaus,
Als wollt er ihn nicht haben,
Und mit Gefahr
Ihm nehmen gar
All Gnad, Zusag und Gaben.
3. Aber, ihr Christen, merket frei,
Es geht ihm nicht von Herzen,
Sein ganzer Ernst ist nicht dabei,
Er tut nur mit euch scherzen,
Sich nur so stellt,
Sein Herz verhehlt,
Will euch ein wenig üben
Und mit der Zucht
Als unversucht
In euch den Glauben prüfen.
4. Gedenkt, wie er dem Abraham
Und Jacob, Isaacs Sohne,
Mit einer schweren Bürde kam,
Tat ihrer nicht verschonen;
Sie mussten auch
Im scharfen Strauch
Die Weg des HErren spüren,
Von welchem Joch
Sie Christus doch
Mit Wunder tat ausführen.
5. Marien dass auch widerfuhr,
Und dem heidnischen Weibe,
Uns zum Exempel und Figur,
Dass wir in allem Leide
An Gottes Wort,
So wir gehört,
Allweg fest sollen halten
Und kein Gewalt
Noch fremd Gestalt
Uns davon lassen spalten.
6. Was Gott im Wort verheißen hat
Und den Christen versprochen,
Das hat Nachdruck und geht von Statt,
Wird nimmermehr gebrochen,
Obschon dein Schmerz
Und eigen Herz
Dich anders wollten wiegen,
Kehr dich nicht dran,
Gott ist ein Mann
Der nimmermehr kann lügen.
7. An seinem Wort beständig bleib,
Dessen bis2sei hoch geflissen.
Dem HErrn kein Ziel noch Weg vorschreib,
Er wirds wohl selber wissen,
Wodurch er dich
Gewaltiglich
Zu seiner Zeit soll schützen,
Damit er dir
Und seiner Zier
Allhie und dort mög nützen.
8. Wart aus, steh fest, gleich wie ein‘ Maur,
Gib dich in Gottes Hände,
Und wo dir wird der Streit zu saur,
Dich zum Gebete wende
Und Christum bitt,
Dass er woll mit
Dem heiligen Geist dich stärken,
So wird er sich
Genädiglich
Mit Trost lassen vermerken.
9. Gott ist getreu und kennt gar wohl
Aller Menschen Gebrechen,
Und weiß, wie lang er warten soll
Uns wieder zuzusprechen.
Wenn er empfind,
Dass seinem Kind
Das Herz will untersinken,
So springt er zu,
Schafft Fried und Ruh
Und gibt ihm Wein zu trinken.
10. O HErr, in uns den Glauben mehr,
Dieweil wir sind auf Erden;
Durchs Kreuz uns deinen Willen lehr,
Dass wir klug und fromm werden.
Hilf und bewahr,
Bis du uns gar
Vollkommen wirst erfreuen,
Wenn deine Hand
Als ein Gewand
Den Himmel wird erneuen. Amen.