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- O Herrscher in dem Himmelzelt,
Was ist es doch, das unser Feld
Und was es uns hervorgebracht,
So ungestalt und traurig macht!
- Nichts anders, traun, als daß die Schar
Der Menschen sich so ganz und gar
Bis in den tiefsten Grund verkehrt
Und täglich ihre Schuld vermehrt.
- Die, so, als Gottes Eigentum,
Stets preisen sollten Gottes Ruhm
Und lieben seines Wortes Kraft,
Sind gleich der blinden Heidenschaft.
- Drum wird uns auch der Himmel blind,
Des Firmamentes Glanz verschwind´t,
Wir warten, wenn der Tag anbricht,
Aufs Tageslicht und kommt doch nicht.
- Man zankt noch immer fort und fort,
Es bleibet Krieg an allem Ort,
In allen Winkeln Haß und Neid,
In allen Ständen Streitigkeit.
- Drum strecken auch all Element
Hier wider uns aus ihre Händ,
Angst kommt uns aus der Tief und See,
Angst kommt uns aus der Luft und Höh.
- Es ist ein hochbetrübte Zeit;
Man plagt und jagt die armen Leut,
Eh als es Zeit, zur Grube zu
Und gönnet Ihnen keine Ruh.
- Drum trauert auch der Freudenquell,
Die Sonn, und scheint uns nicht so hell;
Die Wolken gießen allzumal
Die Tränen ohne Maß und Zahl.
- Ach, wein auch du, o Menschenkind,
Und traure über deine Sünd ;
Halt doch von deinen Lastern ein
Und mache dich durch Buße rein.
- Fall auf die Knie, fall in die Arm
Des Herrn, daß sich sein Herz erbarm
Und der so wohl verdienten Rach
In Gnaden bald ein Ende mach!
- Er ist ja fromm und bleibet fromm,
Begehret nichts mehr, als daß man komm
Und mit geneigter Furcht und Scheu
Ihn bitt um Gnad und Vatertreu.
- Ach Vater, Vater, höre doch
Und lös uns aus dem Sündenjoch
Und zeuch uns aus der Welt herfür
Und kehr uns selbsten du zu dir!
- Erweiche unsern harten Mut
Und mach uns Böse fromm und gut;
Wen du bekehrst, der wird bekehrt,
Und wer dich hört, der wird erhört.
- Laß deine Augen freundlich sein
Und nimm mit gnädigen Ohren ein
Das Angstgeschrei, das von der Erd
Aus unserm Herzen zu dir fährt.
- Reiß weg das schwarze Zorngewand,
Erquicke uns und unser Land
Und der so schönen Früchte Kranz
Mit süßem warmen Sonnenglanz.
- Verleih uns bis in unsern Tod
Alltäglich unser liebes Brot
Und dermaleinst nach dieser Zeit
Das süße Brot der Ewigkeit!