1.) Du, dess‘ Zukunft einst erflehten
Tausende in Israel:
Du bist unter uns getreten,
Christus und Immanuel!
O, der teuren Gnadenzeit!
Nun ist allen Heil bereit,
Nun soll keiner hilflos klagen,
Keiner hoffnungslos verzagen.
2.) Sel’ge Zeit! O, wie vor Alters
Man nach Dir Verlangen trug, –
Wie die Saiten seines Psalters
David so voll Sehnsucht schlug, –
Wie nach Dir einst ausgeschaut,
Sich gesehnet still und laut
Unter Seufzen und Gebeten
Die Gerechten und Propheten!
3.) Gott sei Dank! Nun ist geschehen,
Nun aus Gnaden uns gewährt,
Was so viele hier zu sehen
Und zu hören einst begehrt.
Gotes Rat ist nun enthüllt
Und zu unserm Heil erfüllt
Jetzt der Väter heiße Bitte:
Christus ist in unsrer Mitte!
4.) Aber der der Welt erschienen,
Wie vom Vater er gesandt,
Wandelt mitten unter ihnen,
Vielen fremd und unbekannt.
Unbeachtet lässt man Ihn
Seinen Weg vorüberziehn.
Ruft er, will man ihn nicht hören,
Lässt in Sünden sich nicht stören.
5.) Und Er klopft an manche Pforte,
Suchet Eingang hier und dort,
Grüßt sie mit holdsel’gem Worte,
Doch man weist Ihn schnöde fort.
Wer nicht fühlt, was ihm gebricht,
Dem gefällt der Helfer nicht.
Wer nicht in sein Herz will gehen,
Lässt den Heiland draußen stehen.
6.) Kennt ihr Ihn, der, uns zu retten,
Von dem Thron des Vaters kam,
Und damit wir Frieden hätten,
Unsre Strafe auf sich nahm?
Lebt ihr als Sein Eigentum
Ihm zur Ehre und zum Ruhm?
Seid ihr auch schon angeschrieben
Unter denen, die Ihn lieben?
7.) Ließt ihr Ihn das Herz gewinnen?
Nahmt ihr euch sein sanftes Joch?
Ist sein Reich bei euch darinnen
Oder widerstrebt ihr noch?
Sagt, wem dient ihr überall:
Christo oder Belial?
O, singt Christo: Hosianna!
Er allein hat Lebensmanna.
8.) Hosianna, sei willkommen,
Christe, kehre bei uns ein!
Du sollst von uns aufgenommen,
Herzlich aufgenommen sein.
Sieh, zum Eingang öffnen wir
Freudig unsre Herzen Dir.
Komm denn, komm darin zu wohnen,
Ja, als König drin zu thronen!
9.) Ach, es hat uns nur zu lange
Schon die Sünde übermocht,
Und mit unbesiegtem Zwange
Leib und Seele unterjocht.
Wie war aller Kampf und Krieg
Gegen sie doch ohne Sieg!
Du nur kannst uns von dem Bösen
Ganz und ewiglich erlösen.
10.) Drum, wie Dir das Reich verheißen,
Nimm das Reich bei uns auch ein.
Denn dem Starken uns entreißen,
Kann der Stärkere allein.
Mach uns selig, Gottes Sohn,
Sammle deiner Liebe Lohn,
Bis Dir untertänig werden
Alle Reiche hier auf Erden!