O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen,
die ihr durch den Tod zu Gott gekommen!
Ihr seid entgangen
aller Noth, die uns noch hält gefangen.
Muß man doch hie wie im Kerker leben,
da nur Sorge, Furcht und Schrecken schweben;
was wir hie kennen
ist nur Müh und Herzeleid zu nennen.
Ihr hingegen ruht in eurer Kammer,
sicher und befreit von allem Jammer;
kein Kreuz und Leiden
ist euch hinderlich in euren Freuden.
Christus wischet ab euch alle Thränen;
habt das schon, wonach wir uns erst sehnen;
euch wird gesungen
was durch Keines Ohr allhie gedrungen.
Ach wer wollte denn nicht gerne sterben
und den Himmel für die Welt ererben?
Wer wollt hie bleiben,
sich den Jammer länger laßen treiben?
Komm, o Christe, komm uns auszuspannen,
lös‘ uns auf, und führ uns bald von dannen!
Bei dir, o Sonne!
ist der frommen Seelen Freud und Wonne.