1. HErr, ich will gar gerne bleiben,
Wie ich bin, dein armer Hund,
Will auch anders nicht beschreiben
Mich und meines Herzens Grund.
Denn ich fühle, was ich sei:
Alles Böse wohnt mir bei,
Ich bin aller Schand ergeben,
Unrein ist ganzes Leben.
2. Hündisch ist mein Zorn und Eifer,
Hündisch ist mein Neid und Haß,
Hündisch ist mein Zank und Geifer,
Hundisch ist mein Raub und Fraß;
Ja, wenn ich mich recht genau,
Als ich billig soll, beschau,
Halt ich mich in vielen Sachen
Ärger als die Hund es machen.
3. Ich will auch nich mehr begehren,
Als mir zukommt und gebührt,
Wollst mir nur das Recht gewähren,
Das ein Hund im Hause führt!
Deine Heilgen, die sich dir
Hier ergeben für und für,
Mögen oben an der Spitzen
Deiner Himmelstafel sitzen.
4. Deine Kinder, die dich ehren
Und in voller Tugend stehn,
Mögen sich von Wollust nähren
Und im Erbe sich erhölen,
Das du Ihnen in dem Licht
Deines Saals hast zugericht´t,
Ich will, wenn ich nur kann liegen
Unterm Tisch, mir lassen gnügen.
5. Ich will ins Verborgne kriechen,
Da die Nacht den Tag verhüllt,
Und hin nach der Erden riechen,
Suchen was den Hunger stillt;
Ich will mir den Brosamlein,
Die ich finde, friedlich sein
Und mich freuen über allen,
Was die HErren lassen fallen.
6. Murren will ich auch und bellen,
Aber gleichwohl weiter nicht,
Als nur wenn in Sündenfällen
Dir von mir ein Schimpf geschicht,
Wenn mein Fleisch mich übereilt
Und zur Buße, die uns heilt,
Sich viel träger als zur Sünden
Und zur Bosheit lässet finden.
7. Dennoch will ohn alles Heucheln,
Das so fest sonst in uns steckt,
Ich dir auch hinwieder schmeicheln,
Wenn ich deinen Zorn erweckt
Und du meinen Übermut
Strafest mit der scharfen Rut.
Ach HErr, schone, will ich sprechen,
Laß mein Wort dein Herze brechen!
8. Mache mich zum wackern Hüter,
Dessen Augen offen sein,
Wenn das schönste deiner Güter,
Deine Kinder, schlafen ein.
Wenn das Haus zu Bette geht
Und der Dieb mit Listen steht
Nach des Nächsten Gut und Gelde,
Ei, so gib, daß ich ihn melde!